Das Spielejahr 2017 neigt sich dem Ende zu und in Fortsetzung der Tradition küren auch wir die „Besten“ Spiele des Jahres.  Da im Mehrheitsentscheid individuelle Meinungen ein wenig untergehen und die Redaktion einige Worte zu ihren Perlen verlieren möchte, lassen wir in einer Artikelserie das Jahr mit unseren ganz persönlichen Lieblingstiteln Revue passieren. 

Persona 5

Als Freund von Japanorollenspielen hab ich überraschend spät zur Persona-Reihe gefunden und auch wenn mir Persona 4 ganz gut gefallen hatte, so hatte ich doch das ein oder andere an dem Spiel auszusetzen. Persona 5 schafft es jedoch alle meine Kritikpunke kurz und klein zu schlagen und so ganz nebenbei, mit spielerischer Leichtigkeit den besten Soundtrack der letzten Jahre rauszuhauen. Die Thematik rund um Phantomdiebe wird einfach nie alt, die Gruppendynamik macht Spaß und die Dungeons sind unendlich viel interessanter als in P4. 

Ich habe das Spiel zwar noch nicht ganz durch, aber ich denke nach etwa 50 Stunden müsste schon so einiges passieren, damit dieses Spiel nicht in meiner All-Time Hall of Fame landet. Chapeau, Phantom Thieves, you took my heart.

Tales of Berseria

Tales of Berseria war wirklich eine positive Überraschung. Ich mag die Tales-Spiele grundsätzlich ja sehr gerne, aber wirklich herausragende Meilensteine sind sie ehrlicherweise doch eher selten. Mit diesem Teil hat man sich jedoch getraut, Charaktere mit Ecken und Kanten zu zeigen, die nicht immer auf naive Art und Weise das "Gute" oder das "Richtige" tun, aber dabei immer unfassbar Menschlich und vor allem verletzlich wirken. Berseria erzählt eine letztlich sehr tragische und traurige Geschichte, bei der man gelegentlich den Atem anhält, schlucken muss und mitfiebert, ohne dass der Ton dabei über längere Strecken allzu bedrückend oder grausam wird. 

Da Berseria gamplaytechnisch der beste Teil der Reihe ist, stellt es sich neben Symphonia, an die Spitze meines Tales-Thrones.

Horizon Zero Dawn

Ein wirklich tolles Spiel, dass optisch sehr, sehr beeindruckend daherkommt und dabei mit einem unverbrauchten und originellen Setting zu glänzen weiß. Das Design und die Geschichte sind dabei die Erdbeere auf einem wunderbar leckeren Stück Kuchen: Die Robo-Dinosaurier sind nicht nur wahnsinnig faszinierend und beeindruckend anzusehen, sondern auch noch in eine super interessante Geschichte eingebunden, in der man sich nur allzu leicht verliert. Schlussendlich spielen sich auch die Kämpfe und die Fortbewegung in Horizon Zero Dawn butterweich und flüssig. 

Es gibt eigentlich kaum einen Grund, dem Spiel nicht zumindest eine Chance zu geben, wenn man eine PlayStation 4 besitzt. Ganz großes Kino!

Honorable Mentions

Nier Automata

Nier Automata ist in vielerlei Hinsicht ein sehr interessantes Spiel. Selten wurden so viele unkonventionelle Genres, Gameplay-Ideen und eine wirklich auffällige und mutige Geschichte so brilliant kombiniert. Man rutscht nur so von einem ins andere, leidet mit den Figuren und gleichzeitig fliegt einem alles um die Ohren. Darüber hinaus erinnert Yoko Taro an Hideo Kojima: Er ist in vielerlei Hinsicht ein sehr erfrischend anders denkender Kopf in der sonst etwas vorsichtig gewordenen Videospiellandschaft. 

Wenn ich was an dem Spiel zu Mäkeln hätte, dann ledigich das etwas zu schlichte Gameplay und die Tatsache, dass die depressive, beziehungsweise bedrückende und grausame Geschichte einfach nur bedingt meinen Nerv trifft. Dennoch bin ich froh, Nier Automata gespielt zu haben. Wäre die Konkurrenz dieses Jahr nicht so stark und würden die andere Spiele nicht eher meinen Geschmack treffen, wäre Nier Automata aber eine solide Wahl.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Breath of the Wild ist ein schönes Spiel, welches eigentlich kein zeitgemäßes, sondern sich in vielerlei Hinsicht eher ein recht klassisches Spiel ist. Es erinnert doch sehr an die Anfänger der Reihe. Eine Welt, ein Abenteuer und eine Aufgabe: Das Böse vernichten. Da es bekanntermaßen gefährlich ist, allein zu gehen, werden wir ganz kurz an die Hand genommen und dürfen anschließend in eine große, weite und vor allem märchenhafte Welt aufbrechen. Hyrule sieht genauso aus, wie wir es uns alle gewünscht haben, als wir damals das allererste Bild von Breath of the Wild sahen.

Insgesamt fehlt es mir aber leider an zu vielen Ecken und Enden, damit Zelda DAS Game of the Year wird: Die Geschichte ist langweilig, die Sidequests oftmals leider auch, Link ist still wie eh und je und die typischen Zelda-Dungeons, die wir alle so lieben, fehlen einfach mal komplett. Dennoch hatte ich sehr viel Freude und Spaß mit Zelda und ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Das Potential dieser Serie ist mit Breath of the Wild wirklich nochmal in gigantische Höhen geschossen.

Ihr seid mit unseren Top-Spielen des Jahres nicht einverstanden? Dann teilt uns mit, was eure Lieblinge des Jahres waren und nehmt an unserer großen Abstimmung teil.