Das Spielejahr 2018 ist vorbei und in Fortsetzung der Tradition küren auch wir unsere Lieblinge des Jahres. Da im Mehrheitsentscheid individuelle Meinungen ein wenig untergehen und die Redaktion einige Worte zu ihren Perlen verlieren möchte, lassen wir in einer Artikelserie das Jahr mit unseren ganz persönlichen Lieblingstiteln Revue passieren.

God of War

Mein Spiel des Jahres 2018 ist eindeutig „God of War“. Die Wandlung von Kratos als Gott und auch als Vater wird so bildgewaltig dargestellt, dass ich oft nur ins Staunen geraten bin. Das erste Treffen mit der Waldhexe und ihrer Schildkröte, der Berg, Alfheim und immer wieder der See der Neun mit der Weltenschlange, alles sieht einfach so wunderbar aus.

„God of War“ hat mich allerdings nicht nur durch die Grafik überzeugt, sondern auch durch das Storytelling. Die Geschichte von Vater und Sohn, die sich nach dem Tod der Mutter durch eine Reise näher kommen, hat man schon oft gesehen. So wie dieser Plot durch Kratos und Atreus in Kombination mit der nordischen Mythologie erzählt wird ist einzigartig und für mich ganz großes Kino! Auch die Änderung des Kampfsystems und das hinzufügen von leichten RPG-Elementen haben dem Gameplay der Vorgänger definitiv nicht geschadet und viel mehr Tiefe gebracht, die so jeden Kampf für mich sehr spaßig gestaltet hat.

Der Soundtrack von Bear McCreary hat sich mir auch in das Ohr gebrannt, diese Klänge spiegeln für mich einfach den Norden dar und machen die Atmosphäre für mich Komplett. Die Kirsche auf der Sahne, die es zu meinem Game Of The Year macht, sind die kleinen Geschichten zwischen den Charakteren, diese Interaktion zwischen Mimir, Kratos und Atreus hat den Figuren noch mehr Leben eingehaucht und sorgte am Ende des Spiels für einen schönen Lacher für mich.

Pokémon: Let's Go, Evoli!

Meine Vorfreude war nach der Ankündigung von „Pokémon: Let’s Go, Evoli!“ und „Pokémon: Let’s Go, Pikachu!” erst gar nicht vorhanden, was vor allem an der Veränderung des Fangens der wilden Pokémon lag. Nach dem aber nach und nach mehr neue Informationen zum Spiel kamen, wurde ich immer mehr angefixt.

Als es schließlich erschien kam ich gar nicht mehr von der Switch weg, da das Spiel mich einfach gefesselt hat! Es war für mich ein Rausch aus Nostalgie und wunderbaren neuen Verbesserungen in den Grundmechaniken des Gameplays, die mich einfach ansprachen. Das neuartige Fangen, welches mich zuerst abgeschreckt hatte, ist für mich die beste Neuerung der Pokémon-Reihe seit langem! Die so neu geschaffene Spieldynamik wirkt für mich so viel natürlicher als die alte Herangehensweise und ich möchte sie im kommenden 2019er Pokémon-Titel nicht missen oder zumindest ein solches Remake auch für die zweite Generation erhalten.

Und kch habe keinen lustigeren Moment erlebt in der Pokémon-Reihe, als das Reisen auf einem Relaxo. Dieser Bewegungsablauf von Relaxo bei der Fortbewegung sieht so schwerfällig und plump aus, dass es einen einfach nur laut loslachen lässt.

Beat Saber

Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer von  PS VR und hatte im Vorfeld schon öfters Videos zu „Beat Saber“ gesehen. Die haben mein Interesse an dem Spiel geweckt, aber kann das Zerschneiden von Blöcken im Takt von Musik überhaupt Spaß machen? Die Frage lässt sich von mir einfach beantworten: Ja, es kann, und das sogar sehr!

Die Lieder, zu denen man die Blöcke zerschneidet, sind zwar meist kurz, wenn man aber erstmal angefangen hat zu spielen vergehen Stunden. Bei mir war es ein Mix aus Ehrgeiz und einer Hypnose aus Farben und Beats, der mich so angefixt hat an das Spiel. Ich habe teilweise 1-2 Stunden mit ein und demselben Lied verbracht, nur damit ich es auf dem Schwierigkeitsgrad Experte meistern kann, dabei verspürte ich bei jeder Wiederholung des Lieds kaum Frust, sondern habe im Gegenteil den reinsten Spaß gehabt.

Außerdem fühle ich mich beim Zerschneiden der Blöcke einfach wie der Größte und hoffe dabei immer das es von außen auch so aussieht. Aktuell gibt es zwar nur 18 Lieder für die PS VR-Version, aber durch die verschiedenen Modi, Schwierigkeitsgrade und Modifikatoren sind diese aktuell auch vollkommen ausreichend, wobei von den Entwicklern nach und nach Lieder als DLCs angekündigt wurden.

Honorable Mention: GRIS

„Gris“ habe ich die beiden Feiertage nach Weihnachten gewidmet. Die Zeit, die ich in der malerischen Welt von Gris verbracht habe, hat mich richtig entspannen lassen und zurück an Journey erinnert. Dies kommt auch nicht von ungefähr, denn beide Spiele kommen mit einem minimalistischen Gameplay daher und der Begleitung eines Protagonisten in einer recht trostlosen Welt.

„Gris“ ist im Kern nicht komplex, sondern sehr überschaubar und bietet altbekannte Rätsel, die einen nicht lange überlegen lassen. Das ist dem Spiel aber nicht negativ anzurechnen, viel mehr ist diese minimalistische Art in der Kombination mit der einzigartigen Aquarell-Grafik einfach ein Kunstwerk, das mich als Spieler in seinen Bann gezogen hat. Es lebt von seinen kunstvollen Augenblicken und den Momenten, in denen man der Welt erneut Leben einhaucht. Es ist einer dieser Titel, die das Herz berühren und den Spieler vollkommen entspannen lassen.

Honorable Mention: Marvel's Spider-Man

Spider-Man ist für mich das Schwingen durch die Hochhausschluchten von Manhattan und das Gefühl der Freiheit bei eben diesem Schwingen. Das hatte für mich bis jetzt nur „Spider-Man 2“ für die PlayStation 2 gut rüberbringen können. Mit „Marvel’s Spider-Man“ wurde dieses Gefühl für mich komplett neu gestaltet und perfektioniert.

Ich kann stundenlang einfach nur durch Manhattan schwingen und mich an den prominenten Sehenswürdigkeiten wie dem Avengers Tower, dem Sanctum Sanctorum oder dem Empire State Building ergötzen, ohne Langeweile zu verspüren. Dazu kommt noch die packende Geschichte um einen älteren Peter Parker, der auf dem Höhepunkt seiner Superhelden-Karriere zu sein scheint, und man nicht genervt wird durch die X-fache Wiederholung seiner Vorgeschichte.