Anfang März erschien im PlayStation-Store ein Titel, den nicht viele erwartet, jedoch sehr begrüßt haben. Die Rede ist natürlich von Arrowhead Studios „Helldivers“. Das Entwicklerstudio, das im Jahr 2011 mit dem Spiel „Magicka“ ihr Debüt gefeiert hat, versuchte sich in den letzten Monaten an dem kürzlich erschienenen Action-Shooter.

Verteidigt die Übererde

Ein bekanntes SciFi-Szenario kursiert schon seit geraumer Zeit in der Welt der Filme und Videospiele. Die Menschheit hat es geschafft, in den Weltraum zu expandieren und nimmt natürlich die gefährliche Bedrohung der Außerirdischen wahr. Gleich drei neue Feinde in Form von Bugs, Cyborgs und Illuminierte steuern direkt auf die Übererde zu, um das Universum von der Menschlichen Rasse zu befreien. Wie beschützt man in einer solchen Situation dann also seinen Planeten? Mit einem gekonnten Gegenangriff natürlich. Eine Organisation namens Helldivers hat es sich zur Aufgabe gemacht, die galaktischen Feinde zur Strecke zu bringen und ihren Mutterplaneten zu verteidigen. Da Angriff bekanntlich die beste Verteidigung ist, können auch nebenbei mal eben die Heimatplaneten der Gegner erobert werden. In einem Raumschiff steuern die Helldivers direkt auf den Zielplaneten zu und schicken ihre Soldaten in den Kampf.

Soldaten, versammelt euch!

„Helldivers“ begrüßt den Spieler mit einer schön beschriebenen Einleitung und führt einen in die Hintergrundgeschichte des Titels ein. In der Rolle eines namenlosen Helden findet man sich im Raumschiff der Menschen wieder und hat bereits vor Ort einige Möglichkeiten, um sich auf die gefährlichen Missionen vorzubereiten. Hier kann neben der Auswahl von verschiedenen Waffen und Ausrüstungen auch eine Charakteranpassung in Form eines kleinen Fähigkeitensystems vorgenommen werden. Wurden alle Sachen erledigt, so kann man sich auch direkt in die tödlichen Missionen stürzen. Auf einem Planeten angekommen, steuert man aus der Vogelperspektive den eigenen Charakter und muss die dortigen Missionsziele erfüllen. Als Ausrüstung trägt man zusätzlich zur Erst- und Sekundärwaffe auch ein Funkgerät bei sich. Dieses kleine Wunderwerk erlaubt es einem durch Anfunken der Helldivers, zusätzliche Kampfobjekte zu erhalten. Ohne dieses Gerät lässt es sich kaum auf schwierigen Missionen überleben, denn die Feinde sind zahlreich und die Munition ist begrenzt. Hier können also neben zusätzlicher Waffen auch Geschütztürme, Mörserschläge und viele andere Hilfen angefordert werden.

Galaktische Feinde

In der riesigen Planetenauswahl muss man allerdings erst einmal auswählen, auf welche Feinde man denn treffen möchte. Die Bugs sind organische Wesen, die in ihrer Entwicklung noch nicht sehr fortgeschritten sind, allerdings im Nahkampf fatal sein können. Im Gegensatz dazu sind die Illuminierten eine stark weiterentwickelte Rasse, die durch Nutzung von Teleportation und Lasern für einen schnellen Tod sorgen können. Eine größere Herausforderung stellen hier jedoch die Cyborgs dar. In ihrer gewaltigen Überzahl und dem Arsenal an Waffen, mit denen sie einen bombardieren, findet man sich des Öfteren auf der Flucht oder gar am Rande des Todes wieder. Im Vergleich zu vielen anderen Shootern steuert man hier nicht einen überstarken Helden, der jede Kugel wegsteckt, sondern einen fragilen Soldaten, der nach einigen Angriffen bereits am Ende ist. Mangelnde Konzentration und schlechte Entscheidungen helfen nicht besonders, wenn man das Level beenden und die Belohnungen kassieren möchte. Glücklicherweise hat man von Zeit zu Zeit die Möglichkeit, sich wiederzubeleben und den Kampf fortzuführen.

Gemeinsam ans Ziel

Zu Beginn sind die Missionen sehr einfach gestrickt. Punkt A erobern und ein Geschütz bei Punkt B aktivieren. Schon kann man sich von seinem Shuttle wieder abholen lassen und das nächste Ziel ansteuern. Mit einem höheren Schwierigkeitsgrad lassen sich stärkere Waffen freischalten und wertvolle Erfahrungspunkte sammeln. Die werden auch dringend benötigt, denn die folgenden Level haben es in sich. Nicht nur ein bis zwei, sondern gleich vielzählige Aufgaben müssen absolviert werden, um eine Mission zu beenden. Dies kann schon mal zu Frustration führen, denn die Horden an Gegnern nehmen schier kein Ende. Hat man eine solche Mission allerdings geschafft, erwischt man sich nicht selten mit einem Glücksgefühl wieder. Neben Erobern und Einnehmen von Punkten gesellen sich hier auch kleine Transportgänge und Säuberungsaktionen dazu. Um es sich ein wenig einfacher zu machen, besteht die Möglichkeit, den Einzelspieler-Modus in einen Mehrspieler-Modus zu verwandeln. Durch Beitreten von Missionen können sich bis zu drei Freunde anschließen und im lokalen Koop- oder Online-Modus beim Abschließen der Aufgaben helfen. In manchen Situationen ist diese Funktion wahrlich Gold wert und treibt den Spaßfaktor stark in die Höhe.

Steuerung

Die Steuerung von „Helldivers“ ist in ihrer Basis sehr klassisch gehalten. Mit den Schultertasten können Waffen abgefeuert und Granaten geworfen werden. Der linke Stick wird wie gewohnt zur Fortbewegung genutzt und der Rechte zum Zielen. Die Genauigkeit spielt in dem Titel eine wichtige Rolle, denn durch genaue Abschüsse können auch starke Feinde mit einem gekonnten Schuss aus der Bahn geräumt werden. Eine geringe Präzision führt deshalb öfters zum Tod als man glauben mag. Das Kernstück des Spiels bilden hier jedoch die Richtungstasten. Sie sind ausschlaggebend für den Erfolg von Missionen und das Überleben des eigenen Charakters. Um bestimmte Stationen zu aktivieren und Ausrüstung beziehungsweise Unterstützung anzufordern, muss hier in möglichst kurzer Zeit eine Kombination aus den Tasten eingegeben werden. Hat man sich vertippt, so darf man noch einmal von vorne anfangen. Unter Zeitdruck kann dies schon mal zu Frustration führen, denn eine Pausen-Funktion, die das Spiel stillstehen lässt, gibt es nicht.

Technik

Eine Überraschung in „Helldivers“ ist die deutsche Synchronisation. Ohne große Makel fühlen sich die Konversationen lebendig an und lassen sich hervorragend als Zwischensequenzen in das Spiel einbringen. Leider sind diese relativ rar gesät, da man als Spieler dem eigentlichen Ziel der Eroberung nachgehen sollte. Gemeinsam mit einer überraschenden Grafik kann sich der Spieler in den Titel stürzen. Die Welten wirken keineswegs monoton, sondern lassen sich gut unterscheiden. Neben vegetativ armen Gebieten und Kriegszonen findet man sich auch öfters im Dschungel oder im kniehohen Schnee wieder.