PlatinumGames feiert in diesem Jahr das zehnjährige Firmenbestehen. Aus diesem Anlass führte die Famitsu Interviews mit einigen der wichtigsten Mitarbeiter des Studios. Dabei geht es weniger um konkrete Spiele, als vielmehr um das Studio und dessen Arbeiten im Allgemeinen.

Der bekannteste Name beim Action-orientierten Entwicklerstudio ist wohl Hideki Kamiya, der vor seiner Zeit bei Platinum Spiele wie Okami und Viewtiful Joe kreierte. In den letzten zehn Jahren brachte er zwei weitere ungewöhnliche Spiele hervor, namentlich Bayonetta und The Wonderful 101, und arbeitet momentan an Scalebound. Die Arbeiten an Bayonetta waren recht herausfordernd, denn Kamiya erstellte ein von Grund auf neues Spiel, und zwar für eine Hardware, mit der er zuvor nicht in Berührung kam, ganz ohne vorhandene Ressourcen oder Spiel-Engine. Das Ganze wollte er innerhalb von drei Jahren fertigstellen. Kamiya gesteht, dass seine Art, die Entwicklung zu leiten, recht aggressiv sei, sodass viele Mitarbeiter – darunter auch der führende Programmierer Kenji Saito – nach der Fertigstellung von Bayonetta es sogar bevorzugt hätten, künftig nicht mehr mit ihm zusammenzuarbeiten.

As a director, I always told the staff [to implement things] 'because they're interesting!', even if they could be severe demands.

Allerdings scheint Kamiya nicht der einzige innerhalb des Studios zu sein, der einen harschen Dirigierstil an den Tag legt, wie der Director von Bayonetta 2 Yusuke Hashimoto enthüllt.

After a while later, I understand how Kamiya feels. When Bayonetta 2 was finished, there were many people who don't want to work with me either.

Der wahrscheinlich interessanteste Teil des Interviews betrifft die vielen Kollaborationen des Studios mit anderen Reihen und Marken. Beispielsweise arbeitet PlatinumGames momentan zusammen mit Nintendo an Star Fox Zero, entwickelt für Activision Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhattan und brachte in der Vergangenheit weitere Spiele zu fremden Reihen hervor, etwa Transformers, Metal Gear und The Legend of Korra. Mitbegründer des Studios Atsushi Inaba sagt, er sei überrascht, dass das Unternehmen die Möglichkeiten bekam, mit und an so vielen unterschiedlichen Marken zu arbeiten.

I remembered it when looking at Hashimoto's face as he's making Star Fox Zero right now… when we set up this company, we never thought we'd get lent IPs from other companies and create games of them. I think it's a rare case for a studio to make games of so many IPs from other companies.

Ursprünglich wollte sich man sich bei PlatinumGames auf das Erstellen eigener Marken und Spiele konzentrieren, doch das talentierte Studio bekam in den letzten Jahren viele Angebote, an Spielen basierend auf unterschiedlichen bestehenden Marken zu arbeiten. Diese Gelegenheit lässt man sich als Entwickler ungern entgehen, sodass sie einige dieser Angebote wahrnahmen. Tatsächlich seien manche dieser Kollaborationen noch gar nicht enthüllt worden, wie es in der Famitsu heißt.