Egal ob Super Mario oder The Legend of Zelda, Nintendo-Spiele behandeln in der Regel keine tiefgründigen, negativen Gefühle wie Traurigkeit, Verlust oder Kummer. Wieso, das beantwortet der Schöpfer der beiden Reihen, Shigeru Miyamoto, in einem Teil eines ausführlichen Interviews.

Durch die moderne Technik übernehmen Videospiele immer mehr auch die Rolle von Filmen und erzählen eine verflochtene Geschichte voller Emotionen. Nintendos Spiele bilden jedoch Ausnahmen, in denen die Hintergrundgeschichte nur eine kleine Motivation für den Einstieg darstellt. Miyamoto ist davon überzeugt, dass Videospiele keine komplexen, von dem Designer vorgeschriebenen Gefühle benötigen, da sie im Gegensatz zu Filmen die Aktivität eines Spielers erfordern. Durch sie seien Spieler in der Lage, auf ihre eigene Art zu reagieren. Komplexe Gefühle seien zudem schwer in interaktiven Medien umzusetzen.

„Video games are an active medium. In that sense, they don’t require complex emotions from the designer; it’s the players who take what we give them and respond in their own ways. Complex emotions are difficult to deal with in interactive media.“

Weiter im Kontext führt Miyamoto aus, dass seine Spiele stets das Ziel verfolgen, ausschließlich angenehme Emotionen hervorzurufen. Wenn er mit seinem Enkel spielt, sieht er sich in seiner Arbeit bestätigt: Seine gesamte Familie nimmt am Geschehen teil, obwohl der Rest der Familie lediglich zusieht. Jedoch ergötzen sich die Zuseher an dem Spaß, die die beiden gemeinsam vor dem Fernseher erfahren.

„Everyone is able to enjoy their time playing or watching. For example, when I was playing with my grandchild recently, the whole family was gathered around the television. He and I were focused on what was happening on the screen, but my wife and the others were focused on the child, enjoying the sight of him enjoying the game. I was so glad we had been able to produce something that facilitated this kind of communal experience. That’s the core of Nintendo’s work: to bring smiles to players’ faces.“

Bereuen könne Shigeru Miyamoto an seinen Glaubenssätzen daher nichts, außer nicht noch mehr Freude und Lachen zu verbreiten.

„So I don’t have any regrets. If anything, I wish I could have provided more cheer, more laughter.“