Rettet die Spiele! Phil Spencer wünscht sich gemeinsamen Branchenweg
Die Geschichte der Videospiele reicht mittlerweile mehrere Jahrzehnte zurück und somit erschienen unzählige Spiele für diverse Systeme und Endgeräte. Viele der Titel schlummern in ihrer physischen Form in Zimmern von Spielenden weltweit. Andere Spiele wiederum sind digital erschienen und mittlerweile auf aktueller Hardware nicht mehr spielbar. Seit vielen Jahren ist deshalb das Archivieren und erneute Bereitstellen von Videospielen ein industrieweites Thema. Xbox-Chef Phil Spencer meldet sich nun diesbezüglich zu Wort.
Geht es nach ihm wünsche er sich eine Videospielbranche, in der man gemeinsam an legalen Emulationsmethoden arbeite, um moderne Hardware zu befähigen nahezu alle Spiele abspielen zu können. Dies würde den Spielenden ermöglichen jedes Spiel spielen zu können.
“My hope (and I think I have to present it that way as of now) is as an industry we'd work on legal emulation that allowed modern hardware to run any (within reason) older executable allowing someone to play any game."
“I think in the end, if we said, ‘Hey, anybody should be able to buy any game, or own any game and continue to play,' that seems like a great North Star for us as an industry.”
Xbox engagierte sich im Bereich Abwärtskompatibilität, um Xbox-Spiele systemübergreifend spielbar zu machen. Mittlerweile sind so über 600 ältere Spiele auf Xbox One und Series-Systemen spielbar. Gleichzeitig gab man aber mit der Aufstockung um weitere 76 Titel bekannt, dass man das Limit der Möglichkeiten erreicht habe. Man wolle sich weiterhin um die Bewahrung und Verbesserung der Spiele bemühen. Gleichzeitig sei man nun aber an technische, lizenzrechtliche und rechtliche Grenzen gestoßen.
“While we continue to stay focused on preserving and enhancing the art form of games, we have reached the limit of our ability to bring new games to the catalog from the past due to licensing, legal and technical constraints."
In Sachen Emulation bietet Nintendo ältere Spiele über seinen Service Nintendo Switch Online gegen eine Gebühr zur Verfügung.
Das sagen unsere Leser:
Erst digitale Medien erlauben es auch den Bodensatz der Videospielgeschichte permanent anzubieten. Dann verdient man an Bubsy 3D vielleicht nur 100€ im Jahr - aber 100.000 solcher Spiele bei null Lagerkosten machen halt richtig Kohle.
Was natürlich das Problem nur teilweise löst, weil man dieses Archiv nicht legal nutzen darf.
Das große Problem bei Nintendo bleibt natürlich, dass die Hard- und Software als Einheit sehen. Du kannst zwar ein Nintendo-ROM kaufen, musst es dann aber zwingend auf einer Nintendo-Konsole mit Nintendo-Emulator spielen. Und bei der nächsten Konsole neu kaufen.
Nintendo hat auch kein Interesse, daran etwas zu ändern. Denn die optimale Hardware zum Emulieren zB vom N64 wäre eben definitiv keine Nintendo-Hardware.
Dabei könnte man sicherlich ein einheitliches Containerformat mit DRM schaffen, bei dem dann auch meine Xbox prüft, ob ich von Nintendo eine gültige Lizenz erworben habe.
Ohne DRM wäre cooler, aber das wäre dann ein Prozess, der sich wie bei Musik oder Ebooks langsam entwickelt.
Fun fact zum Thema Erhalt und Archivierung von Videospielen: Das größte Videospiel-Archiv der Welt mit fast 40.000 Spielen wird von uns Deutschen betrieben. Die Internationalen Computerspielesammlung, kurz ICS wird betrieben von der USK, dem Verband der deutschen Games-Branche game, dem Zentrum für Computerspieleforschung DIGAREC, dem Computerspielemuseum und der Stiftung digitale Spielekultur. Gefördert wird das Projekt vom Verkehrsministerium.