Nicht nur Videospiele: Embracer Group übernimmt Middle-earth Enterprises
Kaum eine Organisation in der Medienindustrie hat in den vergangenen Jahren so stark expandiert wie die Embracer Group. Dazu gehören THQ Nodric, Gearbox Entertainment, aber auch Einkäufe außerhalb der Videospielwelt, wie Dark Horse Comics. Die neueste Übernahme dürfte noch größere Wellen schlagen.
Die Embracer Group wird Middle-earth Enterprises übernehmen. Die Firma besitzt die exklusiven IP-Rechte für Filme, Serien, Videospiele, Brettspiele, Merchandise, Freizeitparks und Theaterproduktionen, die auf Der Herr der Ringe sowie Der Hobbit basieren. Zudem sollen zusätzliche Rechte basierend auf weiteren Werken rund um Mittelerde dazugehören, die allerdings vom Tolkien Estate autorisiert werden müssen. Wie viel die Übernahme kosten wird, ist nicht bekannt.
Lars Wingefors, Gründer und CEO von Embracer, zeigte sich euphorisch über die Neuigkeit und verspricht, die Marken noch stärker auszubauen. Allerdings soll auch weiterhin mit Firmen außerhalb der Embracer Group kooperiert werden, um den Fans die bestmöglichen Werke bieten zu können. Auf die Serien und Spiele, die sich bereits in Produktion befinden, wird der Deal keine Auswirkungen haben.
Das sagen unsere Leser:
Wenn ein Firmenboss von EA oder Microsoft eine Ahnung hat, wie Videospiele aussehen sollten, rennen alle Entwicklerteams in diese Richtung. Wenn sich das dann als Fehler erweist, steht man doof da, weil sich alle Studios verrennen. Daher ist die Marschroute immer möglichst risikoarm.
Embracer ist dagegen breit aufgestellt. Da kann man etwas riskieren wie mit Biomutant und total floppen. Weil man dann trotzdem 100 andere Spiele in der Pipeline hat, die vielleicht Geld bringen.
Eine möglichst hohe Diversität bedeutet auch, dass Embracer kein eigenes Profil hat. Man sollte es eben eher als Investmentfirma sehen, die Geld in Videospiele investiert. Und nicht als klassischen Publisher.
Embracer hingegen ist total abstrakt und keiner weiß so richtig, was es bedeutet, wenn die etwas einkaufen.
Ich bin mal gespannt, wie es dann mit der Lizensierung weitergeht. Kann ja gut sein, dass sie mehreren Studios etwas anbieten, anstatt hauptsächlich die eigenen dafür einzusetzen. Ein paar kleinere Projekte, wie zuletzt von Lego, wären auch spannend. Hätte auf jeden Fall wieder Lust, hochwertige Spiele aus dem Universum zu sehen.