Nein, diese Ankündigung hat nichts mit Nintendo oder Sony zu tun, dennoch schauen wir wie schon 2019 über den Tellerrand hinaus: Google wird den Spielestreaming-Dienst Stadia schließen. In einem Blogpost bestätigte Phil Harrison, dass die Technologie schlichtweg nicht genügend Nutzer anziehen konnte, weshalb man sich für diesen drastischen Schritt entscheiden musste. Bis zum 18. Januar lassen sich erworbene Titel noch spielen, danach werden die Server für immer abgeschaltet.

Zumindest eine gute Nachricht gibt es, denn Google wird alle Käufe von Spielen, DLC und Stadia-Hardware erstatten, egal wann diese getätigt wurden. Ausgenommen ist lediglich die Stadia Pro-Mitgliedschaft. Der Großteil der Erstattungen soll bis Mitte Januar abgeschlossen werden. Speicherstände werden leider ebenfalls gelöscht, zumindest bei den Titeln, die keine Cross-Saves für andere Plattformen unterstützen.

Dennoch soll Stadia nicht komplett in Vergessenheit geraten. Da die Technologie zu den besten der Industrie gehört und sogar eine 4K-Auflösung bot, wolle man diese Industrie-Partnern zur Verfügung stellen und mit diesen zusammenarbeiten. Unklar ist derweil, was mit den Exklusivtiteln geschieht. Hello EngineerPixelJunk RaidersOutcastersPac-Man Mega Tunnel Battle sowie Gylt sind bisher nicht für andere Plattformen erschienen.

Bereits 2021 sah es düster für den Service aus, da Stadia alle internen Entwicklerstudios schloss. Auch teure Kooperationen sollen schon ein Jahr nach dem Start beendet worden sein, so munkelt die Gerüchteküche, dass Kojima einst an einem Stadia-Spiel gearbeitet haben soll. Zudem soll es eine Reihe Fehlinvestitionen gegeben haben, denn für Portierungen von Red Dead Redemption 2 und Assassin's Creed Odyssey soll Google weit über 10 Millionen Dollar gezahlt haben - vermutlich mehr, als durch den Verkauf der Titel eingenommen wurde. Auch unter Spieleentwickelnden geriet Google in Verruf, denn zahlreiche Projekte sollen kurz vor der Fertigstellung eingestellt worden sein. Jade Raymond, die für Exklusivinhalte verantwortlich war, verließt das Unternehmen 2021, als Google sich gegen die Weiterentwicklung interner Spiele entschied.