Ubisoft erhält zukünftig die Cloud-Rechte an Call of Duty, Diablo & Co.
Die britische Kartellaufsichtsbehörde CMA hat das Zulassungsverfahren hinsichtlich der geplanten Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft neu gestartet und eine erneute Überprüfung eingeleitet. Grund hierfür ist ein vorangegangener Gerichtstermin, in dem die CMA einräumte neue Blickweisen und Umstände bezüglich der Übernahme zu kennen.
Microsoft gab nun bekannt, welche Änderungen hinsichtlich der Übernahme vorgenommen werden sollen. Demnach ändert das Unternehmen seinen Plan zur Übernahme von Activision Blizzard, um Ubisoft die Rechte am Cloud-Gaming der Spiele zu übertragen. Das Ziel dabei ist es, die Bedenken der britischen Wettbewerbsbehörde auszuräumen, die befürchtet, dass der geplante 68,7-Milliarden-Dollar-Deal den Wettbewerb im Bereich des Cloud-Gamings beeinträchtigen könnte. Die Änderung hat die neue, erwähnte Untersuchung der britischen Behörde ausgelöst, die bis zum 18. Oktober dauern könnte.
Microsoft wird nach dem Abschluss der Übernahme die Cloud-Gaming-Rechte für alle aktuellen und neuen PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard, die in den nächsten 15 Jahren veröffentlicht werden, an Ubisoft abtreten.
Das bedeutet, dass Microsoft, falls die Übernahme zustande kommt, keine Activision-Blizzard-Spiele exklusiv auf Xbox Cloud Gaming anbieten kann. Microsoft kann auch nicht exklusiv die Lizenzbedingungen für Activision-Blizzard-Spiele auf konkurrierenden Diensten kontrollieren. Stattdessen wird Ubisoft die Streaming-Rechte an Activision-Blizzard-Spielen außerhalb der EU kontrollieren und die Titel an Microsoft zurücklizenzieren, um sie in Xbox Cloud Gaming einzubeziehen.
Ubisoft wird Microsoft für die Cloud-Gaming-Rechte an Activision-Blizzards Spielen mit einer einmaligen Zahlung und einem marktbasierten Großhandelspreismechanismus entschädigen, der auch eine Option beinhaltet, die eine nutzungsbasierte Preisgestaltung unterstützt. Ubisoft kann außerdem die Möglichkeit nutzen, Activision-Blizzard-Titel an Cloud-Gaming-Dienste zu veräußern, die nicht auf Windows-Betriebssystemen laufen. Zudem kommt, dass Ubisoft die Spiele zum hauseigenen Ubisoft Plus Multi Access-Abo hinzufügen wird. Jenes ist auf PC, Xbox, Amazon Luna und auf PlayStation verfügbar ist.
Die geänderte Transaktion hat wohl keinen Einfluss auf Microsofts Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Kommission. Microsoft hat hier nämlich mehrere Cloud-Gaming-Deals abgeschlossen und die EU-Wettbewerbshüter haben den Activision-Blizzard-Deal genehmigt.
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