Stipendium zur Förderung der Games-Branche stößt auf großes Interesse: Games/Bavaria sieht Programm positiv
Der Bund hat ein neues Förderprogramm namens „Press Start“ ins Leben gerufen, das Spieleentwickler:innen mit einem monatlichen Stipendium von 2.750 Euro unterstützt. Ziel ist es, insbesondere kleinen und unabhängigen Studios finanzielle Stabilität zu bieten und die Entwicklung innovativer Spielkonzepte zu fördern. Die Förderdauer beträgt bis zu 18 Monate, was den Entwicklern ermöglicht, die entscheidende Anfangsphase der Projektentwicklung zu überbrücken und Prototypen zu erstellen, die weitere Investitionen anziehen können.
Riesiges Interesse am Gründungsstipendium Games
Mit einem Kick-off-Termin startete kürzlich für die Jury des „Press Start: Gründungsstipendium Games“ die Sichtungsphase der zahlreichen Bewerbungen. Mehr als 1000 Bewerber:innen haben Projekte eingereicht, was das große Interesse an der Förderung unterstreicht. Die 24-köpfige Fachjury unter Vorsitz von Linda Kruse, Gründerin und Geschäftsführerin von The Good Evil, wird bis Anfang Dezember die Bewerbungen sichten und bewerten. Demnach erfolgen die Zu- und Absagen bis Weihnachten.
„Das Interesse am Gründungsstipendium Games ist überwältigend. Das zeigt eindrucksvoll: Eine Gründungsförderung für Spiele-Entwickelnde war für den Games-Standort dringend notwendig“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche.
Gefördert wird „Press Start“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Nandita Wegehaupt, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur, kommentiert: „Mit so einem hohen Andrang haben wir nicht gerechnet. Nun liegt viel Arbeit vor uns, aber auch dank der exzellenten Jury werden wir diese gut meistern.“
Bayerische Perspektive auf das Förderprogramm
Wir haben uns innerhalb der bayerischen Games-Branche umgehört und Games/Bavaria, eine Initiative der Medien.Bayern GmbH, um Stellungnahme zum Förderprogramm gebeten.
Games/Bavaria begrüßt demanch die Höhe des Stipendiums und sieht darin eine „stabile Basis zur Deckung laufender Kosten“, die es den Studios ermöglicht, sich auf kreative Prozesse zu konzentrieren. Die Förderdauer von 18 Monaten wird als „angemessen“ betrachtet, da sie den Entwicklern die notwendige Zeit gibt, um Prototypen zu entwickeln und zusätzliche Finanzierungen zu sichern.
In Bayern, einem bedeutenden Standort für die Games-Branche, ergänzt das Bundesstipendium die bestehende Unterstützung durch den FFF Bayern und Games/Bavaria. Diese bieten bereits strukturelle Unterstützung wie günstige Büroflächen und das Accelerator-Programm „Level Up“. Games/Bavaria hebt hervor, dass das „Press Start“-Programm „finanzielle Hürden insbesondere für Neugründer abbauen“ kann und somit zur Stärkung des Standorts beiträgt.
Ein kritischer Punkt bleibt jedoch die Kombination von Bundes- und Landesförderungen. Games/Bavaria weist darauf hin, dass „kaum Möglichkeiten bestehen, die verschiedenen Töpfe sinnvoll miteinander zu kombinieren“, was die Orientierung in der Förderlandschaft erschwere. Eine erhöhte Flexibilität in der Kombination der Förderungen könnte laut Games/Bavaria die Strategie für Studios erheblich verbessern.
Erste Rückmeldungen aus der Entwicklergemeinschaft in Bayern zeigen ein großes Interesse am neuen Stipendium, wobei viele junge Studios die Chance sehen, ihre Projekte voranzutreiben. Games/Bavaria betont auch die Bedeutung zusätzlicher Unterstützung bei Vermarktungs- und Internationalisierungsmaßnahmen, um die Chancen auf dem deutschen und internationalen Markt zu erhöhen.
In unserer aktuellen Ausgabe Savegame unseres Podcasts „Pixel,Polygone & Plauderei“ sprechen wir ab Minute 00:49:39 ebenfalls über „Press Start: Gründungsstipendium Games“ und bringen erste Meinungen junger Entwickler:innen ein.
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