Wer will als Kind nicht Abenteuer erleben wie Indiana Jones oder Nathan Drake? Doch wird bei den beiden immer scharf geschossen und das sieht bestimmt nicht jedes Elternteil gerne. Seit 2009 gibt es für alle jungen PC-Spieler eine Alternative. In der Rolle von Adam Venture bestreitet man gewaltfreie Expeditionen und lernt nebenbei noch ein wenig für den Religionsunterricht. Jetzt veröffentlichte man die dreiteilige PC-Reihe als ein Paket für die PlayStation 3. Wir haben die Abenteuerausrüstung geschnappt und uns direkt ins Abenteuer für euch gestürzt. Kann „Adam’s Venture Chronicles” mit einem „Indiana Jones” oder „Uncharted” mithalten?

Ohne Charme

Der Held Adam Venture soll mit seiner Assistentin Evelyn für eine dubiose Firma den Garten von Eden suchen. Der zweite Teil reiht sich nahtlos an den ersten an. Adam und Evelyn müssen versuchen, diese Firma davon abzuhalten, das Grab des König Salomon zu finden. Der dritte Teil ist eine Aneinanderreihung verschiedener Flashbacks zu Adams Vergangenheit.

Die Spieler werden ohne jegliche Einführung sofort in die Geschichte hineingeworfen. Erst in Teil drei bekommt man die Charaktere vorgestellt, was eigentlich schon im ersten Titel hätte geschehen müssen. Auch sind die religiösen Elemente in der Geschichte sehr planlos verteilt wurden. Man hat öfters das Gefühl, dass die Entwickler selber nur einen Auftrag der katholischen Kirche abarbeiten. Viel Liebe zum Detail findet man bei „Adam’s Venture Chronicles” nicht.

Spielbare Langeweile

Auch spielerisch sind keine großen Sprünge zu erwarten. Da das Spiel gewaltfrei ist, heißt es immer nur durch irgendeinen linearen Weg zu laufen, bis man auf ein Rätsel stößt. Davon gibt es zwei Arten: Entweder man muss in der Umgebung etwas verschieben oder drehen, was meist so einfach ist, dass man die Lösung binnen kürzester Zeit findet. Oder der Bildschirm wechselt in eine besondere Ansicht, wo ein Rätsel dem Spieler gegenübersteht. Diese sind aber oft innerhalb kürzester Zeit zu lösen oder man muss lange nach dem Trial’n’Error-Prinzip jeden einzelnen Lösungsweg durchprobieren. Da kommt mehr Frust als alles andere auf. Zudem könnte das ein oder andere Rätsel für ein Kind viel zu schwer sein. Dazu gesellen sich noch einige Game Breaking-Bugs, die ohne Vorwarnung auftreten können und ein Voranschreiten des Fortschritts verhindern. Der einzige Ausweg ist es, einen der rar gesäten Checkpoints nachzuladen. Doch bevor man das macht, versucht der Spieler aus Biegen und Brechen heraus, irgendwie weiterzukommen, weil nicht bemerkt wurde, dass ein Bug aufgetreten ist. So kann der Entwickler die Spielzeit auch künstlich in die Länge treiben.

Technisches K.O.

Technisch ist „Adam‘s Venture Chronicles” auf der PlayStation 3 ein Totalausfall. Die Grafik befindet sich meist auf höherem PlayStation 2-Niveau. Doch gibt es zwischendurch auch Räume, die aus einem „Castlevania 64” stammen könnten. Matschige Texturen wo das Auge hinsieht. Dazu kommen noch sehr abgehakte Animationen, die vor allem in den Dialogen einen eher zum Lachen bringen. Die Framerate kommt zudem bei jeder zweiten Szene stark ins Straucheln und erreicht nur selten die 30 FPS. Auch der Sound ist nicht das Gelbe vom Ei. So wechselt bei jedem Szenenwechsel die Soundqualität von zu lauten Stimmen zu so leisen Stimmen, dass man nichts mehr versteht. Die sehr kitschigen Dialoge und schlechten Synchronsprecher tun ihr Bestes, damit „Adam’s Venture Chronicles” nicht einmal ernst genommen werden kann.