Fast jedes Kind der 90er Jahre ist mit dieser Anime-Serie groß geworden und verbindet damit viele Erinnerungen. Die Rede ist natürlich von „Dragonball” beziehungsweise dem Nachfolger „Dragonball Z”. Seit vielen Jahren erscheinen immer wieder neue Spiele zur Serie. Mit „Dragonball Z: Battle of Z” will man nun mit frischen Ideen erneut an Erfolge der „Tenkaichi”-Reihe anknüpfen. Ob das gelingen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Handlung

Der Grundtenor bleibt weitestgehend unverändert. Die Geschichte ist in vier verschiedene Sagen unterteilt und dabei bleibt das Prinzip gleich, dass ein scheinbar unbezwingbarer Gegner sich vor unsere Helden stellt und diese stärker werden müssen, damit die Erde wieder sicher bleiben kann.

Im Spiel selbst wird man von der Geschichte nicht viel mitbekommen. Die Missionen sind zwar in die einzelnen Sagen unterteilt, doch das ist auch schon alles. Sehr wirr und ohne wirkliche Verbindung wird ein Kampf an den nächsten angereiht. Wer die Story nicht kennt, wird schnell enttäuscht sein. Doch auch die Hardcore-Fans werden einiges zu bemängeln haben. So wird es Momente geben, in denen man sich doch stark von der Vorlage trennt und das kommt sicherlich nicht bei jedem gut an. Die Missionen spielen zwar während der Events der Serie oder auch der Filme, wie zum Beispiel der allerneueste Film „Battle of Gods”. Doch aufgrund der genannten Probleme geht all das am Spieler vorbei.

Kämpferauswahl en Masse

Das Gameplay ist allerdings das Wichtigste bei einem „Dragonball”-Spiel. Mit den eingangs erwähnten frischen Ideen will man die Serie auf ein neues Niveau heben. Doch fangen wir vorne an: Im Einzelspieler wählt man zunächst eine Mission von sechzig verschiedenen aus, die in sechs Sagen eingeteilt sind. Neben den vier Hauptsträngen gibt es zwischendurch immer noch Kämpfe aus den Filmen oder kleinere Extra-Missionen. Der eigene Charakter und die drei Teampartner können aus einer großen Auswahl an Kämpfern ausgewählt werden. Die 41 Charaktere mit unterschiedlichen Formen und Stärken bieten nicht nur die Serienlieblinge wie Son Goku oder Vegeta, sondern auch kleinere Charaktere wie die gesamte Ginyu-Force. Doch jetzt wird schon eins klar: Man kann nicht alleine kämpfen, denn für das neue System müssen immer drei Partner dabei sein, ansonsten kann die Mission nicht gestartet werden. Zu guter Letzt gibt es noch Optionen, um seinen Charakter zu individualisieren. Durch verschiedene Karten kann man die Basiswerte verbessern und andere Vorteile im Kampf herausholen.

Immer dasselbe

Wenn man endlich die Mission gestartet hat, wird man erstmal von einer hübsch aussehenden 3D-Cel-Shading-Welt begrüßt. Doch die Enttäuschung ist schnell groß. Die Kämpfe sind stets dasselbe. Immer heißt es nur alle Gegner töten bevor die Zeit abläuft. Auch das Kampfsystem bietet nicht viel Abwechslung. Es gibt einen Knopf für Schläge und einen für Spezialattacken. Diese können dann noch mit den Schultertasten abgewandelt werden. Doch eigentlich läuft beziehungsweise fliegt man immer nur zum Gegner und drückt den Schlag-Knopf, bis dieser auf dem Boden liegt. Damit es nicht ganz unfair wird, ist man nach dem Hinfallen erst einmal ein paar Sekunden unbesiegbar. Jedoch reicht es meist, weiter draufzukloppen, da der Computer nicht viel dagegen unternehmen kann. Ansonsten schießt man noch ein wenig mit den Spezialattacken und dann ist der Sieg schon sicher. Nach der Mission bekommt man Erfahrung und neue Karten. Die Herausforderung geht in Richtung Null.

Verschlimmbesserungen an allen Ecken

Nach Neuerungen hört sich das alles bisher nicht gerade an. Jedoch haben die Entwickler ein ganz neues Teamsystem eingebaut. So kann man zusammen den Gegner wie einen Volleyball hin und herschleudern oder gleichzeitig auf ihn einprügeln, um noch mehr Schaden zu machen. Die Helfer können einen auch wiederbeleben und heilen. Doch nicht jeder Charakter ist dazu in der Lage und ob die KI das am Ende wirklich macht, ist Glückssache. Somit kommen öfters Frustmomente auf, die eigentlich gar nicht nötig sind. Doch im Grunde ist das System sehr interessant, es mangelt nur an einer vernünftigen Umsetzung. Man hat nie das Gefühl, dass das Team einem hilft, es ist viel mehr ein Klotz am Bein. Die zweite Neuerung sind die gigantischen Bosskämpfe. Die extra großen Gegner haben mehrere Körperteile, die angegriffen müssen, um zu guter Letzt die Schwachstelle aufzudecken. Doch auch diese Kämpfe sind genauso stumpf gestaltet wie alle anderen.

Nur Online-Multiplayer?!

Wer jetzt noch denkt, dass es wenigstens einen coolen lokalen Multiplayer gibt, um gegen seine Kumpels zu kämpfen, wird sehr enttäuscht sein. Das Spiel hat nur Online-Modi. Diese unterteilen sich in einen Koop- und einen Kampf-Modus. Ersteres bietet die Möglichkeit, über das Internet kurzweilige Missionen mit anderen Mitspielern zu bestreiten. Im Kampf-Modus kann man mit verschiedenen Optionen in den Arenen aus dem Einzelspieler gegen andere antreten. Das Gameplay unterscheidet sich aber nie und von daher werden die Kämpfe sehr unübersichtlich, da man oft nur durch die Umgebung geschleudert wird. Zudem bleibt das Teamsystem intakt und die offenen Plätze werden einfach mit KI-gesteuerten Spielern aufgefüllt. Der schlechte Netcode tut sein übriges: Der Spielspaß wird dadurch sehr stark getrübt und teilweise sind die Kämpfe sogar unspielbar.

Authentisches Feeling

Bei der Technik von „Dragonball Z: Battle of Z” gibt es nicht viel zu meckern. Das Spiel bietet einen sehr ansehnlichen Cel-Shading-Stil, der vor allem den Fans gefallen wird. Die Charaktere sind an die Serie angelehnt und sehen aus wie im Anime. Jedoch ist die Designentscheidung nicht verständlich, warum alles mit einem verschwommenen Blur-Effekt dargestellt wird, wenn man die Kamera dreht. Der Sound ist typisch für die Serie: Ein Mix aus Pop und Rock-Klängen dudelt im Hintergrund vor sich hin. Zudem freuen sich Fans über die authentischen Spezialeffekte, die direkt aus der Serie entnommen sind. So kommt zumindest ein wenig „Dragonball”-Feeling auf.