TV-Serien wie „The Walking Dead" haben gezeigt, dass Zombies momentan ein beliebtes Stilmittel sind, um Interesse zu wecken. Auch in Spielen haben die wandelnden Toten längst ihre Auftritte, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Tecmo Koei möchte nun auf diesen Erfolgszug aufspringen. Dabei verbinden sie die erfolgreiche „Ninja Gaiden"-Reihe mit einem Cyborg namens Yaiba, dessen Schwert sich liebend gerne durch Zombiehorden schneidet. Doch kann „Yaiba: Ninja Gaiden Z" überzeugen oder legen sich die Untoten beschämt in den ewigen Schlaf?

Geschichte

Nach einem Zusammentreffen mit Ryu Hayabusa muss sich Yaiba damit abfinden, plötzlich zweigeteilt zu sein. Doch aufgrund modernster Technologie konnte der Zustand schnell behoben werden. Yaiba ist daraufhin ein Cyborg-Ninja. Dadurch ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten und er startet einen Rachefeldzug gegen seinen Peiniger. Ein Auftrag führt ihn dabei in ein apokalyptisches Russland. Dort befindet sich zufällig auch Ryu Hayabusa und so scheinen zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt werden zu können.

Die Geschichte wird des Öfteren in stimmigen Zwischensequenzen erzählt. Diese sind durchaus gut inszeniert und stimmig. Doch wer sich auf eine Geschichte voller Höhepunkte freut, wird enttäuscht. Yaiba wird von seinen Rachegelüsten gelenkt und muss sich durch einige Kapitel kämpfen, um diese zu stillen. Das Spiel möchte jedoch nicht mit einer besonderen Geschichte voller überraschender Wendungen glänzen. „Yaiba: Ninja Gaiden Z“ konzentriert sich voll und ganz auf die blutigen und brutalen Kämpfe, welche sich hauptsächlich gegen die bereits erwähnten Zombies richten.

Kampfsystem

Erwartet man nun schlürfende, hüllenlose Gestalten, so überrascht das Spiel auf den ersten Blick mit Ideenreichtum. Sobald Clowns oder Zombie-Bräute auf der Bildfläche erscheinen, darf man es sich als Spieler gönnen, auch mal ein Schmunzeln zuzulassen. Doch auch wenn es der Titel versucht, witzige Szenen einzubauen, kann man sich mit diesen nicht wirklich anfreunden. Auch wenn es Damenwäsche regnet oder Begriffe wie Kampfhubschrauber während einen Kampf gegen einen solchen eingeblendet werden und Humor in das blutige Spiel bringen sollen, möchten diese Witze nicht zünden.

Wird man nach einer kurzen Einführung mitten ins Geschehen geworfen und besiegt die ersten Gegner, zieht der Schwierigkeitsgrad überraschend schnell an. Hier bemerkt man den Bezug zur „Ninja Gaiden“-Reihe, die durch ihren fordernden Spielstil bekannt ist. Eine längere Eingewöhnungszeit wäre dennoch von Vorteil gewesen. Doch sieht man darüber hinweg, dann bekommt man spannende Kämpfe, in denen Blut zur Tagesordnung gehört. Besonders die Bosskämpfe wissen hier zu begeistern.

Um diese erfolgreich für sich zu gewinnen, muss man sich als Yaiba mit dem Kampfsystem vertraut machen. Glücklicherweise geht das Kampfsystem von „Yaiba: Ninja Gaiden Z“ schnell ins Blut über. Sollte man manchmal im Eifer des Gefechts nur eine Taste drücken, stellt sich dies als weniger verheerend dar. Doch darauf sollte man sich nicht auf Dauer verlassen. Denn es ist außerdem möglich, besondere Bewegungen zu vollführen, welche die Gegner kunstvoll in den endgültigen Tod schicken. Kettet man diese gekonnt aneinander, so erhöhen diese den Combo-Zähler. Das motiviert zu weiteren Höchstleistungen,welche mit verbesserten Attacken oder Kampfaktionen belohnt werden. Auch wenn das Kampfsystem gelungen ist, ändert dies nichts an den Wiederholungen in den Reihen der Gegnern. Das ist auf Dauer sehr eintönig und fördert Spielvergnügen nicht.

Abwechslung im Kampfgeschehen

Gelegentlich bekommt man abseits des Kampfgetümmels Szenen geboten, die für Abwechslung sorgen. Zwar kann Yaiba selbst nicht springen, aber dank mehrerer Quick-Time Events können hier Differenzen überwunden werden. Des Weiteren sind schnelle Reaktionen gefragt, wenn sich ein Kampfhubschrauber an Yaiba haftet und diesen mit Raketen ins Jenseits schicken möchte. Auf den richtigen Moment abgestimmt, können diese auf den Gegner zurückgeschleudert werden. Meistens ist es jedoch mehr der Zufall oder das Glück, welches zum Erfolgserlebnis führt und nicht unbedingt das Können des Spielers. Auch die genannten Quick-Time Events sind weniger aufregend und die gewünschte Abwechslung merklich missglückt.

Grafik

„Yaiba: Ninja Gaiden Z" bedient sich optisch am Cel-Shading Look. Auch hier grenzt man sich deutlich von der Hauptreihe „Ninja Gaiden“ ab. Dies mag zwar eigentlich eine recht gute Entscheidung sein, doch auch hier gibt es andere Vertreter, die diesen Grafikstil besser zur Geltung bringen. Die Grafik ist zwar kein Totalreinfall, aber eine realistischere Optik hätte dem Spiel vielleicht gut getan.

Auch wenn die Grafik von Yaiba: Ninja Gaiden Z keine Höchstleistungen vollbringt, wollen einen die Ladezeiten vom Gegenteil überzeugen. Sobald sich die Lebensanzeige von Yaiba dem Ende neigt, wird der Abschnitt an einem Kontrollpunkt neu geladen. Doch genau diese Ladezeiten dauern mitunter mehr als eine halbe Minute und stellen die Geduld des Spielers auf eine harte Probe. Besonders störend wird dies, wenn der Kontrollpunkt einen direkt wieder an die gleiche, schwierige Kampfsituation bringt, die bereits nach wenigen Sekunden wieder vorbei sein kann. Und dann beginnt die Wartezeit von Neuem.