Den Controller in die nächstgelegene Ecke schmeißen, den Fernseher aus dem Fenster werfen oder auch nur wildes Herumgefluche, welches die Nachbarn nebenan bis ins Mark erzittern lässt. Diese und noch viele andere Szenarien wären durchaus vorstellbar, wenn man sich einem Teil der Dark Souls-Reihe gönnt. Demnächst haben Spieler allerdings abseits der bekannten Reihe die Möglichkeit, erneut die Zähne in den Controller zu versenken, denn mit "Lords of the Fallen" steht erneut ein Titel in den Startlöchern, der den Spielern viele Nerven kosten wird. Kann "Lords of the Fallen" in die Fußstapfen seines Vorbilds treten oder geht es völlig andere, wenn auch steinige Wege? Das haben wir für euch auf der gamescom getestet!

Kenn ich das nicht irgendwoher?

Wirft man einen Blick auf einen Trailer oder Gameplay-Material von "Lords of the Fallen" so ist es schwierig, keinen Vergleich mit der "Dark Souls"-Reihe zu ziehen. Eines können wir euch schon mal verraten: Auch beim Anspieltermin von "Lords of the Fallen" hat sich dieser Eindruck nicht wesentlich verändert, allerdings sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, sondern den Vergleich mit dem großen Vorbild als ein positives Kompliment ansehen. Denn auch wenn Frust vorprogrammiert ist und reale Beschimpfungen gegen die virtuellen Gegner recht zügig zur Tagesordnung gehören, werden die Herausforderungen immer gerne angenommen. Wieder und wieder.

Stirb doch endlich!

In der Demo zu "Lords of the Fallen" haben wir uns für einen Kämpfer entschieden, der sich die Macht der Schatten zunutze macht, um sich verhüllt gegen die fordernden Gegner zu stellen. Im fertigen Spiel wird es insgesamt vier verschiedene Klassen geben, für die man sich dann entscheiden kann. Als kleiner Tipp haben die Entwickler dabei den Ratschlag gegeben, sich spontan für die Klasse zu entscheiden, mit der man sich vom bloßen Hörensagen wohl fühlt. Die Gegner bleiben jedenfalls für jede Klasse knackig und herausfordernd. Dies bewies uns auch sofort der erste Gegner, der schnell klar stellte: Du kommst an mir nicht vorbei. Nur mit der richtigen Herangehensweise kann man einen Sieg erlangen. Spieler, die draufhauen bevor sie nachdenken werden in "Lords of the Fallen" schnell an ihre Grenzen stoßen. Aber das dürfte man schon aus der Dark Souls kennen.

Insgesamt durften wir uns in der Demo zu "Lords of the Fallen" drei Gegnern stellen. Der erste Gegner hatte dabei die unvorteilhafte Eigenschaft, sich nach einigen Schlägen zu regenerieren, nur um kurz darauf die Aufmerksamkeit und das Beil auf uns zu lenken. Nach einem beherzten Schlag gegen eine Phiole, die ihm die heilende Kraft zukommen ließ, konnten wir siegreich aus dem Kampf hervorgehen. Verschnaufspause? Keineswegs. Denn kurz darauf schwirrte um uns eine Mischung aus den Nazgul und dem Tod höchstpersönlich herum, dessen Aufmachung der drohenden Gefahr mehr als gerecht wurde. Im Vergleich zum ersten Gegner war hier allerdings schon vorteilhaft, wenn man gelegentlich einen gewissen Abstand wahrte und im bestmöglichen Moment zuschlug. Hat auch dieser Gegner das Zeitliche gesegnet, darf man sich in einer eindrucksvollen Arena einem dämonischer Endgegner stellen. Auch nach unzähligen Versuchen war hier kein Vorbeikommen und der größte Gegner, die Zeit, wurde unser unsichtbarer Feind im Nacken, denn leider hinderte uns die knappe Anspielzeit daran, auch diesen Widersacher ins Jenseits zu schicken.

Wir haben uns allerdings schon vorgenommen, in ein paar Monaten, wenn das Spiel erscheint, an dieser Stelle nachzuhaken und zu zeigen, wer der wahre Sieger ist. Denn eines ist "Lords of the Fallen" sicher: Kein billiger Abklatsch der "Dark Souls"-Reihe, sondern ein Titel, der sofort motiviert und mit seinen herausfordernden Gegnern begeistert.

Technik

Auch technisch begeistert "Lords of the Fallen". Grafisch macht das Spiel eine äußerst gute Figur. Die dunkle Atmosphäre kommt gut zur Geltung und gibt dem Spieler die Gelegenheit, sofort darin einzutauchen. Die Kämpfe werden musikalisch eindrucksvoll untermalt und stellen dabei eine Bereicherung des Spielvergnügens dar. In der Demoversion fielen uns auf den ersten Blick keine gravierenden Schwachpunkte auf, aber um wirklich sicher zu sein, muss man auf die Endfassung warten. Wichtig ist allerdings auch, ob die Geschichte zu fesseln weiß, denn sollte die Erzähltechnik Schwächen aufweisen, ist es auch mit der Motivation der Beseitigung der Gegner dahin.