„Afro Samurai” sollte für Freunde von Animes, Hip-Hop und Samurai-Action ein Begriff sein. Die Reihe, die 1999 von Takashi Okazaki konzipiert wurde, hat auch schon einmal eine Videospiel-Umsetzung spendiert bekommen. Diese blieb aber aufgrund von vielen Gameplay- und Technik-Fehlern hinter den Erwartungen zurück. Da dem Entwickler „Afro Samurai” aber so wichtig ist und er die Fehler so nicht stehen lassen kann, hat er sich kurzerhand erneut die Rechte an der Marke besorgt und will nun alles richtig machen. Wir durften uns auf der gamescom als eins von knapp 120 Media-Outlets die Weltpremiere von „Afro Samurai 2: Revenge of Kuma” ansehen. Wie unser erster Eindruck auf Basis des sehr frühen Alpha-Materials ausfällt, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Ein Bär und sein Rachefeldzug

Die Geschichte wird im zweiten Teil direkt fortgesetzt. Kurz vor seinem nahenden Tod wird Jinno gerettet. Um seine Narben zu verdecken und als Zeichen seiner getöteten Schwester läuft er nun mit einem großen Teddykopf durch die Welt. Auf seinem Rachefeldzug nennt er sich nun Kuma und versucht Afro zu töten, da er dafür verantwortlich gemacht wird, seine Schwester umgebracht zu haben.

Die meiste Zeit im Spiel übernimmt man die Rolle von Kuma. Jedoch soll es immer wieder Flashbacks geben, in denen man in andere Charaktere schlüpft. Bisher wurde nur Afro bestätigt, es sollen aber noch mehr folgen.

Klettern wie bei „Tomb Raider”

Ein anderer Kritikpunkt, der oft genannt wurde, ist die mangelnde Abwechslung. Zuvor musste man sich immer nur durch Horden von Gegnern schnetzeln. Um diesen Umstand zu verbessern haben sich die Entwickler an Hits wie „Uncharted” oder „Tomb Raider” orientiert, denn die Kampfpassagen werden immer wieder durch kleinere Rätsel oder Kletter-Abschnitte unterbrochen. Insgesamt soll dies aber knapp 30 Prozent des gesamten Spiels einnehmen, der Rest ist den Kämpfen gewidmet.

Combos wie bei „Batman”

Wie schon zuvor liegt also das Hauptaugenmerk auf den Kämpfen. Wie bei den „Batman”-Titeln von Rocksteady kann man zu Beginn eine Taste drücken und dann die Combo mit bis zu vier weiteren Angriffen ausführen. Auch das Kontern funktioniert so wie bei den Flattermann-Spielen. Wer jedoch jetzt Angst hat, das Spiel wäre träge, der kann beruhigt werden: Schon jetzt sehen die Kämpfe flott aus und scheinen ein sehr gutes Spielgefühl zu vermitteln. Die Entwickler bedienen sich zudem an einer Funktion, die vor allem „Ninja Gaiden”-Fans bekannt vorkommen sollte. Den Gegnern müssen nach und nach die Körperteile abgeschlagen werden, damit sie ins Gras beißen. Weitere Abwechslung soll durch verschiedene Kampfstile erzeugt werden, denn jede Waffe soll ein anderes Spielgefühl vermitteln.

The Go-Pro way to die

Bei einem Action-Spiel dürfen natürlich auch nicht die großen Bossgegner fehlen. Vor allem hier haben sich die Entwickler etwas ganz Neues einfallen lassen. Jeder Boss kann nur mit besonderen Taktiken in die Knie gezwungen werden, wodurch jeder Spieler beim ersten Durchspielen vor eine Herausforderung gestellt wird. Doch die besondere Funktion kommt zum Einsatz, wenn der Spieler dem Gegner den Gnadenstoß verpasst. Denn dann wechselt die Kamera in die Ego-Perspektive des Bosses und zeigt in kurzen, sehr cool gemachten Sequenzen, wie der Gegner seine letzten Atemzüge erlebt. Sowieso wird viel Wert auf die Animationen der Charaktere während der Kämpfe gelegt, weshalb vor allem dieser sogenannte „Go-Pro way to die” zeigt, welche Arbeit die Entwickler in eine authentische Choreographie gelegt haben.

Technik und weitere Fakten

Zur Grafik lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel sagen. Das gezeigte Material gab zwar einen Einblick in den generellen Stil, war aber noch sehr minimalistisch. Es wurde aber versprochen, dass das Spiel grafisch auf einem guten Niveau für einen Downloadtitel sein wird. Der Soundtrack hingegen ist für die Entwickler definitiv ein Punkt, auf den sie besonders stolz sind. Dieser wurde von RZA, einem bekannten Hip-Hop-Produzenten, produziert und verbindet klassische japanische Töne mit fetten Beats aus der Hip-Hop-Szene rund um den Globus. Dadurch soll der Stil des Animes perfekt eingefangen werden und immer zum Spielgeschehen passen. Auch alle Synchronsprecher, darunter zum Beispiel Samuel L. Jackson, sind wieder mit großer Freude an Bord.