Die gamescom 2014 war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Fans konnten sich durch eine große Anzahl an Spielen wühlen, die in diesem und im nächsten Jahr erscheinen werden. Besonders Ubisoft konnte hier mit lang erwarteten Titeln glänzen. Neben Spielen wie „Assassins Creed: Unity“ und „Tom Clancy's: The Division“ präsentierten die Entwickler auch den vierten Teil der „Far Cry“-Reihe. Am Stand angekommen, standen zwei Level aus „Far Cry 4“ bereit, die nur darauf warteten, getestet zu werden. Ohne lange Einführung konnten wir uns sofort in die Welt von Kyrat stürzen.

Alles Gute führt zu etwas Schlechtem

Spielte man im letzten Ableger der Serie noch den Amerikaner Jason Brody, der auf einer entfernten Insel für Gerechtigkeit sorgt, so übernimmt man in „Far Cry 4“ die Rolle des Ayah Ghale. Auf dem Sterbebett seiner Mutter bittet sie ihn um einen letzten Wunsch: Ihre Asche soll über die Berge ihrer Heimat Kyrat verstreut werden. Durch die Bitte seiner Mutter kehrt er in sein Land zurück und muss mit Bedauern feststellen, dass ihn nicht nur ein friedlicher Aufenthalt erwartet. Der selbsternannte König der Insel, Pagan Min, hat die Kontrolle übernommen und versucht seinen Willen mit Gewalt durchzusetzen. Ayah Gale kann die Heimat seiner Mutter nicht einem Tyrannen überlassen und entschließt sich kurzerhand dazu, den König zu stürzen.

Leise tötet sichs am besten

Die erste der beiden Missionen nahm im Verlauf der Geschichte weiter hinten Platz. Im Besitz fortgeschrittener Technologie fand man sich in den Schneeweihen des Himalayas wieder. Was sofort ins Auge springt, ist der serientypische Bogen, der als lautloser Killer dient. Auf dem riesigen Berg hat sich ein feindlicher Trupp stationiert. Man erhält die Aufgabe, den Anführer durch einen Messerstich zu töten und ein Foto seiner Leiche zu schießen. Die Kamera ist ein neues Werkzeug in „Far Cry 4“ und dient ebenso als Fernglas und Markierer. Im Inventar befinden sich natürlich auch Waffen, die nicht nur leise Bolzen abschießen, sondern auch für ordentlich Krach sorgen. Wer sich hier entschließt den lauten Weg zu gehen, der hat in kurzer Zeit eine Horde von Gegnern an seinen Fersen hängen. Es empfiehlt sich also den Bogen zu nutzen, da dieser weniger Aufmerksamkeit auf sich zieht und meist mit nur einem Schuss tödlich ist. In alter Manier benutzt man viele Deckungen, beseitigt Gegner und verschießt eine Menge Munition. Mit dem Messer können Feinde nicht nur schnell, sondern auch spektakulär ausgeschaltet werden. 

Der Anführer der Truppe wird wie erwartet gut beschützt. Nun packt man in der Rolle des Protagonisten entweder sein Maschinengewehr aus und veranstaltet einen Kugelhagel oder man nutzt seine Umgebung. Durch das Erlegen eines Tieres kann Fleisch gewonnen werden, das als Köder für Schneeleoparden dient. Um sich die Finger nicht selbst schmutzig zu machen, wirft man das Fleisch auf die Wachen und wartet einen Augenblick. Kurze Zeit später werden sie von einer riesigen Raubkatze angegriffen und der Weg zum Anführer wird frei. Auch dieser bietet keinen spannenden Kampf und liegt nach einem Messerstich schnell am Boden. Ein Foto wird geschossen und nun heißt es: ab nach unten! Mit dem bereits bekannten Wingsuit stürzt man sich mit Schwung vom Himalaya und muss auf einem langen Weg aufpassen, sich nicht als Dekoration an der Bergmauer wieder zu finden.

Gefährliche Halluzination

Das zweite Level sorgt durch eine skurrile Einführung schnell für Verwunderung. Im Gegensatz zur real wirkenden Spielewelt findet sich der Protagonist hier in einer Welt aus Halluzinationen wieder. Mit einem magischen Bogen bewaffnet erblickt man hinter einem großen Tor die herbstliche Umgebung. An seiner Seite führt man einen weißen Tiger, der durch Pfiffe sofortige Befehle ausführt. Wie nicht anders zu erwarten, befinden sich nicht nur gutgesinnte Kreaturen in dieser Welt, sondern auch maskierte, koboldartige Feinde. Hier ergibt sich die Möglichkeit, seinen wilden Partner gleich mal auf die mysthischen Gegner loszuhetzen. Aus sicherer Entfernung kann man die Raubkatze durch Einsatz des Bogens unterstützen, der natürlich auch eine besondere Fähigkeit besitzt. Auf Knopfdruck kann die Zeit verlangsamt werden und diese sorgt für sichere Treffer. 

Nach einigen Schüssen wurde aber leider schnell klar, dass man mit einem normalen Nahkampfangriff mehr Schaden anrichtet. Nach erreichen des schwebenden Portals wird man Zeuge einer kleinen Zwischensequenz, die die zweite Mission beendet.

Technik

Grafisch kann „Far Cry 4“ mit seinem Vorgänger selbstverständlich bei Weitem mithalten. Ubisoft arbeitete lange daran, ein möglichst realistisches Spielgefühl zu erschaffen und die Fans zu begeistern. Leider ist es ihnen nicht, zumindest in den getesteten Leveln, in allen Aspekten gelungen. Durch gelegentliche Ruckler ist es schwierig den Charakter genau zu steuern, weshalb man schneller dem Bildschirmtod nahe ist, als einem lieb ist. Die Steuerung wurde geringfügig modifiziert und bietet nun durch häufigeren Einsatz der R1-Taste mehr Möglichkeiten.