Nachdem „Final Fantasy Versus XIII“ lange in den ersten Entwicklungsphasen verharrt ist, ist es besonders für die Fans erfreulich, dass sie in einer ersten Demo von den Fortschritten überzeugt werden, die das Team um den neuen Director Hajime Tabata erzielt hat. Der Titel wird von Square Enix nun auch als der nächste Hauptreihenableger der Serie veröffentlicht, hört daher auf den Namen „Final Fantasy XV“ und sei in zweieinhalb Jahren zu etwa 60 % entwickelt worden. Mit „Episode Duscae“ möchten die Entwickler des Spiels den Fans beweisen, dass ihre Vision immer mehr Gestalt annimmt, und zugleich ein erstes Feedback einholen. Selbstverständlich haben auch wir in der Redaktion diese Chance wahrgenommen und präsentieren in unserem Vorschaubericht unsere Eindrücke zur Demo „Final Fantasy XV Episode Duscae“.

Auf den Spuren von Behemoth

Die Geschichte in „Episode Duscae“ ist mitten aus dem Abenteuer von Noctis, dem Prinzen des Königreich Lucis, und seiner Freund Gladiolus, Ignis und Prompto. Diese sind inzwischen weit von der imperialen Hauptstadt entfernt und müssen 24.000 Gil eintreiben, da ihr Luxusauto zur Reparatur gehen musste.

Glücklicherweise finden sie in der Region Duscae bald schon eine Suchanfrage zu Behemoth, für dessen Tod 25.000 Gil versprochen wird. Noctis und seine Gruppe suchen daher die Landschaft nach Hinweisen zu dieser Bestie ab und treffen dabei auch auf verschiedene Monster und Kobolde, die sich in dieser Region niedergelegt haben.

Eine Welt steht uns offen

Die Suche nach Behemoth ist keine allzu komplizierte, da man über Wegweiser direkt zu verschiedenen Spuren geführt wird. Allerdings bietet die Demo reichlich spannende Momente und hitzige Auseinandersetzungen im Nebelwald, sowie in dunklen Höhlen, so dass dem Spieler gewiss nicht langweilig wird.

Selbstverständlich werden sich Behemoth, aber auch viel kleinere Wesen, nicht kampflos ergeben, so dass man die Crew um den Prinzen vorher trainieren sollte. Das System dahinter ist in der Demo auch sehr interessant. Jeder Kampf bringt wie gewohnt Erfahrungspunkte, die über verschiedene Leistungen, wie schadenlos den Kampf überstehen oder oft parieren, mit einem Bonus vervielfacht werden. Angerechnet werden die Erfahrungspunkte jedoch nur, sobald die Truppe eine Pause eingelegt hat.

Tatsächlich ermüden die Helden mit der Zeit und sollten daher irgendwann eine Mahlzeit einnehmen und sich erholen. Diese Rast ist sehr wichtig, da die Werte der Kämpfer auch aufgeladen werden. Genauso entscheidend ist die Art der Mahlzeit. Bei einer einfachen Scheibe Brot werden Noctis und seinen Freunde keine zusätzlichen Fähigkeiten gutgeschrieben. Ist man zuvor jagen gewesen, können sich die Kämpfer entsprechend auf ein größeres Festessen freuen, über das sie einige Boni, wie beispielsweise Immunität gegen Statusveränderungen und erhöhte Angriffswerte, bekommen.

Die Fähigkeiten des Prinzen

Die Vorteile aus der guten Mahlzeit sind wesentlich, da man sich beispielsweise gegen die Kobolde den Ärger über die ständig vergiftenden Attacken sparen kann. Die restlichen Kämpfe übersteht man danach durch gekonntes Spielen.

„Final Fantasy XV“ ist nämlich ein Action-Rollenspiel, das auf Echtzeit setzt. Über die Viereck-Taste lassen sich gewöhnliche Waffen des Prinzen einsetzen, wobei Noctis zu Anfang in der Demo fünf Exemplare besitzt. Diese haben spezielle Stärken und Schwächen, wobei man in „Episode Duscae“ nicht allzu sehr auf die Waffenwahl achten muss. Mit der X-Taste kann sich Noctis zudem von der Ferne auf einen Gegner teleportieren und ihn direkt angreifen.

Auf der Dreieck-Taste sind die Fähigkeiten verstaut, die Magie-Punkte kosten und von denen der Prinz auch derer wieder fünf besitzt. Mit der rechten beziehungsweise linken Steuerkreuz-Taste wechselt man zwischen diesen. Hierdurch lässt sich beispielsweise ein Rundumschlag einsetzen, um alle Gegner in der Umgebung zu schwächen, oder die Subvita-Klinge, die den zugefügten Schaden als Heil-Punkte dem Anwender direkt gutschreiben.

Es sind selbstverständlich auch einige Kombinationen und Abwehrmöglichkeiten vorhanden. Generell geht man mit der L1-Schultertaste in den defensiven Modus, kann manche Attacken im richtigen Augenblick auch parieren und im Anschluss über die Viereck-Taste zudem einen heftigen Konter starten. Über die Teleportationsfähigkeiten, die auch an die Umgebung wie an Türme, aber fast ausschließlich im Kampf anwendbar sind, und den verschiedenen Magieangriffen steuert man mit Noctis einen sehr fähigen Protagonisten, mit dem sich wunderbar kämpfen lässt.

Als Team unterwegs

Hat man sich frisch erholt und ist der Lebensbalken seither kein einziges Mal auf Null reduziert worden, heilen sich sämtliche Charaktere von alleine. Selbst wenn mal der Lebensbalken eines Kämpfers Null erreicht, ist man noch lange nicht verloren, da man nur in einen kritischen Modus gelangt, in dem man keine Angriffe starten, aber sich über Items oder die Hilfe der Freunde heilen kann. Leider sind letztere in actionreichen Kämpfen manchmal unzuverlässig und brauchen eine Weile, bis sie zur Hilfe erscheinen.

Sämtliche Rettungsaktionen beherrscht auch Noctis, falls Gladiolus, Ignis oder Prompto zu Boden gehen. Glücklicherweise sind diese drei keine schlechten Partner und unterstützen den Prinzen im Kampf tatkräftig. Leider stehen sie in kleineren Durchgängen, wie in einer Höhle, meist im Weg oder kommen nur langsam nach, so dass man mit Noctis schon fast alleine kämpfen muss. Glücklicherweise hat Hajime Tabata für das finale Spiel bereits angekündigt, dass man die Partner auf verschiedene Weisen befehligen können wird.

Technik

Die Region Duscae ist schlicht atemberaubend. Sämtliche Wälder, Höhlen und sogar Kreaturen sehen sehr gut aus und versprechen für die eigentliche Veröffentlichung eine bezaubernde Optik. Da es sich bei „Episode Duscae“ um eine frühe Demo handelt, finden sich allerdings haufenweise Unschönheiten, wie matschige Texturen, stockende Bilder und unscharfe Grafiken. In den Zwischensequenzen fallen wegen fehlender Kantenglättung insbesondere die Haare der Charaktere auf.

Problematisch ist es derzeit auch in der Kamerasteuerung, die dem Spieler besonders im Kampf stellenweise die volle Kontrolle nicht gewährt. Zusammen mit der fallenden Bildwiederholrate zeugen die überfüllten Kämpfe von einigen technischen Schwierigkeiten. Sämtliche Kämpfe, die jedoch butterweich abgespielt werden, sind aber überwältigend und spannend zugleich.

Ein einzigartiges Erlebnis stellt derweil schon alleine die Musik der Demo dar, die von Yoko Shimomura komponiert wird. Nachdem sie unter anderem in „Kingdom Hearts“- und „Mario & Luigi“-Spielen ihr Talent bewiesen hat, liefert sie aktuell auch mit dem Soundtrack zu „Final Fantasy XV“ eine wundervolle Arbeit ab. Es ist jedoch schade, dass in der Oberwelt beziehungsweise eben in der Region Duscae der Demo bis auf die Geräusche der Natur keine Musik läuft, solange man in keinen Kampf verwickelt ist.