Lang erwartet, und zur E3 dieses Jahr endlich angekündigt: der dritte Teil der Action-RPG-Reihe für die Hardcore-Zocker. Auf der gamescom haben wir nicht nur eine Präsentation der Entwickler gesehen, sondern konnten auch selbst Hand anlegen. Und eins sei jetzt schon gesagt: Das Spiel hat unsere Seele schon jetzt für sich beansprucht.

Lord of Cinder

Zur Geschichte und Setting wollte man nur wenig verraten. So befindet man sich in einer post-apokalyptischen Welt und im gezeigten Level „Wall of Lodeleth“ ist ein riesiger Drache verendet. Sein Leichnam ist anscheinend auch für die in der Luft schwebenden Aschewolken verantwortlich. Die letzten Überlebenden, nun sichtlich entstellt, scheinen den riesigen Kadaver anzubeten, und auch bei ihren in verdorrten Bäumen hängenden Artgenossen sind Gebete wohl das letzte Mittel. Auffällig ist der Wind, der auch eine Rolle spielen soll. Im Mittelpunkt der Geschichte jedoch steht der „Lord of Cinder“, den Kennern der Reihe mit Sicherheit bekannt ist.

Wunderschöne Zerstörung

Trotz der post-apokalyptischen Welt ist die Grafik nicht zu düster gehalten. Die Entwickler setzen bewusst auf die Schönheit anderer Elemente, anstatt nur zerstörte Gebäude zu zeigen. Deshalb versetzt die dahin schwindende Sonne alles in einen sanften Farbton, der schon fast Postkarten-Idylle erzeugt. Dazu trägt auch das Gefühl für die Größe der Spielwelt bei. Zwar konnte man bereits in den Vorgängern schon früh deutlich spätere Level erkennen, jedoch war beim genauen hinschauen klar, dass es eine flache Textur am Horizont ist. Diese Zeiten sind nun vorbei, denn das gezeigte Level stellt die vielleicht größte Burg dar, die uns je in einem Videospiel untergekommen ist, und sie sah aus, als ob man jeden Stein von ihr erkunden könnte.

Trainiert

Die Grundzüge des Kampfsystems bleiben wie gehabt: Einen Schild sollte man immer im Anschlag haben, um nicht von Feinden überrascht zu werden. Attacken gibt es wie gehabt in einer schwachen, schnellen Variante und einer starken, langsamen. Neu dazu ist die Kampfhaltung, in der man das Schwert bereit hält und für Attacken offen ausgeliefert ist. Jedoch kann man so Spezialangriffe ausführen, die den Gegner in die Luft schleudern oder seine Verteidigung durchbrechen. Bei den Fernwaffen hat es eine bedeutende Änderung gegeben. Kurzbögen feuern nun Pfeile deutlich schneller als in den Vorgängern und das Kampfsystem ist nun insgesamt merklich schneller geworden, jedoch immer noch weit von „Bloodborne“ aus dem gleichen Entwicklerhaus entfernt. Eine Umgewöhnung für Fans wird es dennoch, jedoch machte sich schon in unserer kurzen Anspielsession die Umstellung bemerkbar. Neu ist auch eine Wirbelattacke, die ausgeführt werden kann, wenn man in beiden Händen je eine Waffe führt. Mit dieser kann man sich gegen mehrere Gegner zugleich wehren.

Heldenhaft

Bei der Charakterentwicklung sollen nun mehr Möglichkeiten als bisher gegeben sein. Denn bei den von uns erblickten Gegnern, scheint ein gut ausgebildeter Held auch nötig zu sein, weshalb die Bandbreite an möglichen „Klassen“ erhöht werden soll. Es gab wieder einen großen Drachen, der seine Position einnimmt und beim Erblicken von Lebewesen die Umgebung in Flammen hüllt – wer das erste „Dark Souls“ gespielt hat, der wird gute Erinnerungen an eine ähnliche Situation haben. Auch hier sind die Flammen nicht nur für den Helden, sondern auch für die Gegner gefährlich. Diese stellen im gezeigten Level die Wächter der Burg dar und sind meist entsprechend gerüstet sowie mit Schwert oder Speer bewaffnet. Doch auch die einfachen Bewohner sehen nun Zombies ähnlicher denn Menschen. Normal sind sie recht leicht zu besiegen, doch einer von ihnen hatte eine Überraschung im Gepäck. Eine Mutation, und riesige, Schlangen-ähnliche Auswüchse bedecken seinen Körper. Auch einen Boss durften wir sehe: der „Dancer of the Frigid Valley“ war riesig, doch schlank. Seine Bewegungen wirkten trotz der Größe grazil, doch sehr gefährlich. Mit seinem brennenden Schwert konnte er ganze Bereiche der riesigen Halle, in der der Kampf stattfand, in Flammen aufgehen lassen. Leider konnten wir nicht sehen, was nach dem Sieg über diesen Tänzer geschieht – der beabsichtigte Tod des Helden beendete die Vorführung.

Weniger ist mehr

Wenn Entwickler auf eine Frage keine Antwort geben, sagt das manchmal schon sehr viel aus. So auch in diesem Fall. Wie sich die Story von „Dark Souls 3“ in die Reihe einfügt, wurde nicht verraten. Man wolle zu einem späteren Zeitpunkt etwas dazu sagen, jedoch sei die Geschichte seit jeher sehr auf die Interpretation des Spielers ausgelegt gewesen. Darüber hinaus wurde nicht verraten, wie das Respawn-Verhalten der Gegner funktioniert. Die Frage, ob sie wie beim Erstling immer wieder kommen oder wie im Nachfolger nur begrenzt oft wieder auftauchen, wurde mit einem Grinsen unbeantwortet gelassen.