Der deutsche Point-and-Click-Experte Daedalic hat uns auf der gamescom drei seiner kommenden Spiele vorgestellt: Das Point-and-Click Adventure „Silence“, das Action-Adventure „AER“ sowie die Weltraum-Simulation „Project Daedalus“. Daedalics Spiele sind zwar normalerweise auf dem PC heimisch, doch zu allen drei uns präsentierten Spielen sind auch Konsolen-Versionen in der Planung. In aller Kürze möchten wir euch daher jene drei Titel nun vorstellen.


Silence: The Whispered World II

Was ist „Silence“: Wie der Untertitel verrät, handelt es sich dabei um den Nachfolger von „The Whispered World“. In diesem Adventure mit, wie von Daedalic gewohnt, liebevoll gestalteter Grafik geht es um den Jungen Noah, der seine Schwester Renie in der echten Welt verloren hat und nun in Silence wiederfinden möchte. 2016 wird der Titel für PC, PS4 und Xbox One erscheinen.

Was durften wir sehen: Die Entwickler von Daedalic haben uns den Anfang des Spiels gezeigt. „Silence“ stellt mitunter den Spieler vor die Wahl zwischen zwei Optionen, welche die folgende Aufgabe beeinflussen. Eine solche Abzweigung taucht schon früh im Spiel auf, und Daedalic zeigte uns die Auswirkungen beider Optionen.

Ersteindruck: Der Grafikstil allein lässt bereits erahnen, dass „Silence“ ein herzallerliebster Titel wird, und was die spielerische Komponente betrifft, wird man sich auf die Genre-Erfahrung des deutschen Studios verlassen dürfen. Die Spielerentscheidungen beeinflussen das Abenteuer nicht langfristig, so dass sie den Wiederspielwert wohl nicht steigern, eine nette Option sind sie aber dennoch.


AER

Was ist „AER“: Dieses Spiels wird vom fünfköpfigen Indie-Studio Forgotten Key aus Schweden entwickelt; Daedalic bringt es 2016 für PC sowie noch nicht näher spezifizierte Konsolen heraus. Das 3D-Action-Adventure ist am besten zu beschreiben als „The Wind Waker“ mit Fliegen anstelle von Segeln: Wir übernehmen die Kontrolle über das Mädchen Auk, das sich jederzeit in einen Vogel verwandeln und so über die vielen im Himmel befindlichen Inseln fliegen kann.

Was durften wir sehen: Einige Flugrunden über Auks Himmelsheimat hat man uns gezeigt, wodurch sich der nahtlose Übergang zwischen Mensch und Vogel offenbarte. Außerdem betrat Auk während der Präsentation eine Höhle.

Ersteindruck: Was auf den ersten Blick aussieht wie ein billiger „Wind Waker“-Klon im Alpha-Zustand, sieht nach einer kurzen Eingewöhnungsphase doch schick und passend aus, und spätestens in einer Höhle überzeugt der Low-Poly-Grafikstil durch atmosphärische Beleuchtungs- und Partikel-Effekte. Der Fokus des Spiels liegt auf dem Erkunden der Himmelsinseln, was dank des gut implementierten Flug-Features sicher eine Freude sein wird.


Project Daedalus

Was ist „Project Daedalus“: Was derzeit von einer Handvoll Entwicklern bei Daedalic West in Düsseldorf entsteht, sich noch in einem frühen Projektstatus befindet und so gar nicht zu Daedalics üblichem Portfolio passen möchte, entpuppt sich als höchst ambitionierter und sehr vielversprechender Titel. „Project Daedalus“ ist, wie die Entwickler selbst beschreiben, ein „Space Exploration Game“, und quasi die deutsche Antwort auf „No Man's Sky“. Der erste interstellare Ausflug der Menschheit ist mächtig in die Hose gegangen, und nun gilt es zurück zum Blauen Planeten zu finden. Dabei erkundet der Spieler ein zufällig generiertes Sonnensystem, landet auf Planeten mit unterschiedlichen Atmosphären, um nach Rohstoffen zur Verbesserung und Reparatur des Raumschiffes zu suchen, stellt sich fremden außerirdischen Rassen, und vieles mehr. Bereits nächstes Jahr soll das Spiel für PC und Konsolen auf den Markt kommen.

Was durften wir sehen: „Project Daedalus“ war eine völlig neue Ankündigung. Das erste Spiel des neuen Studios Daedalic West befindet sich noch in einem sehr frühen Status, so dass der Entwickler nur sehr wenig Material veröffentlicht hat. Das Spielkonzept ist indes schon weit fortgeschritten und wurde uns ausführlich präsentiert.

Ersteindruck: Wir haben es schon oben geschrieben: „Project Daedalus“ wirkt höchst ambitioniert und sehr vielversprechend. Viel mehr können wir noch gar nicht sagen angesichts des frühen Stadiums und der fehlenden Anspielmöglichkeit. Das kleine Team hinter dem Spiel unter der Leitung des „Siedler“-Veteranen Andreas Suika weist jedenfalls viel Industrie-Erfahrung auf, so dass wir ziemlich zuversichtlich bei diesem Spiel sind. Außerdem scheint das Spiel sehr komplex zu werden, was es einerseits sicher nicht für Jedermann attraktiv macht, andererseits eine astreine Weltraum-Simulation verheißt.