JRPG und online? Das hört man doch nicht allzu häufig. Doch "Grand Kingdom" schreibt sich diese Kombination groß auf die Flagge, was wir in der geschlossenen Beta für euch genauer angeschaut haben!

Söldner

Viel Story bekommt man in der Beta leider noch nicht mit. So viel ist klar: in der Welt von "Grand Kingdom" stehen vier Königreiche im Krieg miteinander. Dabei sind die eigenen Ritter garnicht so wichtig. Vielmehr kann man sich die Unterstützung für das eigene Königreich mit barer Münze erkaufen. Die meisten, die im Umgang mit der Waffe geübt sind, verdienen daher als Söldner ihren Lebensunterhalt. Und so beginnt die Geschichte dann auch, als man quasi siegreich aus einer Schlacht hervorgeht. Jedoch ergeben sich die Unterlegenen und sind daher nicht mehr so viel Kopfgeld wert wie erhofft. Und schon wechselt man die Seiten und arbeitet sich neue Anerkennung.

Dreispurig

Kommen wir direkt zum Kampfsystem, das recht einzigartig ist. Klassisch ist, dass man sich rundenbasiert mit dem Gegenüber kloppt. Anhand einer Reihe an Charakterbildern am unteren Bildschirmrand weiß man, wer wann dran ist und kann entsprechend planen. Auf der linken Seite des Kampfbildschirms steht die eigene Heldentruppe, rechts der Gegner. Nun muss man seinen Helden auf einer von drei horizontalen Bahnen dem Gegner entgegen bewegen, wobei die Bewegungsleiste die Reichweite beschränkt. Die Aktionsleiste dient nun für die Angriffe oder Spezialfertigkeiten. Ein Kämpfer haut natürlich aus der Nähe zu, Bogenschütze und Magier dagegen aus der Ferne. Hier reicht nicht nur ein einfacher Klick zum Angriff: in einem kleinen Bereich bewegt sich ein Cursor, und durch weiteres Buttondrücken kann man nun angreifen – natürlich bestenfalls dann, wenn man grad den Gegner anvisiert. Die letzte spielbare Klasse war der Heiler. Dieser kann zwar auch mit einem flächendeckenden Säurewurf attackieren, doch die Hauptaufgabe ist es, Heilgegenstände zu verteilen. Da man diese auch ablegen kann, sollte man drauf achten, dass nicht der Gegner zuerst dran kommt. Überhaupt kommt es sehr auf die Postionierungen an. So können die Magier Wege mit Feuer blockieren, Ritter mit dem Schild auch nach Ende des eigenen Zuges Wege blocken und noch viel mehr. Im Laufe der Beta haben wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Taktiken entdeckt, was wir zu Beginn überhaupt nicht erahnt hätten, und hatten daher viel Freude mit dem Kampfsystem.

Story

Die zwei spielbaren Story-Missionen zeigten sehr gut, wie man im Spiel voran kommt. Man ist nämlich nicht mit direkt steuerbaren Helden in Dungeons unterwegs, sondern bewegt sich wie auf einem Brettspiel von Feld zu Feld. Dabei ist in jeder Mission die Anzahl der Schritte vorgegeben, so dass man nicht unbegrenzt umher wandern kann. Natürlich trifft man hier auf die Gegner. Manche wandern sichtbar umher, so dass man ihnen entgehen kann, wenn man keine Lust auf einen Kampf hat, andere greifen hinterrücks an. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Schätze, Ressourcen und mehr zu finden. Auch hier auf der Karte haben die Helden Fertigkeiten, so dass sie sich zum Beispiel bis zu zwei Felder weit zu einer Truhe teleportieren können und so einer Falle entgehen können. Apropos Falle: hier entscheidet man selbst, ob man einen anderen Weg einschlagen will, sie vorsichtig entschärft oder gewaltsam das Problem lösen will, wobei jede Wahl eine andere Anzahl an Schritten braucht.

Online

Hier steckte nun der Großteil der Beta. Um sich in alle Bereiche einzuarbeiten, sollte man sehr viel Zeit und gute Kenntnisse der englischen Sprache mitbringen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Einfluss auf die Schlachten zwischen den Königreichen zu nehmen. Doch fangen wir von vorne an: Man selbst schließt sich einem der vier Königreiche an und entscheidet, wie viele Schlachten der Vertrag laufen soll. Nun kann man selbst losziehen oder aber seine Truppe einfach losschicken und nach ein paar Stunden wieder vorbei schauen, um sich die Ergebnisse anzusehen. Entscheidet man sich für ersteres, kann man noch bis zu zwei weitere Helden zur normalerweise vier Mann starken Truppe hinzu anheuern. Das Besondere: Diese Helden gehören anderern Spielern, die dann den Sold einsacken, und so kann man selbst natürlich auch zu Kohle kommen, wenn man entsprechend gute Helden online verfügbar hat. Hat man sich für die Art der Schlacht entschieden, wählt man das anzugreifende Königreich. Hier hat man dann wieder eine der Brettspiel-Karten mit verschiedenen Punkten, die man beim Feind einnehmen und bei sich selbst schützen sollte. Hier kann man zusätzlich noch Verteidigungsanlagen platzieren, sofern diese verfügbar sind. Die weiteren Möglichkeiten sind hier zum Bespiel das Abstimmen von Erlässen, die unter anderem den Einsatz bestimmter Gegenstände im Kampf verbieten.

Lebendig

Die Optik an sich kann schon durch einen recht detaillierten Comic-Stil überzeugen. Was dann den Gesamteindruck wirklich grandios wirken lässt, ist die Verbindung von meist knapp animierten Standbildern. Während man an den Rändern des Bildschirms die riesig dargestellen Personen sieht, ist im Hintergrund die ganze Stadt zu sehen, und bei Ereignissen wird in der Mitte ein kleines Fenster eingeblendet. Dies ist nur ein Beispiel, wie die einzelnen Ebenen verbunden sein können. Dadurch entsteht eine Dynamik, die man so nur selten mit Standbildern präsentiert bekommt. Auch der Sound kann durchweg begeistern. Zwar sind hier keine Stücke dabei, die man auch als Soundtrack in der Stereo-Anlage laufen lassen würde, dafür wird das Kriegsgeschehen durchweg passend untermalt.