Nachdem wir bereits im letzten Jahr auf der gamescom eine Präsentation gesehen haben, durften wir nun selber Hand anlegen. Und wir wagen jetzt schon die Behauptung: „Horizon: Zero Dawn“ wird auf ganzer Linie überzeugen!

Ausgestoßen

„Horizon: Zero Dawn“ spielt 1000 Jahre in der Zukunft. Die moderne Menschheit ist Geschichte, nur noch Ruinen zeugen von ihrer einstigen Herrschaft über den Planeten. Doch ganz verschwunden sind sie nicht, sondern leben nun so wie wir vor einigen tausend Jahren - jedoch mit einem Hauch der modernen Technik, die sie unter anderem als Waffen einsetzen. Im Umgang mit diesen ist Aloy, die Protagonistin des Spiels, sehr geübt. Doch in den Stämmen ist sie eine Ausgestoßene. Warum dem so ist, muss man im Laufe der Geschichte rausfinden. Eine weitere große Aufgabe ist es, den Ursprung der neuen dominanten Spezies der Erde aufzudecken. Die Maschinen haben ein Eigenleben entwickelt und leben nun wie Tiere in der freien Wildbahn. Jede von ihnen hat ihre eigene ökologische Nische gefunden. Doch etwas stört dieses Gleichgewicht. Die Verderbtnis hat die Maschinen befallen, was sie unberechenbar und sehr aggressiv werden lässt. Natürlich ist das die letzte große Frage, der man auf den Grund gehen muss. Warum grade Aloy sich auf den Weg macht, wurde auch verraten: Die Stämme leben in der Wildnis, weil sie Angst vor den Ruinen der einstigen Zivilisation haben. Doch Aloy ist weit entfernt von deren Aberglauben.

Vorgespielt

Zuerst wurde uns auf der gamescom ein kleiner Ausschnitt des Spiels präsentiert, bevor wir selber Hand anlegen durften. Einen Großteil dieser Präsentation machte die Interaktion mit den NPCs aus. Die meisten von ihnen Leben in Dörfern, die Aufgrund der verderbten Maschinen zu Festungen ausgebaut wurden. Eine von ihnen wurde grade erst von einem Thunderjaw, dem Maschinen-Äquivalent zu einem Tyrannosaurus Rex, überfallen. Einige Jäger sind ihm zum Opfer gefallen, andere dagegen wurden "nur" stark verwundet und werden nun im Dorf versorgt. Vor einem der Tore kann man die riesigen, metallenen Überreste des Angreifers sehen. Doch zurück zum Dorf selbst: dort kann man auch Handel treiben. Die Währung des Spiels nennt sich Metal Shards, doch für die besseren Gegenstände muss man meist noch bestimmte Gegenstände abtreten. Doch auch außerhalb des Dorfes darf man mit Menschen interagieren. Aloy traf auf einen Bewohner eines anderen Dorfes, das grade zerstört wurde. Er ist auf der Flucht vor einer Maschine, und ob man ihm hilft oder nicht liegt ganz am Spieler.

Kampf

Das Spannendste am Spiel waren jedoch auf jeden Fall die Kämpfe. Man hat es zwar schon in Trailern gesehen, doch nachdem wir selber Hand anlegen durften können wir sagen: die Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichen Maschinen machen einfach jede Menge Spaß. Grund dafür ist, dass sie sich allesamt sehr unterschiedlich Verhalten. Dabei haben die meisten ein ordentliches Repertoire an unterschiedlichen Angriffen, auf die man entsprechend reagieren sollte. So kann man zum Beispiel einen Widersacher mit Feuerpfeilen zum Überhitzen bringen, wodurch er zur Abkühlung eine Luke öffnet, die einen Schwachpunkt freilegt. Was gegen einen Gegner effektiv ist kann Aloy dank eines Scanners herausfinden, und die Waffen entsprechend wählen. Neben normalen Schusswaffen und Granaten, die meist in verschiedenen Varianten wie Eis, Feuer oder Elektro daher kommen, gibt es noch weitere Meinungsverstärker, wie Fallen, die man aufstellen kann um die Gegner hinein zu locken. Auch kann man die Waffen mit Mods, die von Gegnern hinterlassen werden, verbessern. Und wem die Munition ausgeht, der hat hoffentlich unterwegs ein wenig Ressourcen gesammelt. Aloy kann jederzeit Nachschub bauen, sofern man die nötigen Gegenstände dabei hat.

Multitalent

Aloy ist nicht nur in Fern- und Nahkampf geübt, sondern hat natürlich auch noch ein paar Tricks mehr auf Lager. Wer sich vorsichtig an Gegner heran schleicht, kann sie mit einem gezielten Angriff direkt erlegen - was natürlich nur für die kleineren Exemplare gilt. Gleiches gilt für das zähmen eines Gegners, wobei dies auch dann klappt, wenn man ihn vorher per Seil-Armbrust festgesetzt hat. Die Entwickler wollten uns hier zwar während der Präsentation erzählen, dass das Zähmen sehr schwer sei, doch fanden wir genau wie beim Schleich-Angriff, dass diese viel zu leicht auszuführen sind und so ein wenig das Erfolgserlebnis ausblieb. Je nach Gegnerart kann man nach dem Zähmen dann darauf reiten, wobei man auch hoch zu Ross noch angreifen kann. Manche Arten jedoch eignen sich nicht als Reittier, sondern kämpfen dann an unserer Seite. Zu guter letzt wurde uns noch verraten, dass es einen umfangreichen Skill-Tree geben soll, den wir jedoch leider nicht selbst einsehen konnten. Dieser soll es ermöglichen, die Fertigkeiten an die eigene Spielweise anzupassen, so dass man entweder im Schleichen mehr Vorteile hat oder aber im direkten Nahkampf stärker ist.

Augenweide

Auch wenn hier und da noch ein paar Gegenstände in der Ferne plötzlich aufgetaucht sind fanden wir jetzt schon, dass „Horizon: Zero Dawn“ definitiv zu den schönsten PlayStation 4-Spielen gehört. Das liegt vor allem an der lebendig wirkenden Welt, voll von Pflanzen, Tieren und eben den Maschinen. Letztere beeindrucken vor allem durch ihre Animationen. Da kann man schon fast vergessen, dass es sich eigentlich um Roboter handelt! Auch Soundtrack und vor allem die Geräusche der Maschinen sorgten für eine Stimmung, die einen komplett in die Welt eintauchen lässt.