Wenn man den Titel „The Sexy Brutale“ zum ersten Mal hört, dürfte man absolut keine Ahnung haben worum es in dem Titel gehen könnte. Tatsächlich aber geht es so gar nicht sexy zu, denn in dem Spiel werden Gäste eines ganz besonderen Anwesens ermordet, und nur der Spieler hat die Macht dazu, dies zu verhindern. Wir haben uns das Spiel von den Machern zeigen lassen und verraten euch, ob hier ein potentieller Hit versteckt ist.

Täglich grüßt der Marquis

Eigentlich könnte alles so schön sein. Der alte Priester Lafcadio Boone findet sich nämlich im pompösen Kasino „The Sexy Brutale“ wieder, das dem mysteriösen Marquis gehört. Anstatt jedoch die Freuden des Luxus zu erleben, muss er mit ansehen wie nach und nach die Gäste von den Mitarbeitern getötet werden, während sie die Zeit bis zum Maskenball überbrücken wollen. Doch anstatt ein Blutbad zu dulden, erhält der Priester eine etwas andere Uhr, die ihm erlaubt den Tag endlos lange zu wiederholen.

Die Geschichte ist natürlich eng mit dem Gameplay verbunden und startet mit einer sehr interessanten Prämisse. Tatsächlich will man schon nach dem Tutorial wissen, was es nun mit dem Marquis und den Morden auf sich hat, doch auch die Charaktere selber in den jeweiligen Fällen sind interessant geschrieben. Zudem gibt es noch ein blutiges Mädchen, das aus irgendeinem Grund dem Hauptcharakter hilft. Man darf gespannt sein, ob das Mysterium auch bis zum Ende spannend bleibt, oder sich unnötig in die Länge zieht.

Auf die Perspektive kommt es an!

Gameplaytechnisch darf der Spieler die Umgebungen durch die isometrische Perspektive verfolgen. Dabei steuert man den Priester durch die zahlreichen Räume, wobei immer nur ein bestimmter Bereich wichtig für die aktuelle Rettungsaktion ist. Der Ablauf in der ersten Mission zeigte sich bereits vielversprechend, denn natürlich muss man erstmal schauen wer überhaupt umgebracht wird. Dabei verfolgt man den Tagesablauf der Charaktere durch Schlüssellöcher, denn wenn man sich im gleichen Raum wie diese befinden sollte, erscheint eine unheimliche Maske, die das Ende der aktuellen Wiederholung bedeutet. Eine Karte jedoch zeigt sehr übersichtlich, wo sich welcher Charakter zu welcher Zeit aufhält, sodass man nicht unnötig oft nach ihnen suchen und zu viele unwichtige Sachen anschauen muss.

Hat man ungefähr den Ablauf verstanden, geht es daran den Mord zu verhindern. Dabei kann man jedoch nicht einfach den Betroffenen warnen, da die Maske sonst eingreift, also muss man Schritt für Schritt schauen mit welchen Objekten man integrieren kann. In der ersten Mission war dies zum Beispiel eine Schrotflinte, die man jedoch nicht so einfach klauen kann, da der Priester nicht stark genug ist um sie von der Wand zu entfernen. Wer jedoch genauer nachschaut, wird eine passende Lösung finden. Währenddessen ist es natürlich unglaublich spannend die Gründe dafür zu erfahren. Und auch das Rätseln macht eine Menge Freude und könnte für einige Knobelstunden sorgen. Man steuert den Priester übrigens direkt, und nicht wie in einem klassischen Point and Click-Spiel über einen Curser, was vor allem für die Konsolenversionen perfekt ist.

Ein Tod mit Einfluss

Wir müssen abwarten, ob auch tatsächlich alle Mordfälle interessant zu lösen sind. Zumindest der erste war toll, und es wird wirklich Spaß machen Leute zu verfolgen, durch Schlüssellöcher zu beobachten und anschließend zu retten oder aufzuhalten. Doch das Spielprinzip hat auch so seine Tücken für die Story, denn obwohl man für eine Rettung mit einer Maske belohnt wird, die neue Fähigkeiten freischaltet, dreht man die Zeit auch in dem nächsten Kapitel zurück, was bedeutet, dass alle vorher geretteten Leute erneut sterben. Man sucht also tatsächlich nach der Lösung und möchte wissen, wie man das alles verhindern kann. Gibt es überhaupt eine Lösung? Nach dem Termin hab ich den ganzen Tag über ein Verlangen gehabt mir mögliche Enden auszumalen, denn hier steckt unfassbar viel Potential drin, obwohl alles auf den ersten Blick sehr niedlich und simpel aussieht.

Doch noch spannender wird das Anwesen selbst sein. Zwar finden die Kapitel jeweils in anderen Bereichen statt, dennoch kann man sich frei bewegen, und in vorherige Geschehnisse, die ja zur selben Zeit stattfinden, hereinstolpern. Das bedeutet, dass der zweite Vorfall, der in einem Saal seinen Höhepunkt findet, vom Schluss des ersten beeinflusst wird. Die Leute reagieren darauf und möglicherweise verändert es auch den Ablauf wenn man diesen nicht hört. Falls die Entwickler alles miteinander verbinden und die Rätsel auch spaßig und interessant bleiben, könnte hier ein echter Hit bevorstehen.

Knuddel-Optik und Drama

Optisch scheint das Spiel einen wunderbaren Kontrast zu bieten. Die Umgebungen sind bunt, die Charaktere fast schon niedlich. Das Design ist wirklich hervorragend skurril und gleichzeitig niedlich geworden. Die Soundkulisse ist ebenfalls sehr stimmig und man könnte fast meinen hier geht es kinderfreundlich zu. Das blutige Mädchen und die Story selber aber bieten den genannten Kontrast und könnten zu einer wunderbaren Komik führen.