„Yooka-Laylee“ ist definitiv der Hoffnungsträger für Fans der guten alten Jump and Run-Schule. Kein Wunder, wird der Kickstarter-Erfolg doch von vielen Leuten entwickelt, die bereits bei Rare an „Banjo-Kazooie“ und dessen Nachfolger gearbeitet haben. Und nicht nur der Name erinnert an den Klassiker, auch das Spiel selber soll eine wunderbare Hommage an den Höhepunkt des Genres darstellen. Wir haben uns das Spiel auf der gamescom angeschaut und verraten euch, wieso die Vorfreude ruhig noch größer sein darf.

Knallbunt und schön groß

Wir durften direkt in die erste Welt starten und waren gleich beim ersten Anblick begeistert. Alles ist schön bunt geworden und wirkt auch abgedreht genug, um zu begeistern. Die Welt selber ist detailreich, und die Charaktere einfach herrlich charmant. Man braucht den beiden Titel-Helden nur kurz dabei zu zuschauen, wie sie gemeinsam laufen, springen, schweben und rollen, und hat sich bereits nach wenigen Minuten in sie verliebt.

Und nicht nur für die Augen ist die Welt ein Fest, auch spielerisch fühlt man sich sofort heimisch. Denn natürlich verfügen die Helden über die klassischen Fähigkeiten um sich durch die Umgebung zu bewegen. Dabei ist es erfreulich, dass man nicht nur dem logischsten Weg folgen kann, um die Geschichte voranzutreiben. Denn abseits des Weges lassen sich ein ganzer Haufen an Sammelgegenständen finden. Und die liegen nicht einfach nur offen herum, meist muss man anderen Charakteren helfen und anschließend Aufgaben erledigen, um belohnt zu werden.

Hüpfen und suchen und hüpfen und kämpfen

Natürlich macht es am meisten Spaß, wenn man kniffelige Sprung-Passagen meistern muss, um an sein Ziel zu kommen. Da wir uns nur im ersten Gebiet bewegt haben, hielt sich das alles zwar moderat, dennoch merkt man, dass die Entwickler auf viel Abwechslung Wert legen. Mal müssen Abgründe überwunden werden, mal Gegner besiegt werden, oder sogar Passagen mit Loren gibt es, die schnelle Reflexe erfordern. Das alles kennt man zwar schon von damals, nach so einer langen Pause fühlt sich das aber wieder frisch an.

Auch die Transformationen kehren zurück. Wir konnten Yooka und Laylee in eine Blume verwandeln, um so kleine Rätsel in der Umgebung zu lösen. Dabei merkt man tatsächlich, wie viel Liebe zum Detail die Entwickler aufbringen, um diese Formen ebenso charmant und lebendig wirken zu lassen, wie das Duo in seiner normalen Form. Wir hoffen auf jeden Fall, dass diese Verwandlungen auch ausgiebig und sinnvoll genutzt werden, um Rätsel und Sprungpassagen noch abwechslungsreicher zu gestalten. Nach dem bisher gesehenen, machen wir uns da aber wenig sorgen.

Die Wiederbelebung der alten Zeiten

Es ist wirklich beeindruckend wie sehr die Entwickler Wert darauf legen, die Fans der alten Schule glücklich zu machen. Zwar gab es in den letzten Jahren immer wieder Spiele, die diese Magie einfangen wollten, doch so richtig geschafft hat es keines. Eben hier wird „Yooka-Laylee“ eine wichtige Lücke schließen, denn seit vielen Jahren hat es nicht mehr so viel Spaß gemacht, Objekte zu suchen, einzusammeln, durch eine Welt zu hüpfen und dabei mit vielen Charakteren zu interagieren. Diese sind ebenso liebevoll designed und versprühen einen ganz besonderen Charme, auch wenn wir noch nicht zu viel mit ihnen reden konnten.

Da ist es auch gar nicht so schlimm, dass die Textboxen zurückkehren und es keine Sprachausgabe geben wird. Die Dialoge sind genauso lustig, wie schon in „Banjo-Kazooie“ und lassen sich wegdrücken, wenn man kein Interesse daran hat und lieber wieder die Welten (un)sicher machen möchte. Die Steuerung ist auch sehr angenehm und modernisiert alte Tugenden, doch vor allem die Genauigkeit ist wunderbar. Wir hatten während der Demo nie das Gefühl, dass die Kamera Probleme machen würde oder Sprünge zu ungenau wären. Eben diese Präzision macht klar, dass es sich hier tatsächlich um ein Spiel handelt, bei dem alte Rare-Mitarbeiter die klassische Formel in die Moderne bringen.

In der heutigen Generation angekommen

Optisch ist „Yooka-Laylee“ bereits jetzt ein Fest für die Augen. Die Welt sieht unglaublich detailliert aus und lässt einen staunen. Zwar erinnert der Stil stark an die älteren Rare-Abenteuer, doch grafisch ist das Spiel tatsächlich in der heutigen Zeit angekommen und wirkt eben nicht wie eine HD-Polierung eines älteren Spieles. Das ist besonders in Zeiten schön, in denen das Genre durch seine vergangenen und nicht neuen Errungenschaften gefeiert wird. Die Farben sind knallig und die Effekte passen ebenfalls perfekt ins Bild.

Vom Soundtrack haben wir zwar noch nicht allzu viel gehört, dennoch untermalte die Musik das Geschehen im ersten Gebiet sehr gut. Schaut man sich zudem an welche Leute hieran beteiligt sind, braucht man absolut keine Angst davor haben, dass hier keine Meisterleistung erbracht wird. Wer sich unser Interview mit Mark Stevenson und David Wise anschauen möchte, kann dies hier tun.