Als Snowboard-Fan kann man sich derzeit nicht beschweren, wenn es darum geht abseits der Piste unterhalten zu werden. Vor einigen Tagen feierte Travis Rise die Filmpremiere zu „The Fourth Phase“, der wohl größte Snowboardfilm aller Zeiten. Aber auch als Gamer kommt man auf seine Kosten. Neben dem bereits angespielten „Steep“ wappnet sich derzeit „Mark McMorris Infinite Air“, um ab dem 25. Oktober 2016 unter anderem auf der PlayStation 4 für Schneespaß zu sorgen. Wir haben uns eine Preview-Version für den PC geschnappt und uns für euch den Hang herunter gestürzt.

Große Ambitionen

Snowboardspiele als Genre gibt es schon seit dem Nintendo 64. Damals konnte „1080°“ begeistern und „Snowboad Kids“ amüsieren. Dennoch hat dieser Wintersport nie solch große Aufmerksamkeit in Videospielen bekommen wie sein Straßenbruder Skateboarding. Jener wurde jedoch in letzter Zeit auch mehr schlecht als recht behandelt. HB Studios – nein, die haben früher keine Zigaretten hergestellt – nimmt sich der Sache nun an und schickt „Mark McMorris Infinite Air“ ins Rennen und legt dabei mehr Wert auf Realismus als seiner Zeit noch „SSX“.

Zunächst schickt mich die Vorabversion einen Hang herunter, um mich mit den Gepflogenheiten vertraut zu machen. Der realistische Ansatz der Steuerung weiß sogleich zu gefallen: Um zum Beispiel eine Drehung zu vollführen, gilt es den entsprechenden Button im richtigen Moment loszulassen nach dem man ihn gedrückt hat. Im Gegensatz zum klassischen „Hallte A um einen Ollie auszuführen und drücke B um zu grinden …!“ bringt „McMorris“ ein natürlicheres Fahrgefühl an den Berg. Ich selbst fahre liebend gerne Snowboard, bin aber doch weit davon entfernt 360s zu stehen und mich in Halfpipes zu stürzen – dazu reicht dann die eine Woche Winterurlaub doch nicht. Dennoch: das ganze Prozedere fühlt sich sehr natürlich an und mir macht es auch ganz ohne abgedrehte Tricks, Turbos oder Superkräfte Spaß die virtuellen Pisten herunter zu jagen.

Zugegeben, die Steuerung geht nicht von der ersten Minute locker-flockig von der Hand. Sie konzentriert sich gerade bei den Tricks auf eine Kombination von Schultertasten und Sticks. Jene immer auf den Punkt in Einklang zu bringen, ist tatsächlich eine Herausforderung, die ich aber gerne annehme. Erwähnenswert ist hier noch die Instant-Respawn-Möglichkeit, die es einem bei einem Sturz erlaub ohne Ladezeiten den Run neu zu starten. Jene Option ist absolut Gold wert und hätte ich mir zum Beispiel im aktuellen Mirror‘s Edge gewünscht.

Modi

Die von mir gespielte Version enthielt diverse Modi. Zum einen wäre da die Open World, in der man via Board beziehungsweise Hubschrauber den Berg erkunden kann. Findet man einen interessanten Spot, kann man direkt „dropen“ und durch den Schnee jagen. Solche Spots können durchaus auch von anderen Usern markierte Stellen sein, die somit zur Empfehlung stehen. Im Circuit Modus stellt man sich zahlreichen Herausforderungen, die erfüllt sein wollen, um wiederum neue freizuspielen. Darüber hinaus bekommt man hier neue Kleidung, Boards und Fahrer. Obendrein bietet HB Studios einen Editor an, in der sich ein Berg nach Belieben formen und mit Kickern und Pipes bestücken lässt. Beim Snowboarden kommt es immer auch ein bisschen auf den Style an und somit dürfen bekannte Marken nicht fehlen. Egal ob Oakley-Brille oder Nitro-Board das Markenherz wird hier umfangreich bedient und es darf im Charakter-Editor frei kombiniert werden.