Hat zufällig jemand „Stranger Things” auf Netflix gesehen und wartet sehnlichst auf eine Videospiel-Umsetzung? Nun, vielleicht ist „Crossing Souls” nicht ganz genau das gleiche, doch bei unserer Anspielsession auf der gamescom fühlten wir uns sehr daran erinnert!

Die 80er

Schon beim Intro wird klar: Das kleine Indie-Entwicklerstudio Fourattic aus Spanien möchte mit allem drum und dran an ein ganz bestimmtes Jahrzehnt erinnern. Der Trickfilm-Stil erinnert schon allein an die 1980er, doch noch dazu sieht man überall kleine Streifen und Macken. Was das ist, wird man allen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels 20 oder jünger sind, wahrscheinlich erklären müssen: Früher hat man Serien und Filme noch auf VHS-Kassetten aufgenommen, nicht digital. Tatsächlich war Bild für Bild auf einem langen Band eingebrannt. Und mit jedem erneuten Anschauen dieses „Videos“ kamen einige neue Macken auf dem Band hinzu, die eben auch am Fernseher zu sehen waren. Damals ärgerlich, heute: Nostalgie pur!

Fünf Freunde

Bei unserer halbstündigen Anspielsession verrieten uns die Entwickler ihre Inspirationen: hauptsächlich Filme wie Goonies, Explorers, Stand By Me oder E.T., dazu jedoch auch ein paar fiesere Exemplare wie zum Beispiel Die Fliege. Doch man merkt tatsächlich, dass vor allem die Filme für die jüngere Generation das Vorbild sind. Die Story fängt nämlich wie folgt an: Von einer fünf Kinder großen Clique hat einer etwas Cooles entdeckt. Er ruft also seine Freunde zu einem Treffen im Baumhaus zusammen, um die Entdeckung mit ihnen zu teilen. Die Helden-Truppe setzt sich aus den bekannten Stereotypen zusammen. Der Coole, der Schlaue, der Starke, das Mädchen, und der nervige kleine Bruder. Dass hier quasi nur die Cliches bedient werden, ist überhaupt nicht schlimm, denn es passt einfach alles zusammen.

Verschieden

Jedes Mitglied der Truppe spielt sich dabei anders. In Auseinandersetzungen haut der Starke natürlich auch kräftig zu, ist jedoch sehr langsam. Der Schlaue hat mit seiner Laserknarre eine Distanzwaffe im Gepäck, kann jedoch nicht viele Treffer einstecken. Doch auch unterwegs sind alle fünf gefragt, so dass man des öfteren per Schultertasten zwischen ihnen wechseln muss. Ob klettern, kurz in der Luft gleiten oder schwere Sachen heben: nur mit gemeinsamen Kräften wird man zum Ziel kommen. Was dem Spiel jedoch fehlt, sind Erfahrungspunkte und Skills. Dies haben die Entwickler bewusst so entschieden, denn das fünf bis sechs Stunden lange Abenteuer soll sich hauptsächlich auf die Geschichte konzentrieren, durch die Action-Adventure-Einlagen jedoch dennoch Herausforderung und Abwechslung bieten.

Mysteriös

Bis hierhin klingt alles noch recht normal, doch das spannendste Element der Story kam natürlich genau zum Ende der Demo. Die coole Entdeckung ist ein leuchtender Stein, den die fünf bei einer Leiche finden. Der Schlaue experimentiert ein wenig damit herum, und schließlich ist es ein Walkman [Anmerkung des zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikel 32 Jahre alten Redakteurs: schon wieder so ein Ding aus meiner Kindheit!], der die ganze Macht des Steins entfacht. Es tauchen schemenhaft Menschen aus anderen Epochen in der Genie-Werkstatt auf. Doch was an dieser Stelle natürlich klar ist: Es gibt immer einen Fiesling, der bereits auf der Suche nach dem tollen Fundstück ist! Wie es an dieser Stelle weiter geht, werden wir laut den Entwicklern erst im ersten Quartal des nächsten Jahres herausfinden dürfen.