Man kann ohne große Zweifel sagen, dass „Gran Turismo” einer der wichtigsten Marken ist, die Sony zu bieten hat. Gerade deshalb ist auch „Gran Turismo Sport” einer der mit Spannung erwarteten Titel in diesem Jahr für die PlayStation 4. Wir durften nun in aller Ruhe Platz im Driving Seat nehmen und bei Sony ein paar Runden in einer weit fortgeschrittenen Version drehen.

Sehr gute Rennsimulation

Die spielbare Demo beinhaltete nur den Arcade-Modus. war jedoch mit einigen freigeschalteten Autos und den anwählbaren Strecken schon genug, um einen guten Eindruck vom Spiel zu erhalten. Im Spiel selbst hat sich dann auch alles so angefühlt wie immer. Das Gameplay ist eine sehr gut umgesetzte und perfekt steuerbare Simulation, an der man nicht wirklich was aussetzen kann. Die verschiedenen Optionen zur Traktion, Fahrzeug-Individualisierung, Hilfen und mehr sind auch wieder dabei und machen das Spiel für Profis als auch Einsteiger gleichermaßen interessant. Es war erstaunlich zu sehen, wie man mit kleinen Veränderungen am Fahrzeug ausschlaggebend bessere Zeiten fahren kann, weshalb gerade Profis hier eine Menge Stunden in die Anpassungen investieren werden. Dass das Spiel für jeden, der Rennsimulationen spielen möchte, ein Muss sein wird, ist damit ziemlich klar.

Gerüstet für die Zukunft

Auch Optisch konnten wir uns in gleich mehreren Varianten ein Bild vom Spiel machen. Sowohl auf der Standard PS4 als auch der PS4 Pro mit 4K und HDR erstrahlt das Spiel mit einer wahren Grafikpracht. Die Autos glänzen im Sonnenlicht und Wettereffekte prasseln realistisch ab. Man merkt, wie viel Arbeit und Details in jedes Auto und das gesamte Spiel geflossen sind. Gerade der Hinweis, dass dieses Spiel bereits mit Techniken und Farbspektren ausgestattet ist, die heutige Fernseher noch nicht darstellen können, lässt auf eine rosige Zukunft hoffen. Am Sound wurde auch ordentlich geschraubt, weshalb die Motorengeräusche, die Schaltung und alle weiteren Teile am Auto saftiger als je zuvor klingen. Der Schreiber dieser Zeilen freut sich am meisten aber über die Rückkehr von Daiki Kasho, der für tolle Tracks und eine super Atmosphäre auf der Rennstrecke sorgt, wenn man mal nicht immer nur auf Musik verzichten oder auf Spotify zurückgreifen möchte.

Das steckt in der Karriere

Das enorme Ausmaß an Inhalten, das „GT Sport” aber umfassen wird, konnten wir erst in einer Präsentation weiterer Menü-Punkte wirklich verstehen. Denn auch wenn die digitalen Meisterschaften, die in Kooperation mit der FIA stattfinden, gerade im Vorfeld das große Novum waren, so ist es sehr schön zu sehen, was man abseits davon noch alles machen kann. Denn das Spiel hat auch einen Karriere-Modus, der in die vier Unter-Kategorien Driving School, Mission Challenge, Circuit Experience und Racing Etiquette eingeteilt ist. In den ersten drei Modi wird man langsam an das Spiel herangeführt und lernt in immer schwierigeren Aufgaben, das Auto zu kontrollieren und mit den verschiedenen Systemen im Spiel umzugehen. Gerade die Driving School ist dabei noch sehr verspielt und mit einigen Minispielen zur Auflockerung versehen, was „Gran Turismo Sport” sehr gut steht. Wäre es eine reine trockene Rennsimulation, dann würde definitiv etwas fehlen. 

In der Racing Etiquette wird es dann etwas anders, denn dort steht im Fokus, welche Regeln man in einem Rennen beachten sollte. Das wird vor allem im Online-Modus wichtig, denn dort wird, so die Vision, ein Mechanismus die gesamte Zeit über berechnen, wie jemand fährt. Wenn man sich an die Regeln hält, dann kommt man nach und nach mehr mit anderen Fahrern in eine Gruppe, die sich ebenfalls richtig verhalten. Wer aber immer nur crasht und die anderen Fahrer durch schlechtes Verhalten nervt, der wird es mit der Zeit schwieriger haben, eine Gruppe zu finden. Wir haben noch unsere Zweifel, ob das System wirklich perfekt funktioniert, aber wenn dem so sein sollte, dann könnte „GT Sport” die beste Online-Erfahrung der Reihe bieten.

Authenzität groß geschrieben

Doch dann ging die Präsentation auf das ein, was man neben dem Rennspiel noch machen  kann. An diesem Punkt wurde dann klar, was „Gran Turismo Sport” ausmachen wird: Authenzität und Grafik-Pracht. Denn in der Garage kann man jedes einzelne Auto auswählen und dann in einem Editor von außen komplett individualisieren. Sei es die Farbe der einzelnen Teile oder die vielen verschiedenen Sticker und Verläufe, die man anbringen kann, alles kann sofort unter verschiedenen Belichtungen angeschaut werden, wodurch man wirklich das perfekte Auto für einen finden kann. 

Atemberaubender Foto-Modus

Auf die Spitze wird die Perfektion der Grafik dann im Scapes-Modus getrieben. Dort stehen über 1000 6K-Bilder zur Hand, für die durch die gesamte Welt gereist wurde, um besondere Orte zu finden. Die Fotos haben zudem verschiedene Belichtungs- und Tiefen-Informationen, die wichtig werden, wenn die digitalen Autos eingefügt werden. Denn die Lichter und Farben, die das Auto aussendet, werden von der Umgebung korrekt dargestellt, was dafür sorgt, dass die Bilder aussehen, als wenn sie real geschossen wurden. Es gibt noch viele weitere Optionen, die uns in der kurzen Präsentation nicht gezeigt wurden. Aber wir sind jetzt schon gespannt, wie die Community mit diesem simplen aber mächtigen Tool umgehen wird.

Die Marken im Spotlight

Zu guter letzt wurde noch Brands Central gezeigt. In einem Rennspiel wie „Gran Turismo Sport” dürfen die ganzen Lizenzen und Automobilhersteller nicht fehlen. Deshalb haben Polyphony dieses Mal den Partnern einen eigenen Modus spendiert, in dem man über die Historie der Welt sowie der Hersteller sich informieren kann. Jeder einzelne davon kann ausgewählt werden und auf einem Zeitstrahl mit Fotos und Texten kann man lernen, wie sich die Firmen nach und nach entwickelt haben. Natürlich muss man das als Werbung für die Hersteller ansehen, aber die Entwickler gehen da auch sehr offen mit um und der Mehrwert dieses Modus als Lern-Material ist trotz allem vorhanden.