Zwar erfreut sich jeder neue Teil der „Monster Hunter“-Reihe einer großen Beliebtheit, mittlerweile sind jedoch selbst die Fans etwas unzufrieden, dass sich die Reihe scheinbar nicht mehr weiterentwickelt, trotz eines enormen Potentials. Die Überraschung war also groß, als auf der E3 mit „Monster Hunter World“ ein Ableger für PlayStation 4, Xbox One und PC angekündigt wurde. Wir haben uns auf der gamescom die Sony-Version anschauen dürfen und verraten euch, ob man besorgt sein sollte, oder einen Schritt in ein neues Zeitalter erwarten darf.

Die Wege der Jägers

Das Abenteuer begann nicht in einem Dorf, sondern direkt im ersten Gebiet. Leider konnte uns keiner erzählen, ob das im fertigen Spiel auch so sein wird, oder nur in der Demo dafür sorgt, dass es nach der Missionsannahme keine Ladezeiten gab. Bei der freundlichen Dame gab es dann zwei Missionen, wobei wir erstmal die leichtere auswählten. Da unser Inventar bereits gut gefüllt war, suchten wir uns eine Waffe aus und machten uns bereits auf den Weg. Die Auswahl der Waffen ist bekannt, weshalb der Umstieg hier zumindest niemandem schwer fallen wird, während alle anderen genug zum Ausprobieren haben.

Doch obwohl man eigentlich wie immer nur ein Monster suchen und dieses anschließend erlegen muss, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das liegt neben der wunderschönen Optik voller Details vor allem an den einzelnen Zonen. Bisher war jedes Gebiet in der Reihe in verschiedene Bereiche unterteilt, die durch eine Ladesequenz getrennt wurden. Das ist hier nicht mehr der Fall, und es kommt ein viel stärkeres Gefühl einer zusammenhängenden Welt zustande. Tatsächlich ist der Umstieg während der gesamten Spielzeit sehr ungewohnt gewesen und nach hunderten Stunden mit der Reihe lässt sich am Ende nur sagen, dass dies vielleicht die beste Neuerung ist.

Wo die wilden Monster wohnen

Eine weitere große Neuerung wird dann auch schon bei der Suche nach dem Monster offensichtlich. Denn man sucht Spuren, und muss diesen dann folgen, um direkt zum Ort geführt zu werden. Das macht die Suchen deutlich einfacher, doch fühlt es sich auch formulierter an. Es wäre schöner gewesen, wenn man mutiger gewesen wäre und vielleicht tatsächlich durch Veränderungen in der Umwelt gesehen hätte, wohin etwas gelaufen ist. Dennoch sind wir uns sicher, dass hier noch mehr hinter steckt, schließlich gab es auch die Option, einem Monster, das nicht direkt mit der Mission zusammenhängt, zu folgen. Wer zudem klassischer bleiben möchte, kann das auch ignorieren und frei nach der Kreatur suchen, doch durch die verwinkelte sowie spannendere Welt wird das natürlich schwieriger.

Neben dem Folgen von Spuren kann man natürlich Materialien suchen, doch das war dank eines voreingestellten Inventars nicht nötig. Das fühlt sich sehr bekannt an, wird genauso gehandhabt wie immer und ist deshalb gut erreichbar. Die Waffen müssen scharf bleiben, Heiltränke erst getrunken werden und rohes Fleisch entfacht erst dann seinen Effekt, wenn man es brät. Man merkt also, dass bei all den großen Neuerungen noch immer das sehr gute Spielkonzept vorhanden bleibt und nicht aufgeweicht, sondern schlicht modernisiert wird.

Wunderbare Action

Als wir das Monster gefunden hatten, musste es erstmal begutachtet werden. Man merkt regelrecht, dass die Macher nur darauf gewartet haben, endlich die Kraft der stärkeren Plattformen nutzen zu können, und somit ist das Design nicht nur gewohnt gut, sondern voller Details, die man vorher nicht erwartet hätte. Auch die Animationen sind geschmeidiger als jemals zuvor und die Monster werden dadurch auf dem Bildschirm zum Leben erweckt.

Das Kampfsystem hat sich hingegen überraschend wenig geändert. Zwar lässt sich bei der Bewegung manchmal der Greifhaken nutzen, doch ansonsten visiert man das Monster an und nutzt eben die Angriffe, die man auch sonst immer nutzen konnte, inklusive Verwandlung der Waffen oder Sonderformen. Das ist für den ersten „Monster Hunter World“-Teil auch genau das richtige, dann man verschreckt genau die Spieler, die die Reihe liebgewonnen haben, nicht direkt durch einen Umbruch der Kernelemente. Vor allem funktioniert das Kämpfen einfach gut, und durch die zahlreichen technischen Verbesserungen sind die bekannten Bewegungen nochmal frisch. Natürlich hätte man mehr Mut beweisen können, dass es trotzdem Spaß macht ist aber ein weiterer Beweis für die Stärken der Reihe.

Ist das wirklich „Monster Hunter“?!

Man kann einfach nicht über „Monster Hunter World“ sprechen, ohne zu beschreiben, wie wunderschön der Titel doch ist. Die Umgebungen sind lebendig, mit ständigen Bewegungen, während das Dschungel-Gebiet extrem dicht von Pflanzen und Tieren besiedelt wird. Es ist ein Sprung, den sich viele Fans schon seit viel zu vielen Jahren wünschen, und es fällt schwer, auf vergangene sehr gute Teile zu schauen, wenn man bedenkt, was im nächsten Jahr auf die Spieler losgelassen wird.

Auch die Steuerung funktioniert gewohnt gut, selbst wenn das Ausweichen aufgrund einer noch sprunghaften Kamera kleine Probleme aufweist. Allgemein wird es spannend zu sehen, wie man die Kamera nun umstellen kann, um möglichst viel von der Action einzufangen, gerade bei größeren Monstern. Laufen diese weg, und visiert man sie noch immer an, kann es nämlich zu etwas verwirrenden Einstellungen kommen. Hoffentlich wird das noch behoben, denn auch die Bildrate ist stabil, während die Soundeffekte Gänsehaut verbreiten.