Hinter dem Titel „Dakar 18” könnten Unwissende einen gemütlichen Rally-Arcade-Racer vermuten. Sollte sich jemand tatsächlich, getrieben von dieser Vermutung, das Spiel zulegen, so wird er überrascht werden. Bei „Dakar 18” wird es sich nämlich um eine knallharte Simulation handeln, die jegliche Aspekte der Realität in ein Videospiel bannen möchte. Wie unser Ersteindruck aussieht, verraten wir euch in dieser Preview.

Die echte Rally Dakar

Zunächst einmal die nackten Zahlen: Die Spielwelt wird 18.000 Quadratkilometer abdecken und in einem Maßstab von 1:32 die Länder Peru, Bolivien und Argentinien umfassen. Der Entwickler gibt an, dass die Karte auf Grundlage von Satellitenbildern erstellt wurde und Lokalitäten, wie Dörfer oder Seen, nicht nur Fiktion, sondern tatsächlich real existieren. In den fünf Fahrzeugklassen kann der Spieler an den Start gehen und die Etappen bewältigen. In der vorliegenden Demo konnten Trucks und Rallycars angespielt werden. Im Mehrspieler können acht Personen gegeneinander antreten. Es wurde mit Fahrern und Marken zusammengearbeitet, um die Fahrzeuge den realen Abbildern nachzuempfinden.

Das kleine schlaue Notizbuch

Das grundlegende Prinzip einer Rallyeetappe ist das Abfahren von Wegpunkten. Außer auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad wird dem Spieler der Weg dabei jedoch nicht durch Wegpunkte angezeigt. Stattdessen muss er wie in der Realität die Kursbücher studieren, in denen die Strecke zum nächsten Wegpunkt verzeichnet ist, und den Informationen seines Navigators lauschen. Die Gebiete, in denen die Etappen gefahren werden, sind dabei extrem weitläufig, und auch wenn das Kursbuch einen Weg zum nächsten Wegpunkt vorschlägt, kann sich der Spieler theoretisch seinen Weg selbst suchen. Die Lektüre des Buches führt zu Beginn in Kombination mit dem Steuern des Fahrzeuges und der Wegfindung zu sehr viel Input, der überfordert. Dennoch hat auch ohne bahnbrechende Fahrkünste dieses Element in der ersten Anspielsession sehr viel Spaß gemacht, und es ist nicht nur forderndes Spielelement, sondern fördert die Immersion ungemein.

Liebe zum Detail

Auch die Renndistanz und damit die Spiellänge hebt sich maßgeblich von „normalen“ Renntiteln ab. Eine Etappe hat sich in der Anspielsession aus 103 Wegpunkten zusammengesetzt und in ca. 15 Minuten konnten lediglich fünf Stück abgefahren werden. Das Streckendesign konnte in der kurzen Zeit nicht vollständig erfasst werden, da nur wenige Kilometer durch die Wüste zurückgelegt wurden. Aber Details wie Ortschaften sorgen für optische Abwechslung und Faktoren wie Höhenunterschiede bieten auch auf der Gameplayebene genug Abwechslung, um die Aufmerksamkeit des Spielers zu fördern.

Neben dem genannten Element kann „Dakar 18” mit vielen weiteren Details punkten. Verpasst der Spieler drei Wegpunkte, gilt die Etappe als gescheitert. Auch ein übermütiger Sprung über eine Düne kann zu einem Unfall führen, der eine Reparatur im Lager erfordert und eine Zeitstrafe nach sich zieht. Passiert der Pilot Ortschaften, muss ein Geschwindigkeitslimit eingehalten werden, um keine Strafe zu erhalten. Unterschiedlicher Untergrund reduziert nicht nur die Geschwindigkeit, sondern kann ebenfalls dazu führen, dass der eigene Bolide im Dreck versinkt. In diesem Fall kann der Fahrer aussteigen und mit einer Schaufel oder einer Winde die Rettung des Fahrzeuges einleiten. Im Online-Modus können die Kontrahenten entscheiden, ob sie euch helfen oder lieber den Vorteil nutzen und an euch vorbeiziehen. In der Gesamtheit haben diese Details ein glaubhaftes Gefühl einer Rallyetappe vermittelt.

Fahrgefühl

Die Beschreibung der Fahreigenschaften gestaltet sich immer schwierig und inwiefern die Entwickler die Realität umgesetzt haben, kann nicht immer festgestellt werden. Im Rahmen der Anspielsession hat sich das Verhalten der Fahrzeuge jedoch ordentlich angefühlt. Der Truck war deutlich schwerfälliger als das normale Rallycar und das zusätzliche Gewicht war während der Fahrt deutlich zu spüren. Auch der Einfluss des Untergrundes auf das Gefühl war nachvollziehbar und auch das Geschwindigkeitsgefühl hat sich stimmig angefühlt.