In den vergangenen Jahren gab es einige Videospielumsetzungen zu beliebten Comicfiguren. Viele davon waren qualitativ allerdings alles andere als hervorragend. Mit Marvel's Spider-Man" wollen Insomniac Games dieses Jahr beweisen, dass es auch anders geht. Unseren Ersteindruck zur Gamescom-Demo des Spiels lest ihr im Folgenden.

Ü20-Spinne

Anders als in den bekannten Filmen ist Peter Parker im neuen Videospiel bereits 23 Jahre alt und nach acht Jahren Erfahrung als Spiderman bereits bestens mit seinen eigenen Fähigkeiten vertraut. Seine Heimatstadt New York City hat seine Hilfe jedoch auch bitter nötig, denn ein neuer Bösewicht namens Mister Negative treibt in der Millionen-Metropole sein Unwesen und hat dabei allerhand schlag- und schießkräftige Unterstützung dabei. Zum Glück stehen Peter aber auch altbekannte Helfer wie Mary Jane Watson und Tante May zur Seite.

Dynamisches Kampfsystem

In der auf der Gamescom angespielten Demo wurde man direkt ins Geschehen geschmissen. Nach ein paar akrobatischen Schwing-Einlagen durch das wunderschön aussehende und sehr lebendig wirkende Mahattan ging es sofort zum Wilson Fisk Tower, dem Sitz des Gangsterbosses Kingpin. Dabei entpuppte sich das Gameplay als interessante Mischung aus Prügeleien mit Fisks Untergebenen und kleineren Klettereinlagen, entweder durch enge Luftschächte oder für Spider-Man ganz klassisch an Wänden hoch. In den Kämpfen standen neben normalen Faustangriffen auch einige ausgefeilte Spezialattacken, die Gebrauch von Spider-Mans besonderen Fähigkeiten machen, zur Verfügung. Beispielsweise ließen sich Gegner so lange mit Spinnweben abschießen, bis diese sich für kurze Zeit nicht mehr bewegen konnten. Ebenfalls möglich ist zum Beispiel ein kräftiger Kinnhaken, um den Gegner in die Luft zu schicken und anschließend mit einer mächtigen Netzattacke auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen.

Im fertigen Spiel werden noch viel mehr dieser Spezialattacken zur Auswahl stehen, die sich im Zuge einer Kombo nahtlos und beliebig aneinanderreihen lassen. Zusätzlich zu der breiten Palette an Spezialangriffen lassen sich auch verschiedene Gegenstände wie beispielsweise Mülleimer oder Felsbrocken im Kampfgebiet nutzen, um diese auf Gegner zu schleudern. Außerdem füllt sich im Laufe eines Kampfes eine Spezialleiste, , die je nach Bedürfnis für einen verheerenden Angriff oder zur Heilung des spinnenhaften Heldens genutzt werden kann. Sollte Spider-Man in Gefahr sein, erkennen Spieler dies an einem Symbol um dessen Kopf und können dementsprechend ausweichen. Bei zu vielen Gegnern in der Nähe kann es leider auch vorkommen, dass man einem Gegner ausweicht und direkt im Kugelhagel eines anderen Feindes landet. Dadurch kann es in einem Kampf mit zu vielen Feinden schon einmal vorkommen, dass man trotz schneller Reaktionszeit einen heftigen Treffer einstecken muss. Hoffentlich wird man daher im fertigen Spiel nicht unter Gegnerhorden begraben. Grundsätzlich spielte sich das Kampfsystem in der Demo aber wunderbar flüssig und dank des Fokus auf dem richtigen Timing ließen sich auch besonders starke Gegner mit einem guten Taktgefühl besiegen.

Gegnervielfalt und spinnenhafte Fähigkeiten

Bereits anhand der Demo lässt sich erahnen, dass das fertige Spiel eine große Gegnervielfalt bieten wird. Denn schon hierbei legten sich einfache Faustkämpfer, Spezialkräfte mit Einsatzschild oder auch mit Raketenwerfern bewaffnete Soldaten mit einem an. Jeder Gegnertyp hat dabei natürlich seine Stärken und Schwächen, die es gekonnt auszunutzen gilt. Dabei ist man jedoch keinesfalls darauf angewiesen, immer wieder die gleiche Kombo auszuführen, sondern mitunter führen ausgefuchste Manöver besonders schnell zum Sieg. Ab und zu kommt es auch zu Quicktime-Events, die zum Glück nicht zu häufig vorkommen und somit lediglich die Filmsequenzen interaktiver gestalten. Im Laufe des Spiels lassen sich dann immer mehr Fähigkeiten für Spider-Man freischalten, die noch mehr Möglichkeiten bieten, den beliebten Superhelden nach eigener Präferenz zu gestalten. Auf der Gamescom war leider zu wenig Zeit, sich die einzelnen Fähigkeiten genauer anzuschauen, es bleibt somit zu hoffen, dass diese die bereits jetzt äußerst dynamischen Kämpfe noch einmal zusätzlich aufpeppen werden.

Technisch ohne Mäkel

Auch technisch bietet „Marvel’s Spider-Man" Qualität auf höchstem Niveau. Der bereits großartige Soundtrack kann dabei ebenso überzeugen wie das wunderschöne, authentische Manhattan – Schauplatz der vielen Abenteuer Peter Parkers. Trotz der riesig wirkenden Spielwelt läuft das Spiel dabei jederzeit flüssig. Auch die Sprachausgabe kann überzeugen und punkten mit humorvollen Dialogen und professionellen Sprechern.