Neben einigen Familienspielen waren auf der gamescom auch ein paar Titel vertreten, die selbst erfahrene Spieler ins Schwitzen geraten ließen. Dazu gehört das Strategiespiel „Mutant Year Zero: Road to Eden“, das wir auf der gamescom bereits anspielen konnten und zu dem wir im Folgenden unsere ersten Eindrücke mit euch teilen wollen.

Mit der Taschenlampe auf Gegnersuche

Bevor die Demo auf der gamescom startete, warnten die Entwickler bereits davor, dass von den drei wählbaren Schwierigkeitsgraden selbst der einfachste immer noch eine ziemliche Herausforderung darstellen würde, was sich im Folgenden auch bestätigen sollte. Die Demo startete jedoch zunächst ganz gemächlich. Mit drei tier- bis menschenhaften Charakteren, die allesamt auf unterschiedliche Waffen zurückgreifen und unterschiedliche Fähigkeiten nutzen können, ging es durch einen kurzen Abschnitt in der postapokalyptischen Welt, sodass man sich erst einmal mit der grundsätzlichen Steuerung vertraut machen konnte. Dabei konnten beispielsweise Gegenstände wie Heilitems oder Ausrüstungsgegenstände, die bestimmte Statuswerte erhöhen oder zum Beispiel die Chance auf kritische Treffer erhöhen, gefunden werden. Als dann die ersten Gegner sichtbar wurden, offenbarte sich eines der wichtigsten Features des Spiels. Denn da die Spielwelt insgesamt sehr düster ist, laufen die Charaktere normalerweise mit einer Taschenlampe herum. Diese lässt sich jedoch auf Wunsch ausschalten. Dadurch schränkt sich zwar der eigene Sichtradius ein, allerdings gilt dies auch für die Gegner, deren Sichtweite mit einem roten Kreis gekennzeichnet ist.

Taktisch herausfordernde Kämpfe

Dank dieser Funktion kann man einzelne Gegner überrumpeln und, sofern man mit leisen Waffen wie schallgedämpften Pistolen und nicht etwa einer Schrotflinte auf den jeweiligen Gegner schießt, diesen bereits ausschalten, bevor er reagieren kann oder seine Kameraden auf einen aufmerksam werden. Dadurch lassen sich gezielt einzelne, abseits stehende Feinde ausschalten, bevor man sich in einem Frontalkampf dem Rest stellt. Zusätzlich zur Funktion, die eigene Party aufzuteilen und in verschiedene Richtungen zu steuern, sorgt diese Mechanik besonders für taktische Tiefe. Deutlich wurde dies im letzten Teil der anspielbaren Demo. Wenn man hierbei frontal angriff, wurde direkt ein Dutzend Gegner auf einen aufmerksam, sodass man im folgenden Gefecht keine Chance hatte. Zudem hatte der Hauptgegner in diesem Abschnitt eine Elektroattacke, die nicht nur dem angegriffenen Teammitglied Schaden zufügte, sondern auch allen anderen, die zu nahe bei diesem standen. Das Beispiel zeigt, wie vielschichtig „Mutant Year Zero“ ist und dass jede falsche Entscheidung des Spielers böse Konsequenzen haben kann.

Froschbeine und andere Mutationen

Im Verlauf des Spiels sammeln die Charaktere Fähigkeitspunkte, die sich entweder in bessere Statuswerte oder in Mutationen investieren lassen. Diese erlauben es dem Spieler, beispielsweise eine große Distanz dank Froschbeinen zu überbrücken oder drei Schüsse auf einmal auf Kosten der Genauigkeit abfeuern zu können. Da die eigene Positionierung in den Kämpfen eine große Rolle spielt, wirken sich besonders die gewählten Mutationen sehr auf den Ablauf der Gefechte aus und ermöglichen vielfältige Herangehensweisen an den Titel. Wer möchte und trotz des bereits hohen Schwierigkeitsgrades eine zusätzliche Herausforderung sucht, kann „Mutant Year Zero: Road to Eden“ zudem mit der Permadeath-Funktion starten, sodass gefallene Teammitglieder nach dem Kampf nicht zurückkehren.

Realismus und Fantasie

Passend zum postapokalyptischen Setting war das angespielte Level sehr düster und vermittelte glaubhafte eine bedrückende Atmosphäre und den Überlebenskampf der Mutanten. Aber auch die einzelnen Teammitglieder sind detailreich gestaltet, in einem eigenen Stil, der gekonnt Realismus mit einigen fantastischen Elementen verbindet. Im weiteren Spielverlauf wird man dann noch weitere Mutanten in das eigene Team aufnehmen und bei Bedarf zwischen diesen wechseln können.