Sonys nächstes, heißes Eisen im Feuer ist „Days Gone“. Mit dem Spiel geben sie dem Studio Sony Bend die Chance, sich mit ihrem ganz eigenen Titel zu beweisen. Wir hatten die Chance, den Titel auf der EGX Berlin auszuprobieren. Ob die Biker-Story in der Apokalypse jetzt schon überzeugen konnte, zeigt die folgende Preview.

Zerstört und verstört

„Days Gone“ ist ein Spiel, das vor allem durch seine Geschichte angetrieben wird. Deshalb ist es schade, dass in der gezeigten Demo, die inhaltlich mit der von der E3 gleichzusetzen war, keine Story-Inhalte mit dabei waren. Viel mehr gab es zwei Missionen, die eher die Gameplay-Elemente vorstellen sollten. Wir bleiben also auf jeden Fall gespannt, wovon genau „Days Gone“ handelt und warum St. Deacon sich durch die zerstörte und verstörte Welt kämpft.

Beklemmend

Die erste gezeigte Mission war relativ linear und hat den Spieler herausgefordert, eine Garage für ein Ersatzteil für das Motorrad zu finden. Dieser Ort wird aber mittlerweile von Freaker bewohnt, weshalb man sich schleichend bis zu der Garage kämpft. Spielerisch war das nicht unbedingt etwas neues, aber sie haben es tatsächlich geschafft, dass man sich nach wenigen Minuten in der Welt verliert und mit dem Hauptcharakter mitfiebert. Die Atmosphäre während des Schleichens war absolut einnehmend und trotz des typischen Gameplays wurde es nie langweilig. Wenn diese Szenen noch intensiver werden, dann kann „Days Gone“ einige Spieler überraschen, die ein typischeres Zombie-Abenteuer mit viel Action erwartet hätten.

Medien-Tabu

Die Mission zeigte auch schon die unterschiedlichen Arten an Gegner, auf die man wirklich ganz verschieden reagieren muss. Gerade überraschend waren die sogenannten Newts. Denn die normalen Freaker werden ganz normal auf dem Radar angezeigt, was bei den Newts nicht der Fall ist. Das klingt jetzt nicht wirklich nach etwas Überraschendem, aber diese Gegner-Art sind Kinder und damit bricht Bend ein Medien-Tabu, das hier wirklich für Atmosphäre sorgt. Es ist richtig unangenehm, wenn man sieht, wie die Freaker-Kinder mit ihren hellen Stimmen vor sich hin schreien und einen mit flinken Sprüngen angreifen. Zudem schaffen es die Entwickler mit wenigen Szenen eine sehr brutale Welt zu zeigen, wenn selbst Freaker einige Newts zerfetzen oder eine eigentlich nicht mehr menschliche und komplett manische Gruppierung namens The Ripper St. Deacon und seine Kollegen bedrohen.

Überlaufende Action

Etwas weniger überzeugend war dann tatsächlich die Action-Mission. Diese war eine Art Horde-Modus, wo man eine Welle aus knapp 300 bis 400 Freaker durch gut platzierte Fallen und ausgelöste Explosionen vernichten musste. Das war dann genau das, was man von „Days Gone“ nach dem ersten Trailer auch erwartet hätte. Zwar war etwas Taktik nötig, aber spaßig war dann das Geballer und das Weglaufen vor der Horde nicht. Es sieht zwar sehr imposant aus, wenn man von Horden an Freaker überlaufen wird, aber einen spielerischen Mehrwert hat das nicht unbedingt gegeben. Immerhin ging das Crafting, das ähnlich zu „Horizon: Zero Dawn“ einfach über das Waffen-Rad funktioniert, schnell von der Hand und störte den Gameplay-Fluss kaum. Bestätigen können wir es noch nicht, aber wir gehen mal davon aus, dass solche Missionen optionale Aktivitäten innerhalb der Welt sein werden. Deshalb sind wir uns sicher, dass das Spiel seine Stärken bei der Geschichte, der Welt und der Atmosphäre ausspielen wird.

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