Wie bei jeder guten Messe, gab es auch auf der EGX Berlin 2018 einen Rundumschlag an verschiedenen Spielen für PlayStation VR. Wir konnten uns noch einmal eine verlängerte „Blood & Truth“-Demo anschauen sowie endlich einen Einblick in „Beat Saber“ und „Tetris Effect“ gewinnen. Was wir von dem Gesehenen halten, gibt es im Folgenden.

Blood & Truth

Bereits auf der gamescom in diesem Jahr konnten wir einen kurzen Blick auf „Blood & Truth“ erhaschen. Das Spiel lässt die Entwickler von „The London Heist“ aus „PlayStation VR Worlds“ weiter spinnen und versetzt den Spieler in die Rolle eines Action-Helden. In der erweiterten Demo konnten wir jetzt den vorher gespielten Abschnitt komplett beenden und haben auch mitbekommen, warum wir überhaupt da sind. Der Action-Held muss in der angespielten Szene versuchen, seine Mutter aus den Fängen der Bösen zu befreien und kämpft sich deshalb durch die Unterwelt Londons.

Innerhalb dieser Demo gab es dann zum Glück auch einmal mehr zu sehen, als nur das Ballern, das hier aber auch durch einige Kniffe, wie zweifaches Halten von Waffen oder einem Maschinengewehr sowie einer Schrotflinte, weitaus interessanter wurde. Zusätzlich wurden uns auch neue Elemente gezeigt, wie das Aufbrechen eines Schlosses oder das Interagieren mit der Welt, um so zum Beispiel eine Autotür zu öffnen und als Deckung zu verwenden. Auch eine kurze Cutscene zeigte dann endlich mal, von welchen Entwicklern das Spiel ist und präsentierte damit seine größte Stärke: die Charaktermodelle. All diese Sachen, die wir in unserer ersten Anspielsession nicht sehen konnten, verbesserten unseren jetzigen Eindruck zu dem Spiel doch um einiges. Ob „Blood & Truth“ wirklich mehr als eine nette Erfahrung wird, muss sich noch zeigen. 

Der Titel erscheint exklusiv für PlayStation VR.

Beat Saber

Wer sich auch nur minimal für VR-Spiele interessiert, wird wahrscheinlich schon einmal von „Beat Saber“ gehört haben. Das Musikspiel ging kürzlich auf Steam für Oculus und HTC Vive komplett durch die Decke und bescherte den Entwicklern einen unerwarteten Erfolg. Der Titel könnte auch kaum simpler sein. In beiden Händen hält man je ein Laserschwert und muss herannahende Blöcke mit kräftigen Schwüngen zerschlagen. Dabei verlangen diese eine bestimmte Schwungrichtung und zusätzlich gibt es Bomben, die man mit den Schwertern, und Laserwände, die man mit dem Körper nicht berühren darf. Innerhalb der Demo gab es fünf Songs zum Anspielen in mehreren Schwierigkeitsgraden, die alle eher elektronischer Natur waren, aber einfach sehr viel Spaß gemacht haben.

Um wirklich zu begreifen, was die Faszination des Spiels ausmacht, muss man „Beat Saber“ selbst gespielt haben. Es fühlt sich einfach unglaublich befriedigend an, die Blöcke mit seinen Laserschwertern passend zu der Musik zu zerschneiden. Dieses Vorgehen ist auch nicht einfach nur ein plumpes Musikspiel, man wird Teil von dem Ganzen und am Ende ergibt sich durch die perfekt platzierten Noten eine wilde Tanzchoreographie, bei der man schwitzend und glücklich das Headset verlässt. Kleinere Tracking-Probleme führten während der Anspielsession dazu, dass man sich nicht richtig bücken konnte, ohne das Tracking zu verlieren. Das ist zwar ärgerlich, aber mit einem richtigen Setup wird auch das kein Problem mehr. Damit wird das Spiel auch auf PlayStation VR ein absoluter Pflichtkauf und selbst ohne Custom Songs kann man einige Stunden allein durch das geniale Spielgefühl verbringen.

„Beat Saber“ soll noch dieses Jahr für PlayStation VR erscheinen.

Tetris Effect

Ein weiterer Titel, der Musik und VR als zentrale Elemente hat, ist „Tetris Effect“. Wie der Name schon vermuten lässt, spielt man eben jenes Urgestein der Videospielgeschichte. Geht man erst einmal nur auf dieses ein, dann bekommt man eigentlich nichts Neues außer einer Technik geboten. Denn durch das Abbauen von Linien kann man eine Leiste für den Zone-Modus füllen. Löst man diese aus, werden abgeräumte Zeilen erst einmal an den unteren Spielfeldrand geschoben und drücken die anderen nach oben. Nach einer gewissen Zeit werden diese dann für einen Highscore-Boost alle gleichzeitig vom Brett gefegt und man kann so Neuerfindungen wie ein Hexatetris oder ein Dodecatetris erreichen.

Wäre das jetzt alles, wäre „Tetris Effect“ nicht mehr als ein weiteres Puzzlespiel des Franchises mit einer witzigen, aber keiner weltbewegenden Neuheit. Wenn man weiß, wer hinter dem Spiel steckt, wird man den Twist schon längst wissen. Denn Tetsuya Mizuguchi nimmt den Spieler mit auf eine emotionale Reise durch die Gefühle und Zustände eines Menschen. Dafür wird das Partikel-System von Area X aus „REZ Infinite“ verwendet. Es ist fast schon unbeschreiblich, was da vor den eigenen Augen passiert. Nach wenigen Minuten ist man vom Spiel komplett fasziniert und nimmt jeden Soundeffekt sowie jede visuelle Veränderung unterbewusst wahr, während man auf das Tetris-Spielfeld starrt. Man wird förmlich vom Spiel beeinflusst, sein eigenes Gameplay an das Tempo der Musik anzupassen, ohne es wirklich zu merken. Es ist absolut überwältigend, was das Team bei Enhance Games mit einer so simplen Spielidee gemacht hat und sie wird zu einer der heißesten Neuerscheinungen für PlayStation VR in diesem Jahr. Wir bezweifeln, dass das Spiel in 2D auf dem Fernseher einen ähnlichen Effekt auf den Spieler haben wird.

„Tetris Effect“ erscheint am 6. November für PS4 mit einer optionalen PSVR-Unterstützung.