Vergangenen Donnerstag hat Sony die deutsche Presselandschaft zum Premiere-Event zum Science Fiction Spiel "No Man’s Sky" eingeladen. Dieses fand, passend zum Spiel, in der European Space Agency, kurz ESA, in Darmstadt statt. Zu Gast war Sean Murray, Chef des Entwicklerstudios von Hello Games. Was wir dort erleben durften, erfahrt ihr im folgenden Bericht. Zum Spiel selbst werden wir in den nächsten Tagen eine ausführliche Review für euch bereit haben, da wir vorher noch länger in das Spiel hinabtauchen wollen.

Die Idee und die Zukunft von No Man's Sky

Murray eröffnete die Veranstaltung mit einer Präsentation zu „No Man’s Sky”. Dabei ging er auf die Hintergründe der Entwicklung ein, die Motivation von ihm, dieses Spiel zu entwickeln, und was er damit erreichen will. Er ließ die anwesenden Journalisten an seinem Gedankenprozess teilhaben. Er erzählte davon, dass es sein Gedanke gewesen sei, dass es der Traum eines jeden Kindes ist, zu erforschen. Von Welt zu Welt zu fliegen und neues zu entdecken – „No Man’s Sky” basiert auf dieser Idee. Das Ziel sei es immer gewesen, ein Spiel zu entwickeln, das komplett anders ist, als alles, was bisher da gewesen war. Er will ein Spiel entwickeln, das polarisiert, weil es anders ist. Auch, wenn sich Murray überglücklich zeigte, dass die Entwicklung des Spiels soweit abgeschlossen ist und endlich die Veröffentlichung bevorsteht, sprach er ausführlich über die Zukunft von „No Man’s Sky”.

Laut ihm wolle man regelmäßig Updates für das Spiel veröffentlichen. Diese sollen nach und nach neue Inhalte und Features liefern. Auch am Balancing wolle man nach und nach weiter arbeiten. Murray ließ verlauten, dass das Spiel, wie es veröffentlicht wird, nur ein Anfang sein soll. Im Laufe der Zeit sollen immer mehr Ideen in „No Man’s Sky” umgesetzt werden. Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Leute das Spiel mögen. Wenn dies der Fall ist, dann könne man aber darauf aufbauen und das Universum immer mehr erweitern. Murray gab aber auch offen zu, dass sein Spiel nicht das perfekte Spiel sein würde, das sei auch überhaupt nicht möglich, schließlich habe er mit vier Leuten angefangen, an dem Titel zu arbeiten ,und sei mittlerweile bei rund 15 Leuten angekommen, was immer noch sehr klein ist, verglichen mit den großen Studios dieser Welt.

Kleiner Einblick in die Features

Zu guter Letzt ging Murray noch einmal auf einige Features von „No Man’s Sky” ein. Er wiederholte nochmal, dass die Planeten, auch wenn man sie verlässt, abgespeichert werden. So sollen die Veränderungen, die der Spieler vornimmt, auf Dauer erhalten bleiben, zumindest lokal. Außerdem wird es im Spiel Kristalle geben, die den Spieler zumindest ein bisschen durch die Welt führen und ihn an die Hand nehmen, um mehr von der vorhandenen Lore zu entdecken. Ob Spieler das Feature nutzen möchten oder lieber komplett frei erkunden und entdecken wollen, bleibe allerdings ihnen überlassen, so Murray weiter. Neben den Planeten sei auch die Musik in „No Man’s Sky” aus einzelnen Stücken des Soundtracks prozedural generiert, damit diese auf jedem Planeten möglichst unterschiedlich ist.

Es wird interessant zu sehen sein, wie sich „No Man’s Sky” in den nächsten Monaten nach der Veröffentlichung weiter entwickeln wird. Bereits in den ersten Patch-Notes, die vor einigen Tagen erschienen sind, deutet Sean Murray an, dass die nächsten Features, an denen man arbeiten will, die Möglichkeit einführen, eigene Basen zu errichten und riesige Frachter zu besitzen.

Leben auf dem Mars? – Ein Blick über den Tellerrand

Im Anschluss betrat Michael Kahn die Bühne und gewährte den anwesenden Journalisten einen Blick über den Tellerrand. Er berichtete von der aktuell laufenden ExoMars-Mission. Diese ist ein Projekt, das von der europäischen Raumfahrtagentur ESA gemeinsam mit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos ausgeführt wird. Zum aktuellen Zeitpunkt ist demnach der so genannte Trace Gas Orbiter auf dem Weg zum roten Planeten, der nach Gasen auf dem Mars suchen soll. Ankommen wird die Sonde am 19. Oktober. Im Jahr 2020 soll dann ein Rover und eine Landeplattform mit wissenschaftlichen Instrumenten folgen, um endlich die Frage zu klären, ob es einmal Leben auf dem Mars gegeben hat. Man hofft, dort Hinweise auf zumindest einfaches mikrobielles Leben zu finden. Sollte das geschehen, so Michael Kahn, wäre es der Sensationsfund des Jahrhunderts. Das würde nämlich die Frage aufwerfen, ob Leben nicht vielleicht öfters im Universum existiert, als wir bisher annehmen, wenn sogar unser Nachbarplanet Leben beheimatet oder beheimatet hat.

Im Gespräch mit Sean Murray, unter dem Motto „Videospiel vs. Realität“ fanden beide zumindest die Gemeinsamkeit, dass man neues entdecken wolle, wenn man auf Reisen geht, wie in „No Man’s Sky”. Allerdings lasse sich auch vieles nicht vereinbaren. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung „Star Trek” konnte sich Michael Kahn nicht verkneifen. Er wäre froh, wenn es so einfach wäre, Probleme zu lösen, wie es in der beliebten Reihe der Fall ist. 


Neben diesen Vorträgen hatten wir auch noch die Chance, selbst Hand an das Spiel zu legen. Unsere Eindrücke zum Spiel an sich folgen aber dann, sobald wir mehr Zeit in „No Man’s Sky” verbringen und uns ein umfassendes Bild der unterschiedlichen Planeten und vor allem der Langzeitmotivation des Spiels machen konnten.