Während sowohl Ratchet und Clank, als auch Sly, Bentley und Murray in diesem Jahr noch einmal auf der PlayStation 3 ihr Unwesen treiben und sich Jak und Daxter irgendwo im Nirgendwo herumtreiben, wird es zum Launch der PlayStation 4 Zeit für einen neuen Helden. Da kommt es doch ganz gut, dass Mark Cerny, seines Zeichens für Crash Bandicoot auf der PlayStation Zeit hatte um Knack zu erfinden.Wir haben Knack in seinem ersten Abenteuer begleitet und wollen euch nun verraten, ob er in die Fußstapfen seiner drei großen Vorbilder treten kann.

Geschichte

Bislang waren die Kobolde zwar lästig, aber keine wirkliche Gefahr für die Menschen. Doch in der letzten Zeit haben vermehrt verheerende Angriffe einer schwer bewaffneten Kobold-Armee stattgefunden, die von den Menschen nur unter großen Verlusten zurückgeschlagen werden konnten. Um die Kobolde endgültig zu besiegen, ruhen die Hoffnungen auf Doktor Vargas, der ein Relikt aus einer längst vergessenen Zeit erforscht hat. Dieses Relikt ist in Form eines kleinen, seltsamen Wesens zum Leben erwacht. Der Doktor und sein Assistent Lucas haben es auf den Namen Knack getauft und schicken das Wesen nun auf die Suche nach dem Versteck der Kobolde, um herauszufinden, woher ihre plötzliche Stärke kommt.

Sammeln von Relikten

Knack besteht aus Hunderten von einzelnen Relikten, die ihm seine Kraft verleihen.. Je mehr Relikte Knack sammelt, desto größer und stärker wird er. Zu Beginn des Abenteuers ist Knack jedoch winzig und muss sich auch erst einmal gegen einfachere Gegner wie kleinere Tiere und Kobolde zur Wehr setzen. Später kommen größere Kobolde mit schwerer Panzerung, Hämmern und Schilden sowie tödliche Roboter hinzu. Zwar spielt die Größe bei der eigenen Kampfstärke eine entscheidende Rolle, jedoch sieht man ohne Strategie auch in Kämpfen gegen kleinere Gegner schnell alt aus. Im Endeffekt ist es allerdings immer das gleiche Muster, bei dem es auf schnelles Ausweichen, gezielte Zertrümmerschläge und eine ganze Portion Glück ankommt.*

Wirklich Abwechslung kommt, egal ob Knack klein oder groß ist, nicht auf. Für den ständigen Größenwechsel sorgen regelmäßig zu findende Sperren, die man entfernen kann, sobald die entsprechende Anzahl an Relikten in das Terminal eingespeist wird. An einigen Stellen kommt man halt doch nur als Winzling durch und nicht als ein Riese, der ganze Hochhäuser in Schutt und Asche legen kann. Im Kampf stirbt man häufig auch unfreiwillige Tode, da Knack nicht allzu viel einstecken kann und das Ein-Tasten-Kampfsystem keine wirklich Möglichkeit für Combos zulässt. Gepaart mit den unfairen Rücksetzpunkten und langweiligen Sprungpassagen überlegt man sich nach so einem Tod nicht nur einmal, ob man das Abenteuer noch fortsetzt.

Eiskristalle und Sonnensteine

Etwas Abwechslung entsteht durch das Einsammeln von speziellen Gegenständen, die wiederum besondere Fähigkeiten im Spiel auslösen. Eiskristalle bewirken beispielsweise, dass Knack sich besser auf gefrorenen Böden bewegen beziehungweise rutschen kann. Andere Gegenstände sorgen dafür, dass Knack für die Laserfallen der Kobolde unsichtbar wird, wodurch sich kleinere Schalterrätsel lösen lassen. Mit Hilfe von Sonnensteinen kann Knack dahingegen verheerende Spezialangriffe wie den sogenannten Reliktwirbel ausführen. Ab und an findet man auch mechanische Elemente für Geräte, mit denen es zum Beispiel möglich ist, kurzfristig die Zeit zu verlangsamen, sodass das Geschehen in Zeitlupe abläuft.

Der Spielverlauf selbst ist sehr linear gestaltet. Gelegentlich findet Knack zwar Räume mit Truhen voll Relikten, Sonnensteinen oder Geräteteilen, abseits des standardmäßigen Pfades kann die Welt allerdings nicht erkundet werden. Wer möchte kann die komplette Geschichte auch im kooperativen Modus bestreiten, was den Spielspaß natürlich etwas erhöht. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass die Kamera einem das Leben unnötig schwer macht, indem der zweite Spieler häufig ganz aus dem Bildschirm verschwindet. Da der Tod des Mitspielers keine schwerwiegenden Folgen für das Abenteuer hat, wird er in der Regel als Späher und Kämpfer der ersten Reihe verwendet.

Technik

Zu viel gewollt und am Ende zu wenig erreicht, ist der technische Eindruck, den „Knack“ hinterlässt. Die Darstellung der einzelnen Relikte im Körper von Knack und eine gestochen scharfe Grafik kombiniert mit einem comicartigen Effekt sollten es richten. Doch langweilige Spielwelten, inspirationslose Abenteuer und stellenweise sogar kleinere Grafikfehler sind die andere Seite der Medaille. Da kann auch die ordentliche Soundkulisse samt gelungener deutscher Sprachausgabe den technischen Eindruck nicht mehr nennenswert verbessern.