Die Stadt Salem im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts hat eine historische Bedeutung aufgrund der dort im 17. Jahrhundert stattgefundenen Hexenprozesse. Mittlerweile ist die 1626 gegründete Stadt aufgrund der gerade erwähnten Geschichte und gut erhaltenen Bauwerke ein beliebtes Reiseziel. Welche Stadt könnte demnach ein besserer Handlungsort für einen Kriminalfall sein, bei dem der Tod noch nicht das Ende der polizeilichen Ermittlungen ist?

Geschichte

Auf den Spuren des gefährlichen Glockenmörders von Salem wird Detective Ronan O’Connor selbst zu dessen Opfer. Anstatt allerdings Erlösung im Jenseits zu finden, ist er in einer Zwischenwelt namens Dämmerung gefangen. Um aus der Dämmerung zu entkommen, muss er als Geist seinen eigenen Mörder überführen.

Unterwegs in Salem

Die Stadt Salem ist für O’Connor grundsätzlich frei erkundbar, wobei es einige Einschränkungen gibt. Geister können zwar durch Wände und Gegenstände gehen, allerdings greift diese Regel nicht, wenn das Hindernis in einem hellblauen Licht leuchtet. Derartige Gegenstände und Wände bilden unüberwindbare Hindernisse. Auch in die Häuser in Salem kann O’Connor nur hinein, wenn ihm eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird. Die Häuser wurden nämlich alle durch die Kirche geweiht und sind für Geister nur begehbar, wenn eine entsprechende, bewusste oder unbewusste Einladung, beispielsweise durch eine aufgehende Tür, erfolgt. Zu guter Letzt muss O’Connor bei seinen Ermittlungen immer auf der Hut vor Dämonen sein, die seine Seele verschlingen wollen. Selbige kann er selbst durch Wände sehen und mit der notwendigen Vorsicht bekämpfen, indem er sich von hinten an sie anschleicht und sie dann exorziert. Haben die Dämonen einen allerdings entdeckt, heißt es, selbst die Flucht zu ergreifen und schnell ein sicheres Versteck in einer geisterhaften Erscheinung zu finden.

Polizeiliche Standardermittlungen

Auch als Geist kommt man nicht darum herum, Tatorte genau zu untersuchen. Erfreulicherweise haben die Kollegen von der Polizei gerade zu Beginn vielerorts die kleinen, gelben Beweisschilder abgelegt, die man sich zunächst einmal anschauen sollte. So findet man unter anderem Hinweise auf die Mordwaffen, Kampfspuren und Blutflecke. Wer sich an den Tatorten genau umsieht, findet in der Regel auch noch Informationenj zur Vita der Opfer, die einem nach und nach einen Hinweis darauf geben, warum sie vom Glockenmörder ermordet worden sind. Zudem kann man als Geist ohne Probleme Gespräche belauschen beziehungsweise Befragungen durch ehemalige Kollegen begleiten, wodurch man weitere Indizien und Beweise erhält.

Ermittlung eines Geistes

O’Connor greift bei der Untersuchung seines eigenen Mordfalls aber auch auf übernatürliche Fähigkeiten zurück. Dabei übernimmt er zunächst den Besitz von Polizisten, Reportern und Anwohnern. Nun kann er deren Gedanken lesen und unter Umständen neue Informationen bekommen, die ihn auf die Spur des Glockenmörders führen. Einige Menschen können allerdings auch beeinflusst werden, so dass sie an etwas denken, den zuständigen Polizisten etwas erzählen oder etwas tun, dass O’Connor bei seinen eigenen Ermittlungen voranbringt. Bei der Beeinflussung bekommt man Bilder angezeigt und man muss jenesasuwählen, das den erwählten Bewohner wahrscheinlich zu einer entsprechenden Handlung verleitet. Welches Bild das richtige ist, kann man vorab durch die polizeiliche Standardermittlung und das Gedankenlesen herausbekommen. Beides ist auch notwendig, um bei der Beeinflussung wirklich aus allen Bildern wählen zu können. Fehlt einem noch eine Information, bleibt das entsprechende Bild im Dunklen und kann nicht zur Beeinflussung verwendet werden. Als Geist kann O’Connor zusätzlich geisterhafte Spuren erkennen und deren Bedeutung durch eine einzelne Handbewegung offenbaren.

Ende der aktuellen Ermittlungen

Am Ende der eigenen Ermittlung muss man eine bestimmte Anzahl an Beweisen, Indizien und Hinweisen gefunden haben, um den jeweiligen Tatort beziehungsweise die aktuelle Handlung abschließen zu können. Dazu werden die gefundenen Informationenzu einem neuen Hinweis, meist zu einem anderen Ort oder einer Person, kombiniert. Diese sind allerdings sehr einfach einfacg nach Schema F gestrickt. Großartige Gedanken muss man sich nicht machen. Im Zweifelsfall sucht man noch einmal einen der anderen Handlungsorte auf, wenn einem ein notwendiger Hinweis noch fehlt, und mehr oder weniger schnell findet man die benötigte Information. Etwas ärgerlich und weit entfernt von spannend sind die ziemlich zähen Kämpfe mit den Dämonen.

O’Connor auf Abwegen

Während seiner Ermittlungen stößt O’Connor natürlich auch auf andere Geister, die den Weg ins Jenseits noch nicht angetreten sind. Wer möchte, versucht abseits der Jagd nach dem Glockenmörder auch deren Fälle aufzuklären. Diese Nebenfälle setzen sogar mehr auf die Suche und Offenbarung einer bestimmten Anzahl an geisterhaften Spuren und dem Lesen von Gedanken von Menschen als der eigene Hauptfall.

Technik

Salem wird als eine sehr düstere Stadt dargestellt, in der das Übernatürliche an jeder Straßenecke auf einen wartet. Die düstere Atmosphäre auf der Suche von Detective Ronan O’Connor nach dem Glockenmörder ist ein ganz großer Pluspunkt des Spiels, auf das die erstklassige deutsche Sprachausgabe noch hinzukommt. Allgemein ist die grafische Präsentation ordentlich, auch wenn vielleicht noch etwas Luft nach oben drin gewesen wäre.