Die Videospielwelt hat schon die interessantesten Duos hervorgebracht. Was allen davon gemeinsam ist: Sie bewegen sich zusammen durch die Spielwelt. Was aber, wenn sie getrennt sind, und zwar durch verschiedene Elemente? In „Entwined“ wollen ein Fisch und ein Vogel gemeinsame Wege gehen, trotz der offensichtlich unterschiedlichen Lebensräume. Ob ihnen dies gelingt, und ob die Reise des ungleichen Paares einen Blick wert ist, wollen wir euch nun verraten!

Luft und Wasser

Es waren einmal ein oranger Fisch und ein blauer Vogel. Getrennt durch Wasser und Luft, kann jeder von ihnen nur einen kurzen Blick in die Welt des anderen werfen. Und dennoch scheinen die beiden sich sehr gut zu verstehen. So sehr sogar, dass sie von nun an gemeinsame Wege gehen. So machen sie sich auf eine Reise durch verschiedene Lebensphasen, um sich am Ende einer jeden kurz zu treffen.

Tunnelblick

In einem lang gezogenen Tunnel sausen die beiden dem Horizont entgegen. Die linke Hälfte gehört dabei dem Fisch, die rechte dem Vogel. Ebenso gestaltet sich auch die Verteilung der Joysticks. Auf die beiden Tierchen kommen Felder entsprechend ihrer Farbe zugesaust, sprich: links orange für den Fisch, rechts blau für den Vogel. Einige Felder sind auch oben oder unten in der Mitte angesiedelt und grün gefärbt. Wie unschwer zu erraten ist, müssen diese Felder durchflogen werden, wobei die grünen von beiden getroffen werden müssen. Was genau das bewirkt, hängt vom Modus ab.

Story oder Punkte?

In der Geschichte folgt man neun Lebensphasen des ungleichen Duos. In jeder dieser Phasen ziehen unterschiedliche Landschaften an einem vorbei, und auch die Form der zu durchfliegenden Felder und deren Anordnungen ändern sich leicht. Trifft man genug von ihnen und nimmt auch noch ein paar Edelsteine mit, bewegen sich zwei Symbole am oberen Bildrand aufeinander zu. Diese stellen natürlich Vogel und Fisch dar, und war man gut genug unterwegs, starten die beiden in einen besonderen Modus. Schafft man in diesem nicht genug Volltreffer nacheinander, geht es wieder zurück zur Normalität. Schafft man es hingegen, vereinen sich die beiden zu einem anderen Wesen und entkommen dem Tunnel. In einem abgesteckten, wunderschönen Areal können die beiden sich frei bewegen. Doch schon nach einer Stunde ist der Storymodus beendet. Einen Grund zum Zurückkommen gibt es nicht. Dazu ist das Gameplay trotz der sich mit den Lebensphasen ändernden Muster der Felder zu eintönig. Hier kommt dann der Highscoremodus ins Spiel. Mit genug Punkten in einem Level schaltet man das nächste frei und kann sich mit der Welt messen. Ein Nachteil ist die Skalierung der Punkte: die Besten bewegen sich im mittleren bis hohen dreistelligen Bereich. So teilt man sich frustierenderweise den Platz meist mit vielen anderen Spielern. Punkte gibt es einzig und allein für das Treffen der Flächen. Eine feinere Skalierung, zum Beispiel beim Treffen der Mitte der Flächen, wäre besser gewesen. Dennoch könnte man mit dem Modus durchaus ein wenig Spaß haben, wenn nicht die Technik ein großes Problem darstellen würde.

Sehr schö - - - n

Schön anzusehen ist das Spiel definitiv. Wenn die surrealen Landschaften an einem vorbei sausen und die beiden Origami-Tiere herumfliegen, sollte man aufpassen, dass gerade kein Hypnotiseur im Raum steht, so sehr kann man sich in den Bildern verlieren. Was aber absolut störend für diesen Effekt und auch für das Gameplay ist, ist das ab und an einfrierende Bild. Wir sagen hier bewusst nicht Ruckler, denn das sonst flüssig laufende Spiel bleibt für eine Sekunde stehen, das Geschehen geht jedoch im Hintergrund weiter. Während dies bei der Story nur Nerven kostet, gehen bei der Highscorejagd unter Umständen neue Rekorde flöten. Hier muss schlichtweg per Patch nachgebessert werden! Der Soundtrack dagegen kann durchweg überzeugen und trägt gut zu dem Gefühl bei, alles um sich herum zu vergessen.