The House of the Dead: Overkill“ ist die Antwort auf die Frage, welches der beste Railgun-Shooter für die alte Konsolengeneration ist. Die Beantwortung der Frage ist relativ einfach. Um das für die Wii und PlayStation 3 erschienene Spiel kommt man einfach nicht herum, auch wenn es durchaus noch einige interessante Konkurrenzprodukte gibt. Für die PlayStation 4 könnte nun „Viktor Kalvachev’s Blue Estate“ auf Dauer der beste Railgun-Shooter werden.

Geschichte

Die Geschichte beginnt mit der Beauftragung des Privatdetektivs Roy Devine Jr. durch die Tänzerin Cherry Popz, um ihren Freund ausfindig zu machen. - Rückblick - Miss Popz arbeitet im Club The Smoking Barrel, welcher der Luciano-Familie gehört. Die Mafia-Familie liegt gerade im Streit mit einer konkurrierenden Bande, die kurzer Hand beschlossen hatte, die Tänzerin aus dem besagten Club zu entführen. Tony Luciano, Sohn des Don, lässt sich diesen Affront allerdings nicht gefallen und ein beispielloser Rachefeldzug beginnt. Währenddessen schickt sein Vater den ehemaligen Navy SEAL Clarence aus, hinter seinem Sohn aufzuräumen und zu retten, was noch zu retten ist.

The Smoking Barrel

„Blue Estate“ ist eine Comic-Reihe für Erwachsene aus der Feder von Viktor Kalvachev, die man in unseren Regionen derzeitig nur in englischer Sprache erwerben kann. 12 Comicbände sind erschienen, die im Herbst als Graphic Novel neu aufgelegt werden. Eben jene Comic-Reihe bildet das Grundgerüst für „Viktor Kalvachev’s Blue Estate“, das man für 19,99 Euro im PlayStation Store erwerben kann.

In „Blue Estate“ wird man in die Rollen von Tony Luciano und Clarence schlüpfen und Blei über Blei versprühen, um der Konkurrenz die jeweiligen Argumente deutlich zu machen. Wie in einem Railgun-Shooter üblich, wird man dazu wie auf Schienen automatisch durch die Levels bewegt. Die einzige Aufgabe, die man dabei hat, ist die feindlichen Anstürme möglichst unbeschadet aus dem Weg zu räumen. Zum Einsatz kommen dabei neben den üblichen Revolvern mit unbegrenzter Munition natürlich auch zahlreiche Sekundärwaffen, wie Schrottflinten sowie MGs, die man während der Geschichte aufnehmen kann und für die man auch immer wieder Munition findet. Die Aufnahme erfolgt über das Touchpad des PlayStation 4-Controllers. Über selbiges werden unter anderem auch heranstürmende Feinde im Nahkampf erledigt, Wurfgeschosse abgewehrt, Türen geöffnet und die schwarzen Haare von Tony aus dem Gesicht gestrichen, die einem immer mal wieder die Sicht versperren.

Über Enten und Katzen

Die Reihenfolge, in der man die teilweise übertrieben skurril auftretenden Gangster ins Jenseits schickt, sollte man übrigens von den auftauchenden gelben Kreisen abhängig machen, die eine unmittelbare Gefahr darstellen und nicht gut für die eigene Lebensenergie sind. Im Zweifelsfall heißt es rechtzeitig in Deckung gehen, wenn es denn möglich ist. Zusätzlich gibt es ab und an Fälle, in denen man die nächsten Sekunden in Zeitlupe ablaufen lassen kann oder in denen man wie an einer Schießbude auf der Kirmes die Feinde wie kleine, gelbe Enten nacheinander abschießt. Natürlich gibt es auch wieder abseits der Feuergefechte, die übrigens ein aufmerksames Nachladen erforderlich machen, Sammelbares am laufenden Band. Die winkenden Katzenstatuen, die einem beim Abschuss einen gehörigen Katzenpunktebonus bringen, seien dafür nur als Beispiel erwähnt. Punkte sammelt man natürlich für jeden Treffer, wobei Kopf- und Genitaltreffer, ebenso wie Combos, besonders viele Punkte bringen.

Steuerung

Nun ein Wort zu den beiden negativ aufgefallenen Punkten des Spiels. „Viktor Kalvachev’s Blue Estate“ wird über den Gyrosensor des DualShock-4-Controllers gesteuert - Punkt. Eine alternative Steuerungsart gibt es nicht, was gerade bei weit entfernten Zielen das Schießen zur Qual macht. Außerdem waren wir während des Spiels ständig dazu gezwungen, die Steuerung nach zu justieren, um die Gegner und nicht die Decke zu durchlöchern. Punkt zwei ist die Tatsache, dass man selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad schnell selbst ins Jenseits befördert werden kann, wenn man nicht bereits Erfahrung in diesem Genre hat. Dann heißt es übrigens zurück zum Kapitelanfang. Gerade wenn man das Zeitliche segnet, weil die Steuerung mal wieder hätte nachjustiert werden müssen, ein echter Aufreger. Naja, nach spätestens vier Stunden sollte man die Geschichte beendet haben und kann kooperativ mit einem zweiten Spieler noch einmal herausfinden, wer der bessere Schütze ist.

Technik

Bei „Viktor Kalvachev’s Blue Estate“ fallen vor allem der schräge Humor auf und die Klischees, die einem am laufenden Band präsentiert werden. Kleine asiatische Gangster, Frauen mit großen Brüsten, Mafia-Bosse mit gewissen Vorlieben, geile Hunde und Hauptcharaktere, die immer einen flotten Spruch auf den Lippen haben. Ernst nehmen darf man weder die Geschichte noch die Handlung, der Comic hat das ja schon bereits zur Genüge gezeigt. Die Geschichte wird dabei auch in sehr schön gezeichneten Zwischensequenzen im Stil der Comicvorlage erzählt. Die Sprachausgabe ist dabei übrigens englisch, die Bildschirmtexte sind allerdings in deutscher Sprache. Qualitativ sind Grafik und Sound übrigens besserer Durchschnitt, wobei abseits von Waffenfeuer und Machosprüchen nicht allzu viel geboten wird.