Quiz-Shows begeistern Jung und Alt, waren gefühlt schon immer da und werden wohl auch noch in 30 Jahren das Fernsehprogramm schmücken. Quizze strahlen eine ganz eigene Begeisterung aus, weshalb auch immer wieder Videospiele dazu erscheinen, wie zuletzt „That Trivia Game“ auf der PlayStation 4. Ich hab mich an den Buzzer gestellt und mein Allgemeinwissen auf die Probe gestellt.

Game-Show mit Elvis-Tolle: Hier wird jedes Klischee bedient

Wie so viele Quiz-Spiele mimt auch „That Trivia Game“ eine TV-Show als Spielumgebung nach. „That Trivia Game“ ist dabei nicht sonderlich originell. Das TV-Studio könnte durch jede beliebige andere Umgebung ersetzt werden. Ein Gamemaster mit überdimensional großer Elvis-Tolle und deformierter Gesichtsmuskulatur führt schließlich ohne besonderes Charisma durch die Game-Show. Schon gefühlt hundert Mal gesehen, werden hier typische Stigmata und Klischees von Game-Shows bedient. Meinetwegen, denke ich mir, denn vielleicht hat „That Trivia Game“ noch das ein oder andere Alleinstellungsmerkmal in sich versteckt. Der Ersteindruck und damit einhergehenden Befürchtungen bestätigen sich jedoch schnell. Nach etwa 15 Minuten gehe ich zwar als Sieger aus dem Quiz-Duell mit dem Computer hervor, habe aber nichts erlebt, was ich so nicht schon einmal in einem anderen Quiz-Spiel gesehen hätte.

Wenn die Lightbar am Controller am meisten begeistert

Ein Spiel geht in „That Trivia Game“ insgesamt über vier Runden. Vor jeder Runde wird eine Fragenkategorie ausgewählt. Darunter befinden sich die Klassiker wie Film, Wissenschaft, Geschichte und Geographie. Für europäische Spieler dürften Thematiken wie amerikanische Geschichte oder Politik ein wenig heikel sein, oder wer weiß hierzulande jemand wann jeder einzelne Präsident regierte oder wie seine First Lady genannt wurde? Ich bin, nach häufigem Scheitern, diesen Kategorien einfach aus dem Weg gegangen.

Die erste Runde verläuft in klassischer Weise. Jeder Spieler hat wenige Sekunden Zeit seine Antwort abzugeben und einzuloggen. Ist die Antwort richtig, erhält man 250 Punkte. Bevor die Runde endet, darf jeder Spieler noch einmal Punkte setzen und seinen Gewinn beim richtigen Beantworten der letzten Frage erhöhen. Wer risikofreudig ist, kann so einen Rückstand noch einmal wettmachen. Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass kein Rückstand nicht wieder eingeholt werden kann. So kann es durchaus passieren, dass derjenige Spieler mit den meisten richtigen Antworten als Verlierer aus dem Spiel geht. Einerseits fragwürdig, aber so kommt es immerhin zu etwas Spannung.

Die zweite Runde hört auf den Namen „Countdown Round“. Für jede Frage gibt es 400 Punkte. Mit dem Ablaufen des Countdowns werden Antwort-Optionen gestrichen und die richtige Antwort somit einfacher gemacht. Umso weniger Antworten aber zur Verfügung stehen, desto weniger Punkte erhält man für seine richtige Antwort. Die dritte Runde belohnt in ähnlicher Weise jeden, der schnell mit einer Antwort rausrückt. Mit jeder ablaufenden Sekunde des Countdowns gibt es weniger Punkte zu gewinnen. Die vierte und somit letzte „Final Flash Round“ erlaubt es noch einmal gehörig aufzuholen. Insgesamt stehen vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, die nacheinander auf dem Bildschirm aufblinken. Hier ist schnelles Reaktionsvermögen gefragt, denn sobald die richtige Antwort auftaucht, wird derjenige belohnt, der am schnellsten den Buzzer betätigt hat. Falsche Schnellzünder auf Verdacht werden jedoch mit Minus-Punkten bestraft, weshalb sich überlegtes Handeln empfiehlt. Ganz nett ist es übrigens, dass die Lightbar des Dualshock 4 bei richtigen Antworten grün und bei falschen rot leuchtet. Wenn das aber für die meiste Begeisterung sorgte, sollten die Alarmsignale schon anschlagen.

Der Ersteindruck lügt selten

Ein Spiel in „That Trivia Game“ endet so unspektakulär wie es begonnen hat. Ob man nun als Gewinner oder Verlierer aus der virtuellen Show geht, könnte einem nicht gleichgültiger sein. Freischaltbare Inhalte? Nö. Ranglisten? Gibt’s nicht. Verschiedene oder einstellbare Modi? Von wegen. Einzig die Trophäen können womöglich dazu motivieren länger am Ball zu bleiben. Ansonsten ist das Hauptmenü mit nur zwei Optionen erschreckend leer. Zum Glück ist der lokale Mehrspieler-Modus für bis zu vier Spieler enthalten, für den man aber entsprechend vier Controller benötigt und wer hat die schon im Haus? Insgesamt bietet „That Trivia Game“ übrigens über 1.000 Fragen in verschiedenen Kategorien. Laut Entwickler soll man in der Theorie daher 40 Runden spielen können, ohne, dass man eine Frage zwei Mal beantworten musste. Die Praxis sieht da etwas anders aus, schließlich hat man favorisierte Kategorien, die man dementsprechend häufiger auswählt. Die ersten Wiederholungen stellen sich also schon nach wenigen Spielstunden ein. Dass man, in Anbetracht des mageren Spielumfangs, überhaupt auf 40 Spielrunden kommt, ist eine von den Entwicklern sehr überhebliche Annahme.

Technik

Das Setting von „That Trivia Game“ wurde bereits eingangs angeschnitten. Abseits dessen, dass man typischen Einheitsbrei vorgesetzt bekommt, fallen die verstörend komischen Gesichtszüge auf. Bei so wenig und spartanischer Technik gibt es ansonsten nichts großartig hinzufügen. Die Hintergrundmusik ist nun einmal da und immerhin hat das Spiel eine englische Synchronisation, die man aber leider nicht überspringen kann. So muss man sich jedes Spiel die Runden-Erklärung noch einmal anhören. Immerhin reicht die Zeit zwischen den Runden dann für eine kurze Klo-Pause im Mehrspieler-Duell.