Eigentlich ist EA Sports in jedem Jahr dafür verantwortlich, Begeisterte des Golfsports auch mal aufs virtuelle Grün zu locken. 2014 wird es jedoch kein Tiger Woods-Spiel mehr geben und im Übrigen auch nicht im kommenden Jahr – zumindest nicht unter diesem Namen. Ende 2013 wurde nämlich der Vertrag zwischen dem Profispieler und EA aufgelöst. Dieses Jahr ist also genau die richtige Zeit, um sich als Entwickler auf die entstandene Lücke zu stürzen. HB Studios springt nun also mit „The Golf Club“ in die Presche und ist hier kein unerfahrener des Sport-Genres. Lückenbüßer oder Hole-in-One? Wir machten den Test.

Tiger wer?

„The Golf Club“ präsentiert sich ganz fernab von jeglichen Lizenzen und kommt daher ohne all die Golfgrößen, Sponsoren und berühmten Plätze aus. Wer jetzt gedacht hat, ein umfangreicher Editor schließt diese Lücke, hat weit gefehlt. Statt „Ich bau mich selbst!“ gibt es lediglich eine Handvoll Stereotypen, mit denen man sich dann versuchen kann, zu identifizieren. Ja Lizenzen sind teuer und meist vergeben, das geben wir zu aber ein kleiner Charakter-Baukasten wäre doch drin gewesen.

„Aufm Platz is‘ aufm Platz!“

Das dachten sich anscheinend auch die Mannen von HB Studios, deren Chef im Übrigen nicht das HB-Männchen ist, das haben wir intensivst recherchiert. Drum herum um das eigentliche Golfspielen wird nämlich nicht allzu viel geboten. Keine imposanten Kamerafahrten vor einem Match, kein tobender Applaus – auf das Wesentliche reduziert eben.

Das Wesentliche sind hier die Basisinformationen zu jedem Loch. Windstärke und Richtung, Erhöhungen auf dem Platz und Distanz zum Loch. Hat man jene Daten entnommen, liegt es an einem selbst, den richtigen Schläger zur Hand zu nehmen und die Sache bestmöglich einzuschätzen. Hier gibt es keinen Assistenten oder gar eine voreingestellte Empfehlung. Profis freut es, denn die brauchen sowas eh nicht. Für Anfänger und Neulinge erschwert es aber definitiv den Einstieg.

Wesentlich bleibt es auch bei der Motivation, die bei „Tiger Woods PGA Tour“ stets durch zusätzliche Herausforderungen oben gehalten werden konnte. Bei „The Golf Club“ geht es schichtweg nur ums schnelle Einlochen, ganz wie beim Spring Break.

Welcher Kurs darf es heute sein?

Was man definitiv loben muss, ist die schier unendliche Anzahl an verfügbaren Golfkursen, die alle für sich besonders sind. Jene Auswahl wird durch die aktive Online-Community ergänzt. So finden, dank des Kurs-Editors, natürlich auch Nachbildungen berühmter Kurse ihren Platz im Spiel. Der besagte Editor ist dabei eine Klasse für sich und geht in der Bedienung leicht von der Hand. Egal ob umfangreiche Meisterwerke oder ein schneller Kurs zum Ausprobieren, dieses Tool macht es möglich. Auf Seiten des Editors schafft man sich einen beachtlichen Vorteil gegenüber der derzeit nicht mehr existierenden Konkurrenz aus dem Hause EA. Wollte man mal was Neues, dann gab es dort bisher nur kostenpflichtigen DLC.