Kleine Wesen, die unbedacht über die nächste Klippe springen, wenn man nicht auf sie aufpasst. Nein, wir reden hier nicht von Lemmingen, diesmal sind es Schafe! Team 17 hat ihre berühmten Würmer mal links liegen lassen und schickt stattdessen eine der berüchtigsten Waffen der wirbellosen Wesen in ihr eigenes Spiel. Kann das gut gehen? Unser Review gibt die Antwort – MÄH!

Kein Bock auf Schafbombe

Ganz so weit weg von „Worms“ begibt sich „Flockers“ dann aber doch nicht. Es spielt prinzipiell im gleichen Universum. Die Schafe, die es zu retten gilt, entspringen nämlich dem Munitionslager der kriegsfreudigen Würmer. Jedoch haben die Wolllieferanten keinen Bock darauf, mit Dynamit vollgestopft zu werden. Deshalb versuchen sie, den Würmern zu entkommen. Doch leider stellen sie sich dabei sehr, sehr unbeholfen an. Natürlich liegt es nun am Spieler, die Flucht gelingen zu lassen.

Treudoof

Kaum plumpsen die Schafe in eines der 60 Level, marschieren sie auch schon los, und das ohne den kleinsten Sinn für den eigenen Fortbestand. Egal ob Abgründe, Stacheln oder Fallbeile, alles was geht, wird mitgenommen. Hinter all den Fallen wartet der Levelausgang. Ein Schaf allein reicht schon für den Zugang zum nächsten Level, wer dagegen jedoch eine bessere Wertung erhalten will, sollte möglichst den Großteil der Herde sicher ans Ziel geleiten. Dabei kann man die Schafe jedoch nicht direkt steuern, sondern ihnen nur ein wenig unter die Arme greifen.

Superschaf und Treppenschaf

Was ein normales Schaf nicht schafft, schafft ein Sprungschaf. Nähert es sich einem Abgrund, so überspringt es diesen automatisch. Das Superschaf dagegen kann senkrechte Wände hinauf fliegen, und selbst eine Treppe bilden, um der nachrückenden Mannschaft den Weg auf eine höhere Ebene zu ermöglichen. Dabei hat man zu Beginn eines Levels von jeder der acht Fertigkeiten eine bestimmte Anzahl im Gepäck, weitere lassen sich in Kisten innerhalb der Levels aufstocken. Dabei will der Einsatz sehr gut überlegt sein. Oft kann schon eine falsch genutzte Fertigkeit den Neustart des Levels bedeuten.

Nochmal!

Zum Glück sind die Level allesamt nicht zu groß geraten. Hat man alles richtig gemacht, ist nach wenigen Minuten das Ziel erreicht. Je weiter man jedoch im Spiel voran kommt, desto seltener wird dies im ersten Anlauf klappen. Schlimm ist dieser Umstand nicht, denn die erwähnte Kürze der Levels nimmt einem beim Neustart nicht viel Spielzeit, insbesondere da man jederzeit vorspulen kann und so bereits bekannte Abschnitte einfach schnell übergeht. Wer gerne auf Highscore-Jagd geht, der wird weitere Neustarts folgen lassen, ansonsten wird man die 60 Level nach einigen Stunden bereits erledigt haben, wobei sich leider ein leichtes Gefühl der Eintönigkeit einschleicht, wo selbst die sich leicht unterscheidenden Bonuslevel nicht aushelfen können. Die Fähigkeiten, die es zu Beginn des Spiels gibt, bleiben auch für den Rest die einzigen Möglichkeiten. Zwar müssen diese im Laufe des Spiels auf immer neue, kreativere Wege eingesetzt werden, jedoch hätten komplett neue der Abwechslung gut getan.

Zweckmäßig

Optisch können die Schafe keine Bäume ausreißen. Schon rein technisch ist es eher Mittelmaß, doch auch vom Design her bleibt eher die Eintönigkeit. Dass eine Fabrik mehr bieten kann als grau und braun, hat erst kürzlich „Oddworld: New 'n' Tasty“ bewiesen, und auch die späteren Levels führen den Eindruck fort. Einzig die deutlich überzeichneten Splatter-Effekte können ein wenig rot ins grau bringen. Auf die Ohren gibt es ebenfalls nichts, was der Rede wert wäre. Was dagegen erwähnenswert ist, jedoch leider als Warnung, ist die Steuerung. Einen Cursor per Dual Shock 4 zu steuern, ist eben nicht so exakt wie mit der Maus, vor allem in manch einer hektischen Situation sind schnelle Reaktionen gefordert.