In der heutigen Zeit gibt es wahrscheinlich kaum wen, der sagen wird, dass ein Spiel von einem großen Team entwickelt werden muss, damit es auch gut wird. Genau das zeigen ja Spiele wie „Gunman Clive” oder „Lone Survivor”, die von ein bis zwei Leuten entwickelt wurden. Jetzt schickt Thomas Happ sein Tribut des selbsternannten Genres Metroidvania ins Rennen. Ob uns „Axiom Verge” in seinen nostalgischen Bann ziehen konnte, erfahrt ihr in der folgenden Review.

Gedächtnisverlust

Der Protagonist und Wissenschaftler Trace befindet sich inmitten eines Versuchs, als auf einmal die gesamte Anlage explodiert. Daraufhin findet er sich in einer anderen Welt wieder, wo ihn eine Frauenstimme begrüßt. Jetzt muss er sich durch die dortige Fauna kämpfen und einige Aufgaben für die augenscheinliche Frau in Not erledigen.

Auch wenn „Axiom Verge” natürlich sein Hauptaugenmerk auf das Gameplay legt, kann auch die Geschichte und die dadurch erzeugte Atmosphäre überzeugen. Es gibt genügend Twists, die einen dazu anleiten, auch der Story zu folgen. Zusätzlich treibt sie natürlich auch den Entdeckerdrang an, der einer der Hauptaspekte bei einem Metroidvania-Titel ist.

Typisch

Wirklich viel zum Gameplay muss man sicherlich nicht sagen, da jeder, der ein 2D-„Metroid” oder eines der 2D-„Castlevanias” gespielt hat, nicht viel Neues geboten bekommt. Man läuft, schießt und springt durch eine sehr große Welt und bekommt hin und wieder eine neue Fähigkeit, die entweder das Töten der Gegner vereinfacht oder dabei hilft, die Gegend weiter zu erkunden. Sehr viel sollte an dieser Stelle auch nicht verraten werden, da es ansonsten ein wenig den Spaß an der Sache nehmen würde.

Land ahoi!

Der schon erwähnte Entdeckerdrang ist einer der Hauptaspekte von „Axiom Verge”. Denn die Welt des Spiels ist einfach gigantisch. Immer wieder denkt man, dass man alles gesehen hat und dann gibt es doch noch wieder eine neue Fähigkeit, um noch eine komplett neue Gegend zu entdecken. Am Ende fühlt sich der Weg zwar doch sehr linear an, was aber auch daran liegt, dass man immer das Gefühl hat, Fortschritte zu machen. Wer also gerne jeden einzelnen Fleck auf der Karte finden möchte, der wird hier immer belohnt.

Enttäuschende Bosse

Doch trotz all der positiven Aspekte und dem großen Spaß, den der Titel erzeugt, gibt es auch eine kleine Schattenseite: die Bosse. Von der Präsentation her sind die Obermotze wirklich gigantisch und sehen gefährlich aus. Jedoch findet man bei jedem Gegner schon nach spätestens zwei bis drei Versuchen eine Taktik, die einen vor jeglicher Gefahr schützt. Dadurch wird der Stellenwert der Bosse ein wenig herabgesetzt und sie verlieren eine Menge an Potential. Trotz allem macht „Axiom Verge” wirklich sehr viel richtig und lässt Metroidvania-Herzen in die Höhe springen.

Nostalgie im Überfluss

Nostalgischer könnte es kaum sein: Bis hin zum letzten Pixel schafft es Happ das Gefühl von damals einzufangen. Die Welt ist zwar etwas steril, passt aber zu der düsteren, kühlen Atmosphäre, die erzeugt werden soll. Ansonsten ist auch der Soundtrack angelehnt an Klassiker aus „Super Metroid” und versprüht wieder einiges an Gänsehaut. Nostalgiker können eigentlich nicht anders, als einfach zuzugreifen.