2015: Battlefield ist zurück. - Anstatt uns allerdings auf irgendwelche Rettungsmissionen („Battlefield 5“) oder Schatzjagden („Battlefield: Bad Company 3“) in umkämpfte Regionen zu schicken, geht es diesmal nach Miami. In der US-Metropole an der Ostküste geht es darum, als Polizist den Kampf gegen Drogen, Falschgeld und Menschenhandel aufzunehmen. Ein Kampf, in dem die Grenzen zwischen Freund und Feind mehr als einmal verschwimmen: „Welcome to Miami!“

Geschichte

Die Kampagne von „Battlefield: Hardline“ umfasst zehn Episoden plus Prolog, in denen es um den Aufstieg, Fall und anschließenden Rachefeldzug des jungen Detective Nick Mendoza aus dem Drogendezernat in der amerikanischen Großstadt Miami geht.

Polizeiarbeit

Als gesetzestreuer Polizist sollte man sich möglichst geräuschlos in die unmittelbare Nähe von Kriminellen bewegen. Dann kann man nämlich Dienstmarke und -waffe ziehen, wodurch die Verbrecher kampflos das Handtuch werfen. Alternativ kann man sich auch an sie heranschleichen und sie direkt überwältigen. Selbiges ist sinnvoll, wenn sich mehr als drei Kriminelle in einem bestimmten Radius befinden, da sie die Waffen in diesen Fällen bei gezogener Dienstmarke und -waffe nicht niederlegen, sondern einen direkt unter Beschuss nehmen.

Natürlich kann man mit gezogener Dienstwaffe sämtliche Verbrecher auch kurzer Hand über den Haufen schießen, allerdings bringt das nur einen Teil der Punkte ein, die man sich für eine richtige Festnahme verdienen kann. Diese Expertenpunkte sind allerdings wichtig, um nach und nach bessere Waffen und Gadgets freizuschalten. Der Elektroschocker stellt einen Mittelweg aus beiden Wegen dar, der aber aufgrund seiner geringen Reichweite nur sehr selten zum Einsatz kommt.

Steckbriefe, Beweise und der Polizeiscanner

Zu Beginn jeder Episode bekommt man übrigens Steckbriefe von bekannten Kriminellen gezeigt, die man während einer Mission antreffen und festnehmen kann. Da man bei den Polizeieinsätzen natürlich nicht nur auf einen Verbrecher trifft, ist es von Vorteil, den tragbaren Scanner einzusetzen, der einem über die Wärmesignatur die Position der Bösewichte anzeigt und außerdem auch diejenigen identifizieren kann, deren Gesichter man am Anfang auf den Steckbriefen zu sehen bekommen hat. Mit dem Scanner kann man auch Beweisstücke finden, die in den Spielwelten versteckt sind, und als Sammelgegenstand beispielsweise die Goldfunde aus „Bad Company“ ersetzen.

Um etwas Abwechslung in die Polizeiarbeit zu bringen, nimmt man auch schon einmal hinter dem Steuer des eigenen Polizeiwagen Platz und verfolgt Flüchtende durch die Straßen von Miami. Später kommen auch Fahrten mit anderen Fahrzeugen, beispielsweise dem Sumpfboot und dem Panzerfahrzeug, hinzu. Grundsätzlich kann dies allerdings nicht kaschieren, dass der Aufbau der Missionen sehr einfach und zudem sehr linear ist. Zudem ist die Geschichte teilweise sehr absurd und im zweiten Teil, wenn Mendoza selbst als Krimineller unterwegs ist und trotzdem mit gezogener Polizeimarke noch Gegner festnimmt, doch wirklich sehr unrealistisch.

Blood Money & mehr

Im Mehrspielermodus von „Battlefield: Hardline“ entscheidet man sich entweder für die Seite der amerikanischen Polizisten oder macht sich die Hände schmutzig und schlüpft in die Rollen von Kriminellen. Überfall, Blood Money, Rettung, Fadenkreuz, Hotwire, Eroberung und Team-Deathmatch: Electronic Arts spendiert „Battlefield: Hardline“ gleich sieben unterschiedliche Spielmodi, bei denen für jeden Spieler eigentlich etwas dabei sein sollte. Bei Hotwire geht es beispielsweise darum, dass die Verbrecher versuchen, Autos zu stehlen, während die Polizisten versuchen, die Autos zu beschlagnahmen – wilde Verfolgungsjagden inklusive. Bei Hot Money müssen die Verbrecher das Geld aus einer Geldlieferung stehlen, während die Polizisten das Geld als Beweismittel sicherstellen wollen. Da jede Partei einen eigenen Tresor hat, geht ein ständiges Stehlen/Sichern los. Zum Release finden die Kämpfe auf insgesamt neun Karten, wie die Everglades oder eine unterirdische Marihuana-Plantage, statt. Auf einigen Karten ist es auffällig, dass die Balance noch nicht hundertprozentig stimmt, was gerade aufgrund der Verschiebungen des Spiels, um ein erstklassiges Spielerlebnis zu erreichen, ärgerlich ist.

MP-Klassen: Enforcer und Operator

Der Enforcer ist der klassische „Soldat“, der mit Schnellfeuergewehren ausgestattet ist. Wahlweise greifen sie auch auf Schrottflinten oder Ballistikschilde zurück. Der Enforcer versorgt seine Teamkameraden mit Munition und beseitigt auch aus der Nähe gegnerische Scharfschützen. Der Operator ist der klassische Sanitäter. Er kann Teamkameraden heilen und wiederbeleben. Gegner nimmt er mit seinem Sturmgewehr unter Beschuss. Mit dem Survivalist-Gadget kann er sich nach einer Explosion oder einem Roadkill selbst wiederbeleben und dann natürlich auch bei seinen Kameraden die notwendige erste Hilfe beziehungsweise Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen. Positiv ist übrigens, dass Teammitglieder selbstständig mit dem Operator im eigenen Team interagieren können, wodurch das Warten auf erste Hilfe-Pakete der Vergangenheit angehört.

MP-Klassen: Mechaniker und Profi

Der Mechaniker ist nicht nur für die Fahrzeugreparaturen, wie Muscle Cars, Motorräder und Panzertrucks, zuständig, sondern hat auch die Kunst der Sabotage zur Perfektion getrieben. Mechaniker haben immer einen Granatwerfer dabei, da Panzerfäuste ebenso wie LMGs mittlerweile Bestandteil von Fahrzeugen sind. Die Wahl der MP-Klasse Profi hängt nicht vom Niveau des Spielers ab, auch wenn viele Experten wahrscheinlich zu der Scharfschützenklasse greifen werden. Abseits des lautlosen Ausschaltens von Gegnern aus der Ferne greifen Profis beispielsweise auf Laserminen zurück oder locken gegnerische Einheiten mit Falschsichtungen in die Falle.

Technik

Optisch trumpft Electronic Arts mit einem ganz großen Pfund auf: Die Charaktere in der Kampagne sind die Ebenbilder von bekannten US-Serienstars, darunter Benito Martinez (House of Cards), Ian Anthony Dale (Hawaii Five-0) und Kelly Hu (Martial Law). Durch die erstklassige Sprachausgabe und das Gefühl, wirklich auf den Straßen von Miami unterwegs zu sein, hat man es tatsächlich hinbekommen, die Atmosphäre einer US-Crime-Serie zu erschaffen. Grafisch spielt „Battlefield: Hardline“ allerdings nicht in der ersten Liga. Gerade was die Charaktermodelle angeht, hat man auf der PlayStation 4 schon weitaus bessere Spiele gesehen. Aber auch das „Gegner verschwindet in der Wand“-Phänomen ist wieder vorzufinden. Auch akustisch gibt es ab und an Aussetzer. Trotzdem ist die Spielgeschwindigkeit hoch, was gerade bei Verfolgungsjagden auffällt, und die Miami Cops/Gangster-Thematik wird erstklassig eingefangen.