Im Jahr 2013 veröffentlichten die Entwickler von BetaDwarf ihren Titel „Forced“ für den PC und die Wii U. Seither wollte man das Action-Rollenspiel mit zahlreichen Koop-Elementen auch auf Sonys und Microsofts Konsole bringen. Knapp zwei Jahre später ist der Titel nun mit dem neuen Namen „Forced: Slightly Better Edition“ für die PlayStation 4 und Xbox One erschienen.

Der Aufstieg eines Helden

In einem Dorf am Fuß eines Berges werden Menschen gleich nach ihrer Geburt mit einem Mal versehen. Dieses zeichnet sie als Sklaven aus, die künftig zur Unterhaltung der Dämonen in bitteren Gladiatorenkämpfen antreten müssen. Dadurch erhält das Spiel auch seinen Namen, denn die Sklaven werden dazu gezwungen, alle möglichen Aufgaben zu erfüllen, um ihrem Leben einen Sinn zu verleihen. Der Spieler erhält die Kontrolle eines namenlosen Protagonisten, der es sich zur Aufgabe macht, seine Freiheit zu erlangen und den Mächten der Dämonen zu entkommen.

Balfus der Beschützer

Gleich zu Beginn stellt sich dem Helden sein Beschützer Balfus vor, der ihn auf seiner Reise begleiten möchte und ihm den Weg zeigt. Er dient gleichzeitig auch als leitender Erzähler, der die Situation und den Handlungsverlauf detailliert erklärt. Bis auf ihn und die Wächter, den Antagonisten des Spielers, ist die Atmosphäre recht stumm, denn wie erwartet hat der namenlose Held auch keine Stimme. Man steuert die Figur aus einer Vogelperspektive, die an Spiele wie „Diablo“ erinnert und sich auch ähnlich verhält. Balfus begleitet einen in Form einer leuchtenden Sphäre, die man per Knopfdruck zu sich rufen und damit diverse Schalter betätigen kann.

Angriff ist die beste Verteidigung

Bevor man die Kampfarena betritt, kann man seinen Helden mit einer von vier möglichen Waffen ausrüsten. Der mächtige Streitkolben ist, wie man bereits vermuten kann, eine schwere Waffe, die langsam schwingt, jedoch dafür mehr Schaden anrichtet. Die zweite Nahkampfwaffe sind die Messer, die durch schnelle Hiebe für viel Schaden sorgen können, allerdings individuell nicht so tödlich sind. Möchte man lieber defensiv spielen, so kann man sich ein Schild schnappen, denn dieser sorgt für eine Schadensreduktion und bietet eine kleinere Offensivkraft. Hält man dagegen lieber die Feinde im Fernkampf auf Schach, so bietet der Bogen diese Möglichkeit.

Jede der vier Waffen bietet mit erfolgreichem Abschluss verschiedener Arenen zusätzliche Fähigkeiten an, die unterschiedlich eingesetzt werden können. Ein Schildträger kann diesen so beispielsweise wie einen Bumerang werfen und eine Welle von Feinden zur Seite schlagen. Träger des Streitkolbens können eine kleine Eruption hervorrufen, die an allen Gegnern im Umkreis Schaden anrichtet. Natürlich können auch Spieler mit dem Messer oder dem Bogen auf ihre Spezialfähigkeiten bauen, denn diese unterscheiden sich enorm. Auch können passive Fähigkeiten vor Beginn der Arena ausgewählt werden, die den Helden dauerhaft stärken.

Ist man mit seiner Lieblingswaffe gut eingeübt, so folgt nun der schwierige Teil der meisten Arenen. Mit Hilfe von Balfus müssen meist zahlreiche Schalter betätigt oder einige Statuen zerstört werden. Dabei reicht es oft nicht aus, die Sphäre durch genannten Gegenstand zu locken, sondern man muss sie manchmal mit einer Explosivkraft versehen, indem man sie zuvor durch eine solche Quelle zieht. In der Theorie klingt diese Aufgabe natürlich nicht schwer, allerdings machen einem die zahlreichen Gegnerwellen sie auch nicht leicht. Es fängt zunächst mit kleinen Kraturen an, die stark an Ghule erinnern, und steigert sich schnell zu bewaffneten Feinden. Jeder dieser Gegner hat ein anderes Angriffsmuster und fordert den Spieler dazu auf, stark aufzupassen. Nach Abschluss einiger Arenen erwartet einen ein größerer Bossgegner, der relativ zäh und vor allem tödlich ist. Wer hier nicht aufpasst, der beißt schneller ins Gras, als er glaubt.

Gemeinsam ans Ziel

„Forced“ zeichnet sich stark durch seinen besonders ausgeprägten Koop-Modus aus, in den viel Liebe gesteckt wurde. Zahlreiche Rätsel müssen in der Gruppe bewältigt werden und fordern somit gute Zusammenarbeit. Während der eine Spieler die anrückenden Gegnerscharen auf Trab hält, aktiviert der andere alle möglichen Schalter und führt zur Vervollständigung des Ziels. Auch bringen so manche Waffenkombinationen mögliche Vorteile, die in starken Flächenangriffen enden können. Bis zu vier Spieler können hier gleichzeitig in den Genuss kommen und schalten dadurch schwierigere Level frei.

Technik

Im puncto Grafik bleibt sich „Forced“ seinem eigenen Standard treu und versucht nicht, mit unnötig aufwendigen Animationen die Aufmerksamkeit des Spielers vom Spielgeschehen zu lenken. Dadurch ist sie nicht sonderlich besonders und sticht nicht stark heraus. Auch die Steuerung ist sehr schlicht gehalten, denn wirklich benötigt werden neben den beiden Sticks nur bis zu vier Tasten. Die Kreis-Taste ruft die leuchtende Sphäre zum aktuellen Standort und bildet dadurch die einzige Aktionstaste. Die beiden linken Seitentasten fungieren zum Einsatz der Fähigkeiten und können etwa alle zehn bis fünfzehn Sekunden eingesetzt werden. Der rechte Zeigefinger ist meist auf der R2-Taste gelagert , denn dadurch schlägt der Charakter endlos auf seine Feinde ein. Negativ aufgefallen sind längere Ladezeiten, die nach Beendigung einer Arena auftreten. Statt wie gewohnt mit der Kreuz-Taste fortzufahren, muss man hier mit der Viereck-Taste bestätigen, ansonsten entsteht eine endlose Ladezeit dank der durch die Kreuz-Taste hervorgerufenen Bestenliste.