Vor allem in Deutschland haben Flipper-Automaten einen öffentlichen Ruf als Glücksspiel-Automaten. Aber trotzdem gibt es auch hierzulande immer noch viele Verfechterer des recht teuren Hobbys. Gut, dass es für Flipper-Enthusiasten auch digital mit „The Pinball Arcade” eine Möglichkeit gibt, alte Geräte noch einmal original getreu nachzuspielen. Bevor wir uns mit der fünften Staffel beschäftigen, wollen wir auch das Spiel an sich vorstellen, das schon seit mehreren Jahren für diverse Plattformen erhältlich ist.

Lizenzen anstatt Fantasie

Im Gegensatz zu Zen Pinball verfolgen die Farsight Studios mit „The Pinball Arcade” einen etwas anderen Ansatz. Anstatt Eigenkreationen gibt es Nachbauten von den beliebtesten Klassikern bis hinzu Prototypen, die es nie auf den Markt geschafft haben. Auf ganz neue Geräte muss man aber leider bisher verzichten, da nur Tische bis um die Jahrtausendwende lizensiert werden konnten. Darunter befinden sich aber wirkliche Klassiker wie „Medieval Madness”, „The Addams Family” oder auch „Star Trek: The Next Generation”.

Highscore-Jagd

Das grundsätzliche Gameplay von Pinball bedarf wahrscheinlich keiner großen Erklärung: Mithilfe einer Kugel und mindestens zwei Flipper-Fingern müssen verschiedene Elementewie,  Rampen oder Roll-Overs, auf einem Tisch getroffen beziehungsweise ausgelöst werden. Dadurch können, je nach Tisch, die unterschiedlichsten Ziele und Spielregeln für viel Abwechslung sorgen. Deshalb hat auch jeder Pin bei „The Pinball Arcade” seinen ganz eigenen Reiz und lädt immer wieder zu einer kurzweiligen Runde ein. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Jagd nach dem Highscore, die immer wieder motiviert noch einmal die Kugel über den Tisch zu jagen.

Turniere

Neben dem Freien Spiel, wo man mit bis zu vier Spielern einfach einen Tisch nach dem anderen spielen kann, gibt es für Einzelspieler auch mehrere Turniere. Diese werden regelmäßig ausgetauscht und von Far Sight immer nach einem bestimmten Thema ausgewählt. Dazu gibt es noch vier Turniere, bei denen man die Tische aus der ersten Staffel spielen muss und die immer ausgewählt werden können. Ziel in den Turnieren ist immer eine bestimmte Anzahl an Tischen hintereinander zu spielen. Um zum nächsten Pin zu gelangen, muss man mit drei Kugeln einen bestimmten Highscore erreichen, der meist die Hälfte des Scores ist, den man auf einem Tisch braucht, um einen Extra Ball zu bekommen. Für jeden Tisch hat man insgesamt drei Versuche, die manchmal sehr schnell verbraucht sein können. Insgesamt sind die Turniere ein guter Weg, um das immer gleiche Gameplay mit etwas Abwechslung zu befeuern.

Original getreu

Was Farsight Studios grandios hinbekommen hat, ist die authentische Atmosphäre, die die Tische versprühen. Die Original-Sounds kommen genauso kratzig wie eh und je aus den Boxen und die Felder der Pins sehen plastisch genug aus, um das Gefühl zu versprühen, dass man wirklich vor dem Pin steht. Leider haben sich je nach Tisch aber auch Bugs bezüglich der Grafik und dem Sound bei der PlayStation 4-Version eingeschlichen, die einem die Illusion dann wieder nehmen. Zum Glück häufen sich die Bugs nicht allzu sehr, sondern treten eher individuell je nach Tisch auf. Puristen werden sich über den Umstand aufregen, aber wer nur mal digital die Kugel schieben möchte, der wird über die Fehler hinwegblicken.

Schlicht präsentiert

Ansonsten ist „The Pinball Arcade” sehr schlicht gehalten, die Menüs sind etwas träge und auch die restliche Umgebung um den Flipper herum, ist sehr detailarm gestaltet. Dafür kann die Hauptattraktion, der Pin, einfach nur überzeugen und strotzt mit liebevoll designten Elementen, die durch Licht aufblitzen sowie ein plastisches Gefühl haben. Die größte Hürde könnte aber die schier große Anzahl an Tischen sein, die allesamt bezahlt werden müssen. Auf der PlayStation 4 kann man diese zum Glück einmal antesten. Am Ende muss man aber selbst entscheiden, wie viel Geld man in die verschiedenen Flipper-Tische stecken möchte. Denn auch wenn das digitale Flippern um einiges billiger ist als ein echter Pin, so muss man selbst wissen, ob man wirklich jeden Tisch benötigt.