Bei Puzzle-Spielen, bei denen irgendwelche bunten und/oder besonders geformten Klötzchen in einem senkrechten Schacht abgebaut werden müssen, hat man doch schon alles gesehen. Richtig? Falsch! „Tumblestone“ kommt daher und mischt das Genre so richtig auf.

Steinige Story

Kartoffel-Cleopatra hat Hunger. Also zieht sie los, da sie unbedingt ihren Ceaser-Salat haben will. Doch was ist das? Da liegen doch wirklich Tumblestones in ihrem Weg! Es bleibt ihr nur eine Möglichkeit: sie muss die fiesen Weg-Versperrer aus dem Weg räumen, und schon startet das erste Level des Story-Modus. Man wird noch weiteren Persönlichkeiten begegnen, die genauso knuffig daher kommen. Auch die Umgebungen passen sich dann entsprechend an. Hat ein Puzzle-Spiel eine Story nötig? - Eigentlich nicht. Aber hier ist sie wirklich sehr niedlich präsentiert und sorgt immer wieder für kleine Schmunzler dank schön präsentierter Zwischenbilder im Comic-Stil.

Drei auf einen Streich

Bei den meisten anderen Puzzle-Spielen dieser Art muss man etwas zum vorhanden Spielfeld hinzufügen, seien es Tetriminos oder bunte Blasen. Bei „Tumblestone“ dagegen muss man etwas vom Feld wegnehmen. In einem für das Genre typischen senkrechten, schmalen Schacht befinden sich in fünf Spalten bunte Quadrate. Drei in der gleichen Farbe muss man nun auswählen, wobei man nur das jeweils unterste nehmen darf und dieses dann auch gleich den Zugang zum drüberliegenden freigibt. Hat man dies geschafft, verschwinden die Quadrate und das Ganze beginnt von vorn. Dieses Prinzip mag jetzt simpel klingen, und das ist es in den ersten Leveln auch, doch dieser Ersteindruck täuscht gewaltig. Schnell wird klar, dass man auch die höher liegenden Steine im Blick haben muss, da die Abbau-Reihenfolge darüber entscheidet, ob man auch im nächsten Zug drei Steine der gleichen Farbe erreichen kann. Schafft man das nicht, ist je nach Modus entweder das Spiel direkt vorbei oder die Steine nähern sich der unteren Grenze des Spielfeldes, was auch das Aus bedeutet. Noch spannender wird das Spiel durch besondere Steine, wie Joker oder auch Felsen, die man erst einmal verschwinden lassen muss, um an die darüber liegenden Steine zu kommen.

Varianten

Bei den Spielmodi hat man sich genug Gedanken gemacht, damit sich nicht alles gleich spielt. Im Story-Modus muss man grundsätzlich das komplette Spielfeld leerräumen, es kommen jedoch auch ab und an die anderen Modi als kleine Abwechslung vor. Bei Heartbeat heißt es so schnell wie möglich arbeiten und beim Marathon muss darauf geachtet werden, dass man eine bestimmte Grenze nur dann überschreitet, wenn es notwendig ist, da sonst das Spielfeld eine Reihe nach unten rückt. Richtig interessant wird es bei Infinipuzzle. Hier sorgen Modifier dafür, dass jedes Match anders ist. Unter anderem wandern dann die Steine in einer Reihe mit jeder Aktion ein Feld weiter, um nur eine der wirklich tollen Variationen zu nennen, die in den meisten Fällen den Schwierigkeitsgrad unterschiedlich stark erhöhen und somit auch für die echten Profis noch eine Herausforderung darstellen. Nicht alle sind von Anfang an frei wählbar, sondern werden erst durch Fortschritte im Spiel freigeschaltet. Weitere kleine Elemente, wie Quests, bei denen man zum Beispiel in einem bestimmten Modus eine Punktzahl erreichen muss, motivieren nochmals zusätzlich.

Vierfach

Natürlich darf auch ein Mehrspieler-Modus in einem Puzzle-Spiel nicht fehlen. Bis zu vier Spieler dürfen lokal oder online in drei unterschiedlichen Modi antreten, wobei fehlende Spieler auch durch Bots aufgefüllt werden können. Hier kommt es natürlich in allen Modi auf Geschwindigkeit an, wobei sie sich nicht so stark unterscheiden wie im Einzelspieler-Modus, was dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch tut. Man bedenke an der Stelle: bei Tetris ist man damals auch immer nur im gleichen Modus gegeneinander angetreten, und trotzdem hatte man für unzählige Runden Spaß. Bei „Tumblestone“ ist es da nicht anders: das Spielprinzip hat jeder nach wenigen Sekunden verstanden, nach wenigen Minuten lernt man dann vorausschauend zu agieren, und ab diesem Zeitpunkt hat man ein Spiel, das man immer wieder für ein paar Runden starten kann, egal ob mit mehreren Spielern oder alleine.

Vielfältig

Puzzle-Spiele erhalten im Bereich der Optik oft die Wertung "zweckmäßig, aber mehr ist auch nicht nötig für ein Spiel dieses Genres." „Tumblestone“ lässt dies nicht auf sich sitzen, sondern hat einen wirklich liebenswürdigen Grafikstil, der sich an allen Ecken widerspiegelt. Die knuffigen, kleinen, Knollen-artigen Charaktere haben wir jetzt schon ins Herz geschlossen. Doch auch die Weltkarte im Storymodus und die Hintergründe beim Spielen sind sehr hübsch gestaltet und vor allem sehr abwechslungsreich. Und sogar die Umrandung des Spielfelds passt sich immer der Umgebung an. Der Musik dagegen hält sich ein wenig im Hintergrund, passt aber immerhin immer zur jeweiligen Umgebung. Die ulkigen Soundeffekte beim Abräumen der Steine sorgen für ein Dauer-Grinsen.