Nachdem die Anzahl der Veröffentlichungen an Point & Click-Adventures Anfang des 21. Jahrhunderts am Tiefpunkt angekommen war , erlebt das Sub-Genre der Adventure nicht zuletzt dank der allgemeinen Remastered-Welle, vielen Indie-Projekten und dem Mix mit den Wimmelbild-Abenteuern einen zweiten Frühling. Dass Knetadventure „Armikrog.“ fällt in die zweite Kategorie. Wir haben uns das per Kickstarter finanzierte Projekt des amerikanischen Entwicklers Pencil Test Studios vorgenommen und wollen euch nun in unserer Preview verraten wie es uns gefallen hat.

Geschichte

Der Astronaut Tom (Tommy) und sein treuer Gefährte Schnappi befinden sich auf einer Mischung aus Forschungs- und Rettungsmission als sie mit einem Asteroiden kollidieren und auf dem Planeten Spiro 5 notlanden müssen. Die beiden überleben die Notlandung, allerdings wird Tom beinah von einem vieräugigen Bewohner des Planeten verspeist. Die Beiden schaffen es gerade noch in einen naheliegenden Turm zu fliehen, von dem aus das Abenteuer beginnt.

Einsam und gemeinsam

Wie in einem richtigen Point & Click-Adventure müssen Tom und Schnappi nun Rätsel lösen, um ihre Welt doch noch retten zu können. Dazu bewegt man die beiden Helden durch insgesamt vier Spielwelten, wobei man zwischen ihnen wechseln kann wenn beide Charaktere in einem Raum sind. Ansonsten folgt Schnappi einem auf dem Fuß wenn man Tom in eine Richtung beordert, Tom bleibt allerdings stehen wenn man Schnappi einen Befehl erteilt. Selbiges mag auch daran liegen, dass Schnappi häufig durch kleine Löcher schlüpft durch die Tom nie im Leben passen würde. Leider spielt die Steuerung beim Wechsel der Charaktere und der Ebenen nicht immer mit, so dass man beispielsweise anstatt den Charakterwechsel zu vollziehen mit einem der Charakter stattdessen den Raum verlässt. Selbiges ist wirklich sehr nervig, kommt von Anfang bis Ende vor und zieht das Spiel wie ein Kaugummi in die Länge.

Bringe X in die Reihenfolge Y

Die Rätsel selbst sind allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei, so muss man beispielsweise an einem Baby-Mobile die Monsterpuppen in der richtigen Reihenfolge anbringen oder Kristalle in die richtigen Löcher stecken. Grundsätzlich ist es leider so, dass es bei fast allen Rätseln darum geht, Elemente in die richtige Reihenfolge zu bringen um einen bestimmten Mechanismus in Gang zu bringen, welcher es Tom und Schnappi erlaubt einen neuen Bereich zu erkunden. Leider kommen die wenigen Rätsel dann auch noch häufiger vor. Beispielsweise wird man insgesamt dreimal die Monsterpuppen am Baby-Mobile anbringen und das bei einer Spielzeit, die deutlich unter fünf Stunden liegt.

Technik

Die Stop Motion-Technik hebt das Knetadventure „Armikrog.“ natürlich aus der breiten Masse heraus, immerhin ist eine Welt aus Knete natürlich etwas Besonderes. Den schwarz-weiß Passagen von Schnappi konnte ich grafisch allerdings nicht allzu viel abgewinnen, da sie recht einfach wirken und etwas mit dem Knetanimationsstil brechen. Zudem schaffen es die beiden Charaktere nicht sich dauerhaft in Erinnerung zu bringen, wie es beispielsweise Earthworm Jim oder Jack Skellington geschafft haben. Akustisch kann mich das Spiel ebenfalls nicht sonderlich flashen, weder in Bezug auf die englische Sprachausgabe, die nicht durchgängig mit deutschen Bildschirmtexten hinterlegt wurde, noch mit dem Titelsong oder den anderen Melodien. Die beschriebenen Präzisionsprobleme mit der Steuerung kommen zum etwas trüben Eindruck der Technik noch hinzu.