In Videospielen geht es doch viel zu häufig um Zerstörung. Da legt schonmal eine Archäologin ganze Tempel nur durch das Betreten in Schutt und Asche. Zur Abwechslung wollen wir heute Mal etwas aufbauen: Brücken. „Bridge Constructor” zeigt angehenden Architekten, dass man durchaus Spaß mit Physik haben kann!

Kaputt

Ja, tatsächlich, das Spiel versucht sich an einer Geschichte. Wir fassen zusammen: „Ein Erdbeben hat alle Brücken zerstört. Bau sie wieder auf!” Ok, das war keine Zusammenfassung, sondern so ziemlich die komplette Einleitung. Eigentlich wäre eine Story aber auch überhaupt nicht nötig gewesen. Das Spiel hält mit über 50 Levels auf zwei Inselgruppen einige Herausforderungen für angehende Brückenbauer parat. Bei der einen Gruppe sind Anfangs- und Endpunkt der Brücke stets auf gleicher Höhe, die andere Gruppe verlangt den Bau von Brücken mit schrägen Flächen.

Materialschlacht

Ziel ist es natürlich, die beiden Punkte miteinander zu verbinden. Anfangs steht dem Spieler hierfür nur Holz zur Verfügung, und natürlich ein begrenztes Budget. Die erste Brücke lässt sich insbesondere dank kleiner Hinweise sehr leicht bewerkstelligen. Sobald aber Schlucht größer und Budget enger werden merkt man, dass man nicht mehr die komplette Brücke nach Lehrbuch bauen kann, um die perfekte Stabilität zu erreichen. Zum Glück kann man sich immer wieder ansehen, an welchen Stellen zu starke Kräfte wirken, und diese anschließend ausbessern. Im Laufe des Spiels kommen neue Materialien hinzu, die man ebenfalls korrekt einsetzen muss. Beton macht sich gut als Stützpfeiler, Drahtseile stabilisieren die Fahrflächen von oben. Auf diese Weise muss man sicher stellen, dass Autos und im besten Falle auch ein Kleinlaster sicher ans andere Ende kommen. Selbst wenn mehrere Nachbesserungen nötig sind schmälert das den Spielspaß in keinster Weise. Man weiß stets, dass man selbst Mist gebaut hat, und möchte dies natürlich in Ordnung bringen. Dazu ist die Steuerung mit dem Pad sehr eingängig und ermöglicht schnelles Bauen und Korrigieren. Somit werden sich die meisten auch an die größte Herausforderung wagen wollen, die man erst einmal freispielen muss: den Tanklaster.

Mobil?

Bis hierhin kann man dem Spiel keinen Vorwurf machen, bei der Technik dagegen schon. Sowohl der Menü-Aufbau als auch die grafische Qualität erinnern an ein gealtertes Smartphone-Spiel. Besonders im Bereich der Texturen wird dies deutlich. Da kann gut und gerne mal eine noch annehmbare Textur direkt neben einer sein, die man so auch auf dem Nintendo 64 vermuten würde. Man wird das Gefühl nicht los, dass es pro Untergrund wie Wiese oder Fels nur eine Textur gibt, die dann einfach auf die unterschiedlich großen Bereiche getreckt oder gestaucht wird.