Als Visual Novel gestartet, ist das „Fate/stay_night”-Franchise mittlerweile ein Sammelsurium an Adaptionen in Form von Animes, Mangas, Light Novels oder auch Videospielen. Gerade letztere gehen oft spielerisch in ganz verschiedene Richtungen, bleiben aber durch manche Elemente auch den Wurzeln treu. Der neueste Ableger hört auf den Namen „Fate/Extella” und ist ein Nachfolger des PSP-Strategie-Rollenspiels „Fate/Extra”. Warum das Spiel dieses Mal jedoch ein Klon eines „Warriors”-Titel ist, können wir zwar nicht beantworten, dafür haben wir aber die Antwort auf die Frage parat, ob das Spiel etwas taugt.

Verwirrende Fanservice-Geschichte

Die Geschichte setzt nach den Ereignissen des PSP-Spiels an und ist deshalb auch etwas wirr, falls man den Vorgänger nicht gespielt hat. Nachdem Nero, ein Diener der Saber-Klasse, den Krieg für sich entschieden hat, gehört ihr die Macht über den Regalia, der sie als Königin des Mondes deklariert. Doch direkt nach dem Krieg steht auch schon die nächste Übermacht auf dem Programm. Denn ein Komet, der sogenannte Umbral Star, befindet sich alle 14.000 Jahre auf Kurs zum Mond, um alles Leben auszulöschen.

Was nun die Diener und ihre Meister mit Amnesie machen müssen, um die Zerstörung aufzuhalten, werden wahrscheinlich wirklich nur die wenigsten verstehen, aber auch wissen wollen. Denn die Geschichte und vor allem die Dialoge triefen entweder so von Klischees oder sind derart langweilig, dass ich nach dem zweiten Kapitel in der ersten Hauptgeschichte komplett abgeschaltet und Cutscenes übersprungen habe. Ich denke, ich bin da nicht der einzige, der einfach keine Lust mehr auf typisch japanische Dialoge hat, die am Ende meist mehr für Fanservice sorgen, anstatt dass sie die Geschichte vorantreiben.

Vorbereitung für die Schlacht

Bevor es in die Schlachten geht, kann man sich aber auch typisch für das Genre erst einmal auf eben jene vorbereiten. Dafür gibt es zunächst eine Übersicht der Karte, auf der man sieht, wie viele Sektoren man einnehmen kann, welches die Nebenmissionen sind, die die Beziehung zu den Dienern verbessern, welche Sektoren besonders viele Punkte bringen und dadurch wichtig in der Strategie sind sowie mögliche Fallen, die in den Sektoren auf einen warten. Um gerade auf letzteres zu reagieren, gibt es die sogenannten Code Casts. Das sind vorgefertigte Sets aus verschiedenen Hilfsitems, die man in begrenzter Anzahl benutzen kann. Dazu gehören Heil-Gegenstände, Verstärker oder auch Schilde gegen Fallen. Weitere Code Casts kann man über Punkte kaufen, die man im Kampf verdient. Warum man aber nicht einfach die einzelnen Hilfsitems selbst einstellen kann, sondern vorgefertigte Sets nehmen muss, ist unverständlich, da man so in seiner Planung ein wenig eingeschränkt wird.

Eine weitere Möglichkeit zur Vorbereitung sind die Skills. Diese verbessern den eigenen Charakter und gewähren etwa verbesserten Angriff oder mehr Leben, und je besser die Verbindung zum Diener, desto mehr Skills kann man auch verwenden. Die Skills sind verschiedenen Typen zugeteilt, die bei der Verwendung des gleichen Typs noch einmal verbessert werden. Es ist insgesamt ganz nett, dass man ein paar Individualisierungen an Attributen vornehmen kann, aber wirklich viel Einfluss haben die Veränderungen dann auch nicht.

Repetitives Geschnetzel

Hat man alle Vorbereitungen getroffen, dann geht es in eine sehr typische „Warriors”-Schlacht. Aus der Verfolger-Perspektive verkloppt man in den Sektoren die immer gleichen schwachen Gegner. Das macht man, um eine Leiste zu füllen, bis die stärkeren Gegner kommen, bei denen man aber auch kaum Probleme haben wird. Für die Angriffe gibt es neben den typischen Zwei-Tasten-Kombinationen auch noch mehrere Spezialattacken, die zunächst aufgeladen werden müssen. Bei den Extella-Manövern werden alle Gegner auf dem Bildschirm mehrfach getroffen, was vor allem beim Farmen der Tode für das Spawnen stärkerer Gegner hilfreich ist. Dazu kommen zwei Transformations-Modi und der Moon Drive, den man über drei zufällig verteilte Daten-Chips einmal pro Schlacht aktivieren kann. Damit das Einnehmen von Sektoren nicht ganz zur immer gleichen Fleißarbeit verkommt, gibt es hin und wieder kleinere Events, beispielsweise feindliche Diener, die Sektoren einnehmen, oder Barrieren, die einen schwächer machen. Dadurch wird der Spieler immerhin ein wenig gefordert, denn das Kampfsystem ist sehr simpel und das zwar sehr flinke Geschnetzel wird auch schnell sehr langweilig. Man muss schon die „Warriors”-Spiele wirklich mögen, um bei „Fate/Extella” den doch sehr großen Umfang von drei Hauptgeschichten mit fünf Stages und unzähligen Side-Stories mit ebenfalls maximal fünf Stages durchzuspielen.

Hässlich aber flüssig

Optisch lässt „Fate/Extella: The Umbral Star” den Spieler ziemlich kalt. Die Umgebungen sind sehr detailarm gestaltet und es gibt kaum Abwechslung in den Stages. Zudem wirkt es so, als wäre die PS4-Version einfach nur von der Vita portiert und die Auflösung angehoben worden. Aber dadurch bleibt das Spiel technisch ohne Fehler, weshalb wir beim Testen auf keine Bugs oder Framerate-Einbrüche gestoßen sind. Der Soundtrack bietet die typisch rockigen Klänge eines „Warriors”-Spiels, bleibt aber nicht im Ohr hängen.