Als Virtual Reality angekündigt wurde, waren Shooter eine der ersten Anwendungen, die einem in den Kopf gesprungen sind. Mittlerweile gibt es auch für PlayStation VR einige Titel mit Knarren, die aber meist nur wenig nebenbei bieten. Mit „VR Invaders” kam nun vor kurzem erneut ein Shooter, der sich wie eine Schießbude spielt. Ob er überzeugen konnte, zeigt die folgende Review.

Tief ins VR-Netzwerk

„VR Invaders” spielt an Weihnachten im Jahre 2046 als Thomas, ein Drifter, der für Firmen in das weltweite VR-Netzwerk abtaucht, um Viren zu erledigen, und der ein bekanntes Sternchen aus dem Netzwerk befreien muss, das wohl durch ein neuartiges Programm dort festgehalten wird. Wie so typisch für ein solches Spiel sollte man nicht viel von der Geschichte erwarten, aber als Rahmen für das Geballere ist es absolut in Ordnung. Optional kann man für die insgesamt acht Story-Level mit drei Schwierigkeitsgraden, die alle zwischen fünf bis zehn Minuten dauern, die Story-Elemente, die sowieso nur Dialoge und kurze Texte vor der Mission sind, auch einfach ausschalten. Neben den acht Kapiteln gibt es auch noch einen Survival-Modus mit zehn Wellen und einem unendlichen Überlebens-Modus. Am Ende des Tages ist aber alles einfach nur eine Highscore-Jagd, bei der man selbst wissen muss, ob das einen länger motivieren kann.

Roomscale in klein

Aber „VR Invaders” möchte auch gar nicht das langlebige Spiel sein, sondern vielmehr ein spielerisch guter Vertreter des Genres, der vor allem zeigt, wie in VR ein solches Geballer funktionieren könnte. Die wohl größte Hürde, die das Spiel nehmen muss, ist die Portierung von der HTC Vive auf PSVR. Dem Entwickler ist es aber wunderbar gelungen, den minimalen Roomscale von PlayStation VR so zu nutzen, dass man sich ein paar Schritte in jede Richtung bewegen und damit den Geschossen und Strahlen ausweichen kann, ohne das gesamte Tracking zu verlieren. Zudem kommen die Gegner sowieso nur von vorne, weshalb die Move-Controller auch keine Probleme machen und man dadurch ein sehr gutes Gefühl beim Tracking bekommt.

Geradeaus ballern

Ansonsten spielt es sich sehr typisch. Man hat eben die Knarre in der Hand, einen Schild dazu und kann verschiedene Power-ups wie Shotguns, Plasma-Geschosse, Laser und mehr aufnehmen. Die wohl wichtigste Funktion ist die zeitlich begrenzte aber schnell wieder aufgeladene Bullet Time. Damit kann man nicht nur besser zielen, sondern auch gleich den Kugeln in alter Matrix-Manier ausweichen und sich dabei zumindest innerhalb der Brille sehr cool fühlen. Die Gegner kommen auch in allerlei Variationen daher und bis zum Ende gibt es neue Gegner-Typen, aber von ihrer KI her sind sie nicht viel interessanter als die Raumschiffe aus „Space Invaders” – und das Spiel erschien vor fast 40 Jahren. Wer aber immer noch ein Spiel braucht, um mal zu fühlen, wie es ist, mit einer Knarre in VR zu schießen, der wird sicherlich kurzweiligen Spaß haben.

Polierte aber sterile Optik

Im Zusammenhang mit der guten Portierung steht auch die überraschend polierte Optik. Es blitzt und zischt nur so um einen und vor allem die Licht- und Partikel-Effekte sind sehr gut gelungen. Natürlich ist das auch ein wenig der Grundsituation geschuldet, da man fest an einem Ort steht und in relativ sterile Gegenden schaut, die keine allzu große Weitsicht haben. Trotzdem ist es schön, einmal nicht innerhalb der Brille von Pixelbrei begrüßt zu werden.