Endless Runner sind zwar mittlerweile ein etabliertes Genre, aber auf Konsolen eher selten zuhause. Schon vor einiger Zeit wurde mit „Mechrunner” ein genau solches Spiel angekündigt, das nun endlich für die PlayStation 4 erhältlich ist. Ob die lange Wartezeit gerechtfertigt war, zeigt unsere Review.

Laufen durch den Steampunk

In einem Steampunk-Setting übernimmt der Spieler bei „Mechrunner” die Rolle einer Pilotin eines Mechs, der nicht nur als Roboter sondern auch als Panzer die Gegend aufmischt. Als Endless Runner ist das Spielprinzip an sich natürlich sehr simpel gestaltet. Wechselnd in den beiden Formen, die sich lediglich in ihrem Angriffsmustern unterscheiden, muss man zunächst Objekten in typischer Manier ausweichen. Das wird immer wieder von Kämpfen aus einer 3D-Perspektive unterbrochen. In diesen muss man den Geschossen zufälliger Gegnertypen, wie Panzer, Schussanlagen sowie fliegenden Drohnen, ausweichen und diese mit den eigenen Waffen angreifen. Der wohl größte Clou am Spiel sind die Energie-Säulen, die Gegnern Leben wieder zurück geben. Dadurch muss man immer wieder taktisch unterscheiden, ob man nun schnell angreift und hofft, dass die Säulen zu langsam heilen, oder erst einmal die Säulen beseitigt und währenddessen von den Gegnern angegriffen wird.

Explosion in Sibirien

Wirklich spannend ist das Ganze aber am Ende dann leider nicht. Die Runden gehen schon einmal mehrere Minuten und unterscheiden sich eigentlich so gut wie nie voneinander. „Mechrunner” hat auch eine Geschichte um eine fatale Explosion in Sibirien, die 1908 dazu führte, dass immer mehr Forschungen in der Umgebung stattfanden. Diese haben Jahrzehnte später eine neue Energie-Quelle gefunden, um die es sich nun im Spiel und den damit angetriebenen Mech dreht. Der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ist, dass nur die wenigsten Spieler sie jemals entdecken werden. Denn für die Story-Sequenzen muss man ein bestimmtes Level erreichen und Energie ausgeben, die man einfach durch Spielen bekommt. Leider bekommt man pro Durchlauf, der, wie bereits erwähnt, auch mal mehrere Minuten dauert, nur wenig EXP und Energie, weshalb schon nach spätestens der zweiten Runde bei vielen die Luft raus sein dürfte.

Geduldsprobe

Allein dieser Aspekt des Grindings und keinerlei Hilfestellungen – noch nicht einmal durch verpönte Mikrotransaktionen – wird „Mechrunner” sehr schnell zu einer Geduldsprobe. Denn neben der Cinematic kauft man mit Energie auch noch neue Level, Waffen, Upgrades und einiges mehr. Sobald man also einmal merkt, was man wirklich im Spiel machen muss und wie lange man dafür braucht, wird man es sehr schnell wieder fallen lassen. Leider kann das Spiel auch spielerisch und inszenatorisch nicht überzeugen, weshalb man es einfach fallen lässt und seinem Geld hinterher trauert. Das zieht sich auch in der Optik und dem Sound einfach weiter. Kein Aspekt des Spiels kann so wirklich überzeugen und die Technik mit regelmäßigen Aussetzern bei einer Framerate unter 30 FPS und Screen-Tearing lässt weiter zu Wünschen übrig.